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Abchasien
protestiert gegen die georgische Aggression |
Erklärung
des Ministeriums für auswärtige Angelegenheiten der Republik Abchasien |
Kommentar
Leszek Miller: Kaczynski und Sarkozy - Krieg und Frieden |
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Russische
Anerkennung von Abchasien und Südossetien nicht umkehrbar - Medwedew
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Botscharov Rutschej (Sotschi),
Russlands Anerkennung der Unabhängigkeit Abchasiens und Südossetiens ist
unumkehrbar, sagte der russische Präsident Dmitri Medwedew am Sonntag in
seiner Sommerresidenz in Botscharov Rutschej bei Sotschi.
"Aus dem juristischen Blickwinkel gesehen, sind neue Staaten
entstanden".
"Der Prozess der Anerkennung kann eine
ziemlich lange Zeit dauern, aber unsere Position ist unveränderlich"
sagte er.
"Die aktuelle Aufgabe Russlands ist die Sicherstellung des Friedens und
der Ruhe.
” Wir haben eine
Entscheidung getroffen, und diese Entscheidung ist unumkehrbar".
Die Anerkennung der Unabhängigkeit Abchasiens und Südossetiens durch
andere Staaten "ist eine andere Frage", sagte der Präsident.
"Ein kollektives Handeln in diesem Fall
kann es nicht sein".
Obviously, there will be states, which will accept the
appearance of new nations, and those, which will say that their
appearance is untimely,” he said.
Natürlich wird es Staaten geben die das Aussehen der neuen Nationen
akzeptieren, und jene die sagen, dass ihr Aussehen nicht nicht zum
richtigen Zeitpunkt kommt", sagte er.
Das internationale Recht sagt, dass ein
neuer Staat entsteht, wenn sie anerkannt wird von mindestens einem Land,
bemerkte Medwedew.
31.08.2008 Itar-Tass
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Europäische
Anerkennung Südossetiens in einem Jahr möglich? |
Zchinwal, Der polnische Politologe
Mateusz Piskorski stellt fest, dass es dem Westen an objektiven
Informationen aus dem kaukasischen Krisengebiet mangelt, und schließt
einen Wandel der westlichen Einstellung zu diesem Konflikt nicht aus.
„Die Europäische Union wird Südossetien im
laufenden Jahr kaum anerkennen, denn nach Auffassung der EU ist die
Situation sehr kompliziert“, so Piskorski.
Früher oder später komme es doch zur
Anerkennung Südossetiens durch europäische Politeliten: „Aus meiner
Sicht kann das ungefähr in einem Jahr geschehen“.
Seit zwei Wochen forscht das Europäische
Institut für geopolitische Analysen, das von Piskorski geleitet wird, in
der südossetischen Hauptstadt Zchinwal. Die Experten befragten bereits
rund 300 Zeugen und wollen ein Buch über die jüngsten Entwicklungen
veröffentlichen. Das Buch soll in Russland, Polen, Deutschland und
Frankreich erscheinen.
Vorerst liegen den meisten europäischen
Ländern keine objektiven Informationen über die südossetische Tragödie
vor, so Piskorski.
30.08.2008
RIA Novosti
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Abchasien
darf nicht zum geopolitischen Spielball werden! |
Im
Verlaufe des georgisch-russischen Konfliktes um Südossetien und
Abchasien gerieten die wirklich betroffenen Menschen immer mehr in den
Hintergrund. Weder der Westen, Russland noch Georgien interessieren sich
wirklich für Abchasien und Südossetien. Schlimmer noch, Bilder
zerstörter Häuser und traumatisierter Menschen werden von allen Seiten
zur Rechtfertigung geostrategischer Interessen missbraucht!
Nun hat trotz massiver Proteste der westlichen Staatenwelt die Russische
Föderation am 26.08.2008 die seit 15 Jahren in politischer und
wirtschaftlicher Isolation lebenden Provinzen Südossetien und Abchasien
für unabhängig anerkannt.
Dies kann sich als ein entscheidender Schritt in der Entwicklung der
bisher als abtrünnig geltenden Republiken erweisen! Die
Deutsch-Abchasische Gesellschaft begrüßt deshalb die Unabhängigkeit von
Abchasien als einen Schritt in die richtige Richtung für die dortige
Bevölkerung und beglückwünscht die Republik zu dieser einmaligen Chance
auf eine Zukunft in friedlicher Selbstbestimmung und mit prosperierender
Entwicklung.
Die Deutsch-Abchasische Gesellschaft spricht sich dafür aus, die
Situation im Kaukasus auch im Interesse der abchasischen Bevölkerung zu
überdenken und appelliert an Entscheidungsträger und die westliche
Presse, die russische Akzeptanz der Unabhängigkeit nicht unreflektiert
für geostrategische Diskussionen und Spekulationen zu missbrauchen.
Das russische Vorgehen im Kaukasus ist in vielerlei Hinsicht zu
kritisieren, muss jedoch im Verhältnis zu anderen militärischen und
politischen Aktionen westlicher Akteure in der jüngsten Vergangenheit
diskutiert werden. Insbesondere wird die Wirkung, die das massive
militärische Vordringen Russlands in die Teilrepubliken im Ausland nach
sich gezogen hat, lange die Beziehungen Russlands mit dem westlichen
Ausland belasten. Wird zusätzlich das russische Argument für den
Vorstoß, nämlich das Recht auf Selbstbestimmung der Völker und die
Notwendigkeit sich als Schutzmacht für die Abchasen und Osseten zu
positionieren ernst genommen, dürfte sich Russland in Anbetracht ihrer
eigenen innenpolitischen Schwierigkeiten in der Kaukasusregion zunehmend
in Argumentationsnot begeben. Insgesamt gesehen dürfte der Preis für das
selbstgefällige Vordringen Russlands im Kaukasus sehr hoch sein.
In ähnlicher Argumentationsnot dürfte allerdings auch der Westen
stecken, da dieser das Prinzip der territorialen Integrität dem
Selbstbestimmungsrecht der Völker in diesem Konflikt vorzieht. Diese
einseitige Betrachtung, wie sie uns die westliche Politik in diesem
Punkt gebetsmühlenartig präsentiert, ist völlig unakzeptabel.
Als gemeinnütziger Verein versucht die Deutsch-Abchasische Gesellschaft
seit über drei Jahren kulturelle, wissenschaftliche und menschliche
Beziehungen zwischen beiden Ländern zu knüpfen und über das bis zu
Beginn der tragischen Ereignisse der letzten Wochen weitestgehend
unbekannte Abchasien in Deutschland zu informieren. Die Deutsch
Abchasische Gesellschaft zeichnet sich durch ein enges Netzwerk von
deutschen und abchasischen Mitgliedern aus Wirtschaft und Politik aus.
Wir streben eine Verständigung unterhalb der Ebene der großen Politik
an, um den Wiederaufbau von friedlichen Beziehungen zwischen Abchasen,
Südosseten, Russen und Georgiern zu ermöglichen. Ein Beitritt Georgiens
zur NATO, die Verhinderung der WTO-Mitgliedschaft Russlands, der
diskutierte Boykott zur Winterolympiade in Sotschi 2014, dies alles sind
ungeeignete Maßnahmen zur Befriedung des Kaukasus und werden von der
betroffenen Bevölkerung auch nicht ernsthaft gefordert.
Vorstand der Deutsch-Abchasischen Gesellschaft e.V.
Dr. Andreas Chr. Täuber, Tobias Schmid, Gerrit Schmitter, Dr. Jörn
Vollert, Dirk Jacob, Robert Krzeminski
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UN-Sicherheitsrat:
Stürmische Georgien-Diskussion endet ergebnislos
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UNO / New York, Die am
Donnerstag auf Antrag Georgiens einberufene Sitzung des
UN-Sicherheitsrates ist zwar stürmisch verlaufen, jedoch ohne konkrete
Ergebnisse zu Ende gegangen.
Russlands UN-Botschafter Vitali Tschurkin
warf seinen Kollegen im Sicherheitsrat Doppelmoral und unlogische
Argumentation vor. Außerdem wies er darauf hin, dass sie sich in den
historisch gewachsenen Konflikten um Abchasien und Südossetien schlecht
auskennen. „Ohne Teilnahme von Vertretern Abchasiens und Südossetiens
kann diese Sitzung des Sicherheitsrates nicht als vollwertig angesehen
werden“, betonte er.
Während Tschurkin auf die
völkerrechtlichen Grundlagen der Anerkennung der Unabhängigkeit
Abchasiens und Südossetiens durch Moskau hinwies, kritisierten seine
Kollegen aus den westlichen Ländern die militärische Operation zur
Zwangsbefriedung Georgiens, aber auch die Verletzung der territorialen
Integrität Georgiens durch Russland.
US-Botschafter Alejandro Wolff betonte,
dass die USA Russland für die Gewaltanwendung und die Verletzung der
territorialen Integrität Georgiens „kategorisch verurteilen“. Der
georgische Vertreter Irakli Alassanija, bewertete Russlands Vorgehen als
Verbrechen. Auch von den Diplomaten aus Großbritannien und Costa Rica
wurde Moskau kritisiert.
Tschurkin stellte fest, dass dieselben
UN-Diplomaten erst „im November 2007 für eine Resolution des
UN-Sicherheitsrates gestimmt hatten, mit dem das Prinzip der
territorialen Integrität der Staaten Ex-Jugoslawiens bestätigt wurde“.
„Warum haben Sie dann dieses Prinzip einige Monate später gebrochen, als
dem Sicherheitsrat der Ahtisaari-Plan vorgelegt wurde? Und was soll man
mit der Resolution 1244 machen, die sowohl das Kosovo daran hindern
sollte, einseitig seine Unabhängigkeit zu erklären, als auch verbot,
diese Unabhängigkeit im Falle einer einseitigen Verkündung
anzuerkennen?“
Der russische Diplomat betonte, dass
Russland nach dem Überfall Georgiens auf Zchinwali im Sicherheitsrat die
Annahme einer Gewaltverzichtserklärung initiiert hat. „Warum wurden wir
nicht unterstützt?“ fragte Tschurkin.
Wie er weiter ausführte, haben Abchasien
und Südossetien - in historischer wie in juristischer Hinsicht - viel
mehr Gründe, sich für unabhängig zu erklären, als das Kosovo. „Während
das Kosovo das historische Herz Serbiens ist, sind es Abchasien und
Südossetien für Georgien nicht. Nicht zufällig haben einige westliche
Politiker vor kurzem den Begriff ‚Kern-Georgien’ (core Georgia)
erfunden, weil alle verstehen, dass es auf der einen Seite Georgien und
auf der anderen Seite Abchasien und Südossetien gibt.“
Tschurkin betonte, dass Russland sich
weiter an den vom französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy
ausgehandelten Sechs-Punkte-Plan halte. Es sei Georgien, das „unter dem
Druck der USA, was ein offenes Geheimnis ist“, eine Erörterung des
zukünftigen Status von Abchasien und Südossetien gemäß dem sechsten
Punkt des Plans ablehne.
Ausgehend vom Medwedew-Sarkozy-Plan, sei
Russland bereit, an einer „Konsens-Resolution“ des Sicherheitsrates
mitzuarbeiten. Der auf den sechs Prinzipien beruhende russische
Resolutionsentwurf sei die geeignete Grundlage dafür.
29.08.2008
RIA Novosti
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Quod licet Bush
non licet Medwedew |
Moskau,
Hans-Georg Schnaak, Kaum hat Russland die Unabhängigkeit von Südossetien
und Abchasien anerkannt, da setzt im Westen ein wütendes Geschrei ein -
Medwedew hat es gewagt!
Medwedew hat es gewagt, entgegen den
Interessen der USA und deren Nato-Verbündeten zwei kleine Völker vor der
von Bush so gelobten, mörderischen georgischen „Demokratie“ in
Sicherheit zu bringen.
Russland hat es gewagt. Und das mit den
gleichen Mitteln, wie der Westen das Kosovo von Serbien abgetrennt hat.
Oder mit fast den gleichen Mitteln.
Der feine Unterschied besteht darin, dass
Russland nicht wie die Nato in Jugoslawien ganz Georgien zuvor
bombardiert, sondern nur die mordende georgische Armee aus den bei Nacht
und Nebel besetzten Gebieten geworfen hat.
Und dann ist da noch ein Unterschied: Wenn
der Westen von einem Sonderfall Kosovo spricht, dann hat er durchaus
Recht. Es ist ja wohl ein Unterschied, ob man Albanern das serbische
Kosovo überlässt oder den Südosseten das seit 700 Jahren von ihnen
bewohnte südossetische Südossetien.
Kein Unterschied sind die in Jugoslawien
und von Georgien in Südossetien eingesetzten Waffen: Sie kamen von der
Nato, darunter auch Made in Germany.
Russland hatte lange Geduld mit der
georgischen Führung gezeigt, die zunächst einseitig aus den
Verhandlungen zur Konfliktlösung ausgestiegen war und dann ständig
Zwischenfälle im Konfliktgebiet provozierte und versuchte, all ihre
Provokationen Moskau in die Schuhe zu schieben. Aber muss man wirklich
noch erklären, dass ein Völkermord entschieden zu weit geht? Da dürfte
es doch fast nur noch eine untergeordnete Rolle spielen, dass der
georgische Überfall auch in hohem Maße in Südossetien lebende russische
Staatsbürger betraf!
Die von Moskau angebotenen Gespräche über
die Situation nach dem Eingreifen der russischen Truppen in Georgien hat
der Westen ausgeschlagen. Mehr noch, die deutsche Bundeskanzlerin Angela
Merkel hat Verhandlungen der Konfliktparteien unter Ausschluss Russlands
angeregt. Man wollte nicht mit Russland reden. Es wurden nur Ultimaten
und Drohungen gegenüber Russland ausgesprochen. Und der völlige Abzug
der russischen Truppen wurde gefordert - Handlungsfreiheit für
Saakaschwili und das „demokratische“ Georgien.
Gespräche mit Russland - wozu auch! Die
Wahrheit kennen ohnehin alle, aber offiziell will sie im Westen keiner
wissen. Denn es geht ja gar nicht darum, wer im Recht und wer im Unrecht
ist. Es geht ausschließlich um die Durchsetzung der eigenen
geopolitischen Interessen. Und hierbei leistet Saakaschwili
ausgezeichnete Arbeit!
Niemand im Westen zeigt Interesse für das
Schicksal der Südosseten und auch nicht der Abchasen - es liegen
georgische Pläne zur militärischen Besetzung auch dieser abtrünnigen
Teilrepublik vor. Was blieb den beiden Gebieten anderes, als erneut
Russland um Anerkennung ihrer Unabhängigkeit zu ersuchen? Denn während
der Westen von Völkerrecht und Unantastbarkeit der Integrität redet
(Begriffe, die spätestens seit der Bombardierung von Jugoslawien und der
Anerkennung der Unabhängigkeit des Kosovo von ihm selbst entwertet
wurden, auch Afghanistan und der Irak passen in diese Reihe), drohte den
Abchasen und Südosseten die Vernichtung.
Russland hatte in dieser Situation nur
zwei Möglichkeiten: die beiden Teilrepubliken Saakaschwili zum Fraß
überlassen (und die Probleme mit dem Westen für dieses Mal! auf ein
Minimum reduzieren) oder sie unter seinen endgültigen Schutz zu nehmen,
indem es deren Unabhängigkeit anerkennt.
Russland hat den moralischen Weg gewählt,
obwohl Medwedew und auch Putin klar gewesen sein musste, wie der Westen
reagieren würde, denn quod licet Bush, non licet Medwedew.
George W. Bush hatte im September 2002 der
Welt seine auch als „Bush-Doktrin“ bekannte "Nationale
Sicherheitsstrategie" eröffnet. Darin wird eindeutig betont, die USA
würden ihre Werte in alle Welt verbreiten und ihre Interessen
durchsetzen und sich dabei notfalls auch mit Präventivkriegen vor
Bedrohungen „schützen“. Und dann kam der Irak-Krieg... Mehrfach hat Bush
auch später zu verstehen gegeben, dass die amerikanische Außenpolitik
ausschließlich der Durchsetzung der eigenen nationalen Interessen diene.
Daraus kann man schließen, dass die USA keine Partner brauchen, sondern
nur Vasallen und Kofferträger.
Und Politiker, die sich profilieren
wollen, indem sie Bush die Koffer tragen, gibt es derzeit mehr als
genug. Wie selten einig geht der Westen nun gegen Russland an. Und auch
die Präsidenten der drei Baltischen Republiken fehlen nicht in dieser
Reihe. Sie tragen ihre Fehde mit Russland noch immer wegen der
Stalinzeit aus und wittern nun wieder Morgenluft. Stalin selbst, mit
richtigem Namen Dschugaschwili, stammte übrigens aus dem georgischen
Gori...
Und der polnische Präsident Lech
Kaczynski, dessen antirussische Politik selbst seinem eigenen Land zu
viel wurde und der nach seinen Querelen innerhalb der EU so ziemlich in
der politischen Versenkung verschwunden war, steht nun, gestärkt mit
einem Vertrag über die Stationierung von 10 US-Raketen, wieder auf dem
Plan.
Und eiligst reist der britische
Außenminister Milliband, der seit Jahren mit Russland stänkert und dabei
bisher noch keine Lorbeeren geerntet hat, zuerst in die Ukraine, um eine
breite Front gegen Russland zu schaffen. Warum ausgerechnet in die
Ukraine liegt auch auf der Hand: In Juschtschenko, der energisch bemüht
ist, die russische Sprache aus der Ukraine und die russische
Schwarzmeerflotte möglichst noch vor Ablauf der vertraglichen
Stationierungszeit von der Krim zu verdrängen, findet man einen
zuverlässigen Antirussland-Partner.
Die Reihe lässt sich fortsetzen...
Sollte sich der Westen, so beispielsweise
die EU in ihrer Sondersitzung am Montag, nun entschließen, Russland
endgültig an die Wand drängen und damit alle Partnerbeziehungen
abschneiden zu wollen, dann wird Russland wohl seine eigene
„Medwedew-Doktrin“ entwickeln müssen. Die würde der Westen sicher nicht
in militärischer Form, sondern auf wirtschaftlichem Gebiet zu spüren
bekommen. Verluste dabei würden aber alle tragen. Nur Russland etwas
weniger, als wenn es sich überhaupt nicht verteidigen würde. Russland
ist nun einmal kein „bovi“.
29.08.2008
RIA Novosti
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„Wedomosti“: Russland kann
drei Stützpunkte in Abchasien und Südossetien errichten |
Die russischen Militärexperten arbeiten
gemeinsam mit Fachleuten aus anderen Ministerien an einer
Machbarkeitsstudie bezüglich der Errichtung von Militärstützpunkten in
den abchasischen Städten Gudauta und Otschamtschira, sowie in der
südossetischen Stadt Dschawa. Darüber berichtet die Tageszeitung „Wedomosti“
vom Freitag.
Nach einigen Angaben könnten dort bis zu
15,000 russische Armeeangehörige stationiert werden. In der Stadt
Gudauta gebe es bereits einen Flugplatz, hier könnten Fallschirmjäger,
Luftwaffe und Flugabwehr ihre Positionen beziehen, so Konstantin Satulin,
Vorsitzender des Duma-Ausschusses für GUS-Fragen. In der Hafenstadt
Otschamtschira befindet sich ein Stützpunkt der Kriegsmarine, dort
könnten einige Schiffe der russischen Schwarzmeerflotte vor Anker gehen:
was die Stadt Dschawa betrifft, so könne man hier eine motorisierte
Schützenbrigade stationieren, so Satulin.
Mit der Errichtung der russischen
Militärstützpunkte könne aber erst nach dem Abschluss entsprechender
Verträge mit Abchasien und Südossetien begonnen werden, sagt Arsen
Fadsajew, stellvertretender Vorsitzender des Duma-Ausschusses für
GUS-Fragen. Er teilte mit, dass die Errichtung von Basen in den
Sicherheitsverträgen mit den Republiken Abchasien und Südossetien
berücksichtigt würde. Die Unterzeichnung solcher Verträge sei nur eine
Frage der Zeit, so Fadsajew.
Vizechef des Verteidigungsausschusses der
Staatsduma (Unterhaus des russischen Parlaments) Igor Barinow ist der
Ansicht, Russland habe es nicht eilig mit der Unterzeichnung solcher
Verträge: Die russischen Kampfverbände hätten das Recht solange in
Georgien zu bleiben, bis Tiflis die Forderungen Moskaus nach der
Rückkehr der georgischen Streitkräfte an ihre ständigen
Stationierungsorte nicht erfüllt habe, so Barinow.
Die Verträge zwischen Russland und
Abchasien seien in einem Monat fertig, so der Außenminister der Republik
Abchasien, Sergej Schamba. Das russische Militär könnte die ehemaligen
Stützpunkte der Sowjetarmee in der Republik nutzen, so Schamba. Laut
Satulin haben die Friedenstruppen in der jetzigen Situation nichts in
der Republik Südossetien zu suchen, es müsse dort eine vollwertige
militärische Präsenz Russlands aufgebaut werden. Die russischen Soldaten
würden Positionen entlang der georgischen Grenze beziehen - bis zu 5,000
Armeeangehörige in Abchasien und bis zu 4,000 in Südossetien, so Satulin.
Konstantin Makijenko vom Zentrum für die
Analyse von Strategien und Technologien äußerte die Ansicht, in
Südossetien bräuchte man eine 5,000 Mann starke Truppe und in Abchasien
sogar eine Truppe aus 10,000 Mann. Die dortigen Stützpunkte seien
dringend renovierungsbedürftig, vieles müsse erst gebaut werden, so
Makijenko.
Laut Satulin kann die Regierung diese
Maßnahmen noch in diesem Jahr aus ihrem Reservefonds finanzieren, 2009
aber müsse man den Staatshaushalt entsprechend umkrempeln. Das Parlament
beginne mit der Erörterung dieser Fragen bereits nächste Woche, so
Satulin.
RIA Novosti
ist für den Inhalt der Artikel aus der russischen Presse nicht
verantwortlich.
29.08.2008 RIA Novosti
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OVKS-Außenminister
beraten über Anerkennung von Abchasien und Südossetien |
Moskau,
Die Außenminister der Organisation des Vertrags über Kollektive
Sicherheit (OVKS) werden nächste Woche bei ihrem Treffen in Moskau die
Entscheidung Russlands besprechen, Abchasien und Südossetien,
anzuerkennen.
Das teilte der russische Außenamtssprecher
Andrej Nesterenko am Freitag mit.
Nach seinen Worten werden sich die
Außenminister von Armenien, Weißrussland, Kasachstan, Kirgisien,
Russland, Tadschikistan und Usbekistan am 4. September treffen. Am Tag
darauf soll der Sicherheitsrat der OVKS zusammentreten, um über die
jüngsten Ereignisse im Kaukasus zu beraten.
Russland hatte am vergangenen Dienstag die
beiden von Georgien abtrünnigen Provinzen, Abchasien und Südossetien,
als unabhängige Staaten anerkannt. Dieser Entscheidung war ein
nächtlicher Überfall der georgischen Armee auf Südossetien
vorausgegangen, der nach südossetischen Angaben 2100 Zivilisten das
Leben kostete.
Der weißrussische Präsident Alexander
Lukaschenko hatte am Donnerstag eine Botschaft an seinen russischen
Amtskollegen Dmitri Medwedew gerichtet, in der er Russlands Politik
gegenüber Abchasien und Südossetien unterstützte.
29.08.2008 RIA Novosti
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Abchasiens Hafen
Suchum als russische Marinebasis? |
Moskau,
Die russische
Schwarzmeerflotte kann künftig den Hafen Suchum in Abchasien als
Stützpunkt nutzen. Das sagte der ehemalige Befehlshaber der Flotte,
Eduard Baltin, am Freitag in einem Gespräch mit RIA Novosti.
Im Gegensatz zum abchasischen Hafen
Otschamtschira sei Suchum tief genug und könne bis zu 30 Kriegsschiffe
aufnehmen, kommentierte Baltin das Angebot des abchasischen Präsidenten
Sergej Bagapsch, einen russischen Marinestützpunkt in seiner Republik
einzurichten.
Bagapsch hatte am Mittwoch
Antwortmaßnahmen auf die Verstärkung der Nato-Marinegruppe im Schwarzen
Meer versprochen. "Die Schiffe der russischen Schwarzmeerflotte werden
künftig bei uns stationiert werden."
Während des georgisch-abchasischen Krieges
1992 hatte Admiral Baltin, damals Befehlshaber der Schwarmeerfllotte,
die Evakuierung abchasischer Flüchtlinge organisiert.
29.08.2008 RIA Novosti
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Südossetien und
Abchasien wollen Militärkooperation |
Suchum, Die beiden von Georgien
abtrünnigen Kaukasus-Republiken, Südossetien und Abchasien, wollen sich
gegenseitig offiziell anerkennen sowie Verträge über eine militärische
Zusammenarbeit schließen.
Das teilte der südossetische Botschafter
in Abchasien, Robert Kokojew, am Freitag RIA Novosti mit.
Nach seinen Worten wollen die beiden
Republiken ihre Beziehungen weiter ausbauen, da sie sich immer noch von
Georgien bedroht fühlten.
Kokojew zufolge ist die südossetische
Botschaft seit September 2007 in Abchasien eröffnet. "Wir haben ein
weitläufiges Kooperationsprogramm in Kultur und Wirtschaft."
29.08.2008 RIA Novosti
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Russland erkennt
Abchasien und Südossetien an - Jubel in Suchum und Zchinwal |
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Moskau, Russland hat die
Unabhängigkeit Abchasiens und Südossetiens offiziell anerkannt. Das
verkündete der russische Präsident Dmitri Medwedew am Dienstag in
einer Fernsehansprache.
Die Anerkennung trage der freien
Willenserklärung des südossetischen und des abchasischen Volkes
Rechnung und entspräche der UN-Charta, der Schlussakte von Helsinki
aus dem Jahr 1975 sowie anderen völkerrechtlichen Dokumenten, sagte
Medwedew im russischen Fernsehen. Er rief die anderen Nationen auf,
Abchasien und Südossetien ebenfalls als unabhängige Staaten
anzuerkennen. "Das ist eine schwierige Entscheidung, doch die
einzige Möglichkeit, Menschenleben zu retten." |
In den beiden Republiken wurde die
Entscheidung bejubelt. In der kriegszerstörten südossetischen
Hauptstadt Zchinwal schossen Menschen vor Freude in die Luft, aus
den Häusern hängen russische Fahnen. Auch in der abchasischen
Hauptstadt Suchum wurde die Nachricht aus Moskau mit grenzenlosem
Jubel begleitet. Menschen tanzten vor Freude auf den Straßen.
Der nächtliche Überfall der
georgischen Armee auf Südossetiens Hauptstadt Zchinwal habe
hunderten russischen Staatsbürgern das Leben gekostet, so Medwedew
in seiner TV-Ansprache. "Georgien hat entgegen der UNO-Charta und
seinen Verpflichtungen sowie dem gesunden Menschenverstand zuwider
den Krieg entfesselt, dem vor allem Zivilisten zum Opfer fielen",
stellte Medwedew fest. Georgien habe offenbar einen Blitzkrieg
geplant, um die Eroberung von Südossetien und Abchasien als
vollendete Tatsache präsentieren zu können.
Zur Wiedereroberung Südossetiens habe
Tiflis das ganze südossetische Volk auslöschen wollen. Und dies sei
bereits der zweite Versuch gewesen, so Medwedew. Schon 1991 hatte
der damalige georgische Präsident Swiad Gamsachurdija unter dem
Motto "Georgien den Georgiern" Truppen nach Suchum und Zchinwal
geschickt, was zu Tausenden Toten, Zehntausenden Flüchtlingen und
verwüsteten Siedlungen führte. "Schon damals rettete Russland das
abchasische und das ossetische Volk vor der Ausrottung."
26.08.2008
RIA Novosti
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Russland erkennt
die Unabhängigkeit von Abchasien und Südossetien an |
Sotschi, Russland erkennt die
Unabhängigkeit von Abchasien und Südossetien an.
Nach einer für heute angelegten
Versammlung des nationalen Sicherheitsrates erklärte der russische
Präsiden Dmitri Medwedjew, in Anbetracht der Volksreferenden in
Abchasien und Südossetien und Beschlüsse des Duma und des
Föderationsrates, hat das Dokument über die Anerkennung der
Unabhängigkeit der Republiken Abchasien und Südossetien unterschrieben.
Die Nachricht über die Anerkennung der
Unabhängigkeit der beiden Republiken, das im Fernsehen live übertragen
wurde, bereitete bei den jeweiligen Bevölkerungen Jubelstürme aus.
26.08.2008 APSUAA
RIBJI
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Russisches
Militär deckt georgische Angriffspläne gegen Abchasien auf |
Moskau,
Während des Südossetien-Krieges haben russische Soldaten georgische
Angriffspläne auf Abchasien sichergestellt.
Das teilte Russlands stellvertretender
Generalstabschef Anatoli Nogowizyn am Dienstag auf einer Pressekonferenz
bei RIA Novosti mit. Konfisziert worden seien Landkarten mit Plänen zur
Eroberung der abchasischen Haupttstadt Suchum.
"Dem Sturm sollte ein Artilleriebeschuss
vorausgehen. Danach sollte der Vorstoß im Raum Gal beginnen", teilte
Nogowizyn mit. Bereits 24 Stunden nach Beginn der Operation habe die
georgische Armee die abchasische Hauptstadt Suchum besetzen wollen.
26.08.2008
RIA Novosti
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Weißes Haus:
Status von Südossetien und Abchasien ist Angelegenheit der UNO |
Crowford, Texas,
Der zukünftige Status von Südossetien und Abchasien muss von der
internationalen Völkergemeinschaft und der UNO bestimmt werden. Das
erklärte Tony Fratto, stellvertretender Pressesekretär des Weißen
Hauses, am Montag vor Journalisten.
„Der Status dieser beiden georgischen
Regionen ist keine Frage, die von einem einzelnen Land entschieden
werden kann“, sagte Fratto, der sich derzeit zusammen mit US-Präsident
George W. Bush auf dessen texanischer Ranch bei Crowford aufhält. „Diese
beiden Regionen stehen in UN-Resolutionen drin, die früher übrigens von
Russland unterstützt wurden. Heute haben sie die Gesetzeskraft.“
Der Pressesekretär verwies darauf, dass
Bush letzte Woche erneut betont hatte, dass Südossetien und Abchasien
Bestandteile Georgiens sind. „In Übereinstimmung mit diesen
UN-Resolutionen befinden sie sich in Georgien und sind Bestandteile
Georgiens.“
Die Frage des Status der beiden nicht
anerkannten Republiken muss „von den Einwohnern der beiden Regionen, den
Georgiern sowie in der UNO diskutiert werden - genauso wie die
Verhandlungen in der Vergangenheit verlaufen sind“.
Am Montag hatten die Staatsduma und der
Föderationsrat Russlands für eine Anerkennung Südossetiens und
Abchasiens als unabhängige, souveräne und selbständige Staaten gestimmt.
Washington bewertete diese Beschlüsse als
„unannehmbar“.
„Das ist für uns nicht akzeptabel“,
erklärte Robert Wood, stellvertretender US-Außenamtssprechers, vor
Journalisten in Washington. „Russland muss die territoriale Integrität
und die Souveränität Georgiens respektieren.“
26.08.2008
RIA Novosti
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Bush: Russland
darf Unabhängigkeit Abchasiens und Südossetiens nicht anerkennen |
Washington,
US-Präsident George W. Bush hat seine „große Besorgnis“ über den
Beschluss der Staatsduma und des Föderationsrates Russlands geäußert,
Südossetien und Abchasien als unabhängige Staaten anerkennen zu wollen.
„Ich rufe Russlands Staatsführung auf,
seine Verpflichtungen einzuhalten, und diese separatistischen Regionen
nicht anzuerkennen“, heißt es in einer Erklärung des US-Präsidenten, die
vom Pressedienst des Weißen Hauses veröffentlicht wurde.
„Die territoriale Integrität und
Souveränität Georgiens müssen genauso respektiert werden wie die
territoriale Integrität und Souveränität eines jeden anderen Staates,
einschließlich Russlands“, betonte Bush.
„Indem Präsident Medwedew das unter
Vermittlung Frankreichs geschlossene Abkommen über den Waffenstillstand
unterzeichnet hat, stimmte Russland der Aufnahme internationaler
Verhandlungen über Sicherheit und Stabilität in Abchasien und
Südossetien zu“, so der US-Präsident.
„Dies ist die international gebilligte
Herangehensweise an diese Fragen, die durch eine Anerkennung (der
Unabhängigkeit Südossetiens und Abchasiens) untergraben würde.“
„Eine Anerkennung würde außerdem den
einstimmig angenommenen Resolutionen des UN-Sicherheitsrates
widersprechen, denen Russland bisher immer zugestimmt hat.“
„Die USA werden weiterhin mit dem
georgischen Volk und dessen Demokratie Schulter an Schulter stehen sowie
die Souveränität und die territoriale Integrität dieses Landes
unterstützen“, heißt es in der Erklärung.
26.08.2008
RIA Novosti
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Abchasien macht
sich auf georgischen Vorstoß im Kodor-Tal gefasst |
Suchum, Abchasiens
Verteidigungsministerium hat Georgien vorgeworfen, Truppen vor dem
Kodor-Tal zu konzentrieren, und versprochen, jede Aggression
zurückzuschlagen.
„Die georgische Führung erklärte
eindeutig, sie betrachte das Abchasien- und Südossetien-Problem als
nicht gelöst und wolle es lösen. Wir verstehen, dass es um eine
Gewaltlösung geht“, sagte der stellvertretende Verteidigungsminister der
Republik, Anatoli Sajzew, am Montag gegenüber RIA Novosti.
„Heute liegen uns Informationen darüber
vor, wo sich georgische Truppen Richtung Kodor-Tal konkret
konzentrieren“, so Sajzew. Er wollte keine präziseren Angaben machen,
weil es sich um Aufklärungsinformationen handele.
Abchasien führe vorerst keine weiteren
Einheiten ins Kodor-Tal ein, sei aber bereit, jeden Angriff
zurückzuschlagen: „Wir sind keine Eroberungsarmee“.
Mitte August hatte die abchasische Führung
verkündet, die georgischen Truppen aus dem Kodor-Tal erfolgreich
verdrängt zu haben.
Das Kodor-Tal macht ein Drittel des
abchasischen Territoriums aus und wird vorwiegend von Swanen, einer
ethnischen Gruppe von Georgiern, bevölkert. Im Sommer 2006 waren dort
georgische Truppen eingerückt. Mit ihnen kamen auch Mitglieder der so
genannten abchasischen Exilregierung, die gegenüber Georgien loyal ist
(bei den Mitgliedern dieser "exil Regierung" handelt es sich
ausschliesslich um Georgier und nicht um Abchasen - kapba.de),
aber von der Führung Abchasiens nicht anerkannt wird.
25.08.2008
RIA Novosti
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Nato-Hilfsgüter
für Georgien: US-Zerstörer mit 50 Tomahawk-Raketen an Bord |
Moskau, Die Nato-Kriegsschiffe im
Schwarzen Meer, darunter die USS McFaul in Batumi, haben Dutzende von
Tomahawk- und Harpoon-Raketen an Bord, verlautete aus russischen
Geheimdienstkreisen.
"Der US-Zerstörer McFaul, der sich zurzeit
im georgischen Hafen Batumi befindet, verfügt über rund 50 Flügelraketen
vom Typ Tomahawk. Sie können Atomsprengköpfe tragen und sind für die
Vernichtung von Bodenzielen bestimmt", sagte ein Mitarbeiter der
russischen Militäraufklärung am Montag gegenüber RIA Novosti.
Außerdem sind drei Nato-Fregatten aus
Polen, Deutschland und Spanien sowie ein US-Küstenwachschiff zurzeit "im
nördlichen Teil des Schwarzen Meeres konzentriert", hieß es. Diese
Schiffe hätten 64 Anti-Schiff-Raketen vom Typ Harpoon an Bord.
Pentagon-Sprecherin Elizabeth Hibner hatte
zuvor gegenüber RIA Novosti gesagt, die US-Kriegsschiffe seien
beauftragt, Hilfsgüter nach Georgien zu bringen.
25.08.2008
RIA Novosti
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Nato-Solidarität
spitzte Konflikte in Regionen der Welt zu - Meinung |
Moskau, Die Treue einiger
westlicher Politiker zu der sogenannten "euroatlantischen Solidarität"
hat eine Zuspitzung nationaler Konflikte in vielen Teilen der Welt
herbeigeführt.
Diese Meinung äußerte der Vorsitzende des
Auswärtigen Ausschusses der Staatsduma, Konstantin Kossatschow, am
Montag bei der Diskussion über die Situation in Südossetien im Unterhaus
des russischen Parlaments.
In seiner Rede vor dem Parlament verwies
Kossatschow darauf, dass die russische Seite mehr als einmal die
Notwendigkeit betont hatte, die Situation im Konfliktraum mit
ausgesprochen politischen Mitteln zu regeln.
"Leider ist es uns nicht gelungen, Gehör
zu finden", stellte er fest.
"Die grenzenlose Bereitschaft
Saakaschwilis, sich abgesehen von der Geschichte und den Traditionen des
georgischen Volkes von den Interessen der sogenannten euroatlantischen
Solidarität leiten zu lassen, haben viele Politiker des Westens höher
gestellt als die Interessen des Friedens und der Stabilität in der
Kaukasischen Region, als deklarierte Prinzipien zum Schutz der
Menschenrechte und nationaler Minderheiten", erklärte er.
Eine konsequente Zerstörung von
Grundsätzen des Völkerrechtes - Hunderttausende Staatenlose in den
Baltischen Staaten, Nato-Bombardements in Jugoslawien, die US-Invasion
im Irak und schließlich die Verletzung der territorialen Integrität
Serbiens - hat ihm zufolge die politischen Bemühungen um die Lösung
nationaler Konflikte grundsätzlich erschwert und Voraussetzungen für
eine akute Zuspitzung der Situation in vielen Regionen der Welt
geschaffen.
Kossatschow zufolge haben die Umrüstung
der georgischen Armee mit ausländischen Mitteln und uneingeschränkte
Versprechungen aus Washington und Brüssel, Georgien in die Nato
aufzunehmen, bei Präsident Saakaschwili das illusorische Gefühl des
Alles-Erlaubt-Seins erweckt und ihn zu dem jüngsten Krieg in Südossetien
verleitet.
Empörend sei die Propaganda-Attacke auf
Russland, die viele ausländische Massenmedien nach Georgiens Überfall
auf Südossetien gestartet haben. "Die von Russland unternommenen
Schritte zur Gewährleistung des Friedens und der Sicherheit wurden als
nicht vertretbar und nicht adäquat eingestuft und der wirkliche
Aggressor als Opfer hingestellt", betonte er.
Aufschlussreich sei, dass die ersten Gäste
in Tiflis die Spitzenvertreter eben jener Länder wurden, die den
Russenhass zur offiziellen Staatspolitik gemacht haben: der Baltischen
Staaten, Polens und bedauerlicherweise auch der Ukraine.
Kossatschow stellte in seiner Ansprache
fest: Egoistische nationale Interessen in ihrer Russland-Politik wurden
für diese Staaten wichtiger als das Recht auf Leben von Greisen und
Kindern. Er brachte die Hoffnung zum Ausdruck, dass deren übereilte und
unmoralische Einseitigkeit mit der echten Einstellung der Völker in
diesen Ländern nicht übereinstimmen.
Bei den Debatten im Auswärtigen
Parlamentsausschuss verwiesen die Abgeordneten darauf, dass die
aggressiven Handlungen Saakaschwilis keinen Zwist zwischen den Völkern
Russlands und Georgiens hervorrufen sollten, da diese Völker immer
Vertrauen und Sympathien zu einander empfunden haben.
"Die heutige Tragödie der Völker
Südossetiens und Abchasiens ist unsere gemeinsame Tragödie", sagte er.
25.08.2008
RIA Novosti
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London warnt
Moskau vor Anerkennung Abchasiens und Südossetiens |
London, Die heutige Entscheidung
der Staatsduma (russisches Parlamentsunterhaus), die Unabhängigkeit
Abchasiens und Südossetiens zu unterstützen, schürt nach Ansicht
Großbritanniens die Spannungen im Kaukasus.
Die Duma hatte am heutigen Montag die
Anerkennungsgesuche von Abchasien und Südossetien unterstützt und den
russischen Präsidenten sowie die Weltgemeinschaft aufgerufen, die beiden
de-facto-Staaten offiziell anzuerkennen.
Diese Entscheidung verstärke den Verdacht
der Weltgemeinschaft am Vorgehen Russlands in Südossetien, erklärte das
britische Außenministerium. "Wir rufen die russische Regierung auf, an
ihren Verpflichtungen festzuhalten und vor Schritten abzusehen, die
solche Besorgnisse schüren."
25.08.2008
RIA Novosti
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Italien: Russland
muss Unabhängigkeit von Kaukasus-Republiken "behutsam" prüfen |
Rom, Der italienische Außenminister
Franco Frattini hat seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow in
einem Telefongespräch empfohlen, angesichts der "delikaten" Lage im
Kaukasus die Anerkennung der Unabhängigkeit von Abchasien und
Südossetien besonders "behutsam" zu prüfen.
Das teilte die italienische
Nachrichtenagentur ANSA am Montag mit.
Wie früher berichtet, wird Frattini Anfang
September Moskau und Tiflis besuchen.
Am Montag wandten sich beide
Parlamentskammern, der Föderationsrat und die Staatsduma, mit der Bitte
an den russischen Präsidenten, die Frage der Anerkennung von Südossetien
und Abchasien "als selbständige, souveräne und unabhängige Staaten" zu
prüfen.
Die Staatsduma rief auch die Parlamente
der UN-Mitgliedsstaaten auf, die Souveränität der beiden Republiken
anzuerkennen.
25.08.2008
RIA Novosti
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Sind Südosseten
vielleicht gar keine Menschen? |
Moskau,
Von Hans-Georg Schnaak, Mitarbeiter von RIA Novosti, der von den
Ereignissen in Südossetien und der deutschen Reaktion darauf im Urlaub
in Deutschland überrascht wurde.
Mit dem Feingefühl eines Elefanten trampelt Bundeskanzlerin Angela
Merkel jetzt durch den Südossetienkonflikt.
Aber ich will nicht ungerecht sein, Elefanten haben doch ein gewisses
Feingefühl. Für mich war es jedenfalls deprimierend, als Merkel vor
einer Woche bei ihrem Besuch in Tiflis lauthals ihr Mitgefühl mit
Saakaschwili zum Ausdruck brachte: Georgien wird "trotzdem Mitglied der
Nato".
Kein Wort über die bei dem nächtlichen georgischen Überfall auf
Südossetien ermordeten rund 2000 Zivilisten. Wahllos ermordet - darunter
Kinder und Frauen. Eine ganze Stadt wurde zusammengeschossen.
Oder bin ich vielleicht zu emotional, Frau Merkel? Sind Südosseten
vielleicht gar keine Menschen? Irgendwie erinnert mich Saakaschwili an
einen gewissen Diktator vor dem Zusammenbruch seines Dritten Reiches,
nur hieß das damals nicht Operation "Freies Feld, sondern "Verbrannte
Erde".
Gerade als Deutscher sollte man im Umgang mit Völkermord doch einiges
begriffen haben. Oder sind es harte Männer wie George Bush, die Merkel
so mag? So wie auch Saakaschwili hat er die ganze Welt ungestraft
belogen, als er im Irak einmarschierte. Und die ganze Welt weiß, dass
Bush gelogen hat. Aber Merkel stapft unverdrossen hinter Bush her, der
nun die "für das 21. Jahrhundert unwürdige" angebliche Aggression
Russlands verurteilt - und wieder sauber dasteht.
Und Merkel versucht sogar, Bush zu überholen: Verhandlungen der
Konfliktparteien Georgien, Südossetien und Abchasien, aber ohne
Russland. In Südossetien und Abchasien leben aber überwiegend Menschen
mit russischer Staatsbürgerschaft. Und Russland hat ein GUS-Mandat für
seine Friedenskräfte in der Konfliktzone.
Aber GUS ist nicht die richtige Partei. Das Zauberwort heißt Nato.
Offensichtlich braucht man nur zu verkünden, sein Land in die Nato
führen zu wollen, um sogar einen Freibrief für Völkermord zu bekommen.
Aber auch hier bin ich wohl zu ungerecht. Wie sonst soll Saakaschwilli
die abtrünnigen Südosseten denn loswerden? Die machen ihm den Weg in die
Nato doch nur unnötig schwer!
Warum aber will Bush - und nun auch Merkel - Georgien unbedingt in der
Nato haben?
Deutschland und die Nato hatten doch der Sowjetunion im Zuge der
deutschen Wiedervereinigung versprochen, es würde keine weitere
Annäherung der Nato an die russische Grenze geben - das war doch auch
alles Lüge.
Die Medien in Deutschland geben mir leider kein objektives Bild. Darum
bitte ich, meine naiven Gedanken zu entschuldigen. Und wenn die
Südosseten doch Menschen sind, dann lasst sie doch in Frieden leben! Die
Albaner im Kosovo, die dürfen das! Oder sind die Südosseten vielleicht
doch keine Menschen?
25.08.2008
RIA Novosti
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"Kommersant": Russland zu
Abchasiens und Südossetiens Unabhängigkeit bereit
|
Nach den zahlreichen Äußerungen von
Senatoren und Abgeordneten zu urteilen, neigen beide Kammern des
russischen Parlaments dazu, Abchasien und Südossetien als unabhängige
Staaten anzuerkennen, schreibt die russische Zeitung "Kommersant" am
Montag.
Das wird Moskau die Möglichkeit bieten,
seine militärische Präsenz in beiden Republiken aufrechtzuerhalten,
nachdem die Stationierung der russischen Friedenstruppe nach dem Krieg
nicht mehr wie zuvor legitimiert werden kann.
Der russische Außenminister Sergej Lawrow
erklärte bereits vorige Woche: "Moskau versucht nicht, die Anerkennung
Südossetiens und Abchasiens seitens anderer Staaten zu organisieren."
Faktisch gab er aber zu, dass sich Moskau selbst diesmal völlig
ernsthaft darauf vorbereitet.
Quellen der "Kommersant" teilen mit, dass
man auf dem Smolenskaja-Platz (Sitz des Außenministeriums) bereit ist,
Abchasien und Südossetien als unabhängige Staaten anzuerkennen. Dieser
Prozess könne in wenigen Tagen zu einem logischen Ende geführt werden.
Wie eine informierte Quelle aus
Regierungskreisen erzählte, mache man sich in Moskau keine besonderen
Illusionen darüber, inwiefern dies dem Völkerrecht entspreche. "Durch
die Anerkennung der Unabhängigkeit von Abchasien und Südossetien
verstoßen wir gegen das Prinzip der territorialen Integrität des
souveränen Staates Georgien.
Zudem besteht eine Resolution des
UN-Sicherheitsrats über Abchasien, worin es heißt, dass der Konflikt
unter Einhaltung des Prinzips der territorialen Integrität Georgiens
beizulegen ist. Sollte sich Tiflis ans Gericht wenden, so wird die
Verhandlung offenkundig nicht zu unseren Gunsten ausfallen", meint der
Gesprächspartner der Zeitung.
Moskau argumentiert, dass es sich bei dem
georgischen Überfall auf Südossetien um einen Genozid handelte. "Die
russische Diplomatie erkennt das Recht der Völker auf Selbstbestimmung
an, aber ohne Abtrennung. Die Abtrennung ist nur möglich, wenn ein Staat
Verbrechen gegen das Volk verübt hat", sagt die Quelle. Im Falle Kosovo
erkannte Russland den Fakt eines einseitigen Genozids seitens der Serben
nicht an, und im gegebenen Fall könnte gerade dieser Umstand genutzt
werden."
Danach zu urteilen, wie zurückhaltend sich
die außenpolitischen Verbündeten Russlands in den letzten Wochen
äußerten, wird die Zahl der Länder, die Abchasien und Südossetien
anerkennen werden, nicht sehr hoch sein.
Iwan Makuschok, stellvertretender
Staatssekretär des Unionsstaats Russlands und Weißrusslands, erklärte,
dass Moskau große Hoffnungen auf Minsk setze. Gegebenenfalls könnten
Abchasien und Südossetien in den Unionsstaat integriert werden. "Das
wäre auch für Russland günstig, weil der Appell dann nicht an Russland,
sondern an den Unionsstaat gerichtet sein wird", erklärte Makuschok.
25.08.2008
RIA Novosti
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Aufklärungsangaben
über Georgiens Pläne in Abchasien werden am Dienstag veröffentlicht |
Moskau,
Der Generalstab der russischen Streitkräfte veröffentlicht am Dienstag
Aufklärungsangaben über die georgischen Kriegspläne in Abchasien.
Das teilte der Vizechef des Generalstabs, Generaloberst Anatoli
Nogowizyn, auf einer Pressekonferenz bei RIA Novosti am Montag mit.
Nogowizyn zufolge plante Georgien die Besetzung von Suchum, Hauptstadt
der Republik Abchasien. Nach seinen Worten liegen diese Pläne derart auf
der Hand, "dass wir beweisen können, wer in der Tat der Aggressor ist,
auch in der zweiten (neben Südossetien) Richtung".
25.08.2008
RIA Novosti
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Russlands
Föderationsrat stimmt Friedenstruppenverstärkung in Abchasien und
Südossetien zu |
Moskau,
Der Föderationsrat (russisches Parlamentsoberhaus) hat am Montag einer
Aufstockung des russischen Friedenskontingents in Südossetien und
Abchasien zugestimmt.
Mit dieser Entscheidung wird die rechtliche Grundlage für die schon am
8. August nach dem georgischen Überfall auf Südossetien erfolgte
Aufstockung der Friedenstruppe geschaffen.
Föderationsratschef Sergej Mironow teilte mit, dass Präsident Dmitri
Medwedew die zahlenmäßige Stärke und die Stationierungsorte der
zusätzlichen Friedenstruppen bestimmen solle.
25.08.2008
RIA Novosti
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Duma unterstützt
Unabhängigkeit von Abchasien und Südossetien |

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Moskau,
Die russische Staatsduma (Parlamentsunterhaus) will mit einer Erklärung
am heutigen Montag die Unabhängigkeit Abchasiens und Südossetiens
unterstützen.
Das sagte Konstantin Satulin, Vorsitzender
des Duma-Ausschusses für GUS-Fragen, der die Erklärung über die
Unabhängigkeit der beiden Republiken konzipiert hat. Er rechne mit einer
einhelligen Zustimmung für die Erklärung, sagte Satulin.
|
Außerdem will die Duma eine Kommission zur
Ermittlung von Menschenrechtsverletzungen infolge des georgischen
Angriffs auf Südossetien bilden. Die Kommission soll sich zudem um die
Gründung eines internationalen Kriegsverbrechertribunals bemühen.
In der Nacht zum 8. August waren
georgische Truppen in die Republik Südossetien einmarschiert und nahmen
deren Hauptstadt Zchinwal unter schweren Beschuss. Nach den jüngsten
südossetischen Angaben wurden dabei 2100 Menschen getötet, mehr als
30,000 mussten nach Russland fliehen.
Zum Schutz der Südosseten, von denen viele
die russische Staatsbürgerschaft besitzen, schickte Russland rund 10,000
Soldaten in die Region, um die georgischen Einheiten aus Südossetien zu
drängen. Am 12. August verkündete der russische Präsident Dmitri
Medwedew das Ende der Gegenoffensive. Am vergangenen Freitag schloss
Russland den Abzug jener Truppen aus Georgien ab, die nach dem
georgischen Angriff zur Verstärkung des Friedenskontingents eingesetzt
worden waren.
Vorige Woche appellierten die Parlamente
von Südossetien und Abchasien an Russland, die Unabhängigkeit der
Provinzen anzuerkennen. Der russische Föderationsrat
(Parlamentsoberhaus) hat am heutigen Montag bereits deren Unabhängigkeit
von Georgien unterstützt.
Der russische Präsident Dmitri Medwedew
hatte davor bereits bekannt gegeben, Moskau werde den Willen der Völker
von Abchasien und Südossetien unterstützen.
25.08.2008
RIA Novosti
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Föderationsrat
unterstützt Unabhängigkeit von Abchasien und Südossetien |
Moskau,
Der Föderationsrat (Oberhaus des russischen Parlaments) hat am Montag
die Unabhängigkeit Abchasiens und Südossetiens unterstützt und dem
russischen Präsidenten Dmitri Medwedeew empfohlen, die beiden
De-facto-Staaten offiziell anzuerkennen.
Für die Entscheidung stimmten einhellig
alle 130 anwesenden Abgeordneten. Mit ihrer jüngsten Aggression gegen
Südossetien, die Tausenden Zivilisten das Leben gekostet habe, habe die
georgische Regierung eine humanitäre Katastrophe verursacht und das
Recht auf einen gemeinsamen Staat mit den Völkern von Abchasien und
Südossetien endgültig verwirkt, so der Föderationsrat in seiner
Erklärung.
Zuvor hatten der südossetische Präsident
Eduard Kokojty und sein abchasischer Amtskollege Sergej Bagapsch vor dem
Föderationsrat für die Anerkennung ihrer Republiken plädiert.
"Unser Volk hat alles nur mögliche getan,
um seine Unabhängigkeit in strikter Übereinstimmung mit dem Völkerrecht
zu erlangen", sagte Kokojty.
Bagapsch stimmte ihm bei: "Abchasien und
Südossetien werden nie in einem gemeinsamen Staat mit Georgien sein."
25.08.2008
RIA Novosti
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Truppenverstärkung:
Südossetien befürchtet erneuten Einmarsch Georgiens |
Zchinwal, Mehr als zwei Wochen nach
den Kämpfen um die Provinzhauptstadt Zchinwal zieht Georgien nach
Angaben Südosssetiens erneut seine Truppen an der Grenze der abtrünnigen
Republik zusammen.
"Die Gefahr eines neuen Überfalls ist
durchaus reell", teilte die Leiterin des Informations- und
Pressekomitees Südossetiens, Irina Gaglojewa, am Montag RIA Novosti mit.
Georgien konzentriere jenseits der Grenze seine Armee und
Sicherheitskräfte.
Aus Angst vor einer abermaligen
georgischen Invasion habe die Bevölkerung der zwei südossetischen
Grenzortschaften Abrew und Gortschossan ihre Häuser verlassen und sich
im Wald versteckt, nachdem sie georgische Panzer gesichtet hatten, sagte
Gaglojewa. Die Information über die Verstärkung georgischer Truppen habe
auch das südossetische Verteidigungsministerium bestätigt. Am Sonntag
habe es an diesem Grenzabschnitt bereits Schußwechsel gegeben.
25.08.2008
RIA Novosti
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US-Botschafter:
Russlands Reaktion auf Georgiens Einmarsch in Südossetien war begründet |
Moskau, Entgegen der eindeutigen
Kritik der US-Administration hat der amerikanische Botschafter in
Moskau, John Byerly, die Reaktion Russlands auf Georgiens Angriff
überraschend als begründet bezeichnet.
"Die russischen Truppen haben auf den
Überfall auf die Friedenssoldaten in Südossetien wohl begründet
geantwortet", sagte Byerly in einem Interview mit der Wirtschaftszeitung
"Kommersant". Dabei betonte er jedoch, Russland sei zu weit gegangen und
habe die territoriale Einheit Georgiens in Gefahr gebracht.
Die USA haben laut Byerly "bis zum letzten
Moment" Georgien vor dem Angriff gewarnt. "Jetzt rufen wir die russische
Seite auf, das Waffenstillstandsabkommen zu respektieren und ihre
Truppen aus Georgien abzuziehen."
Auf den künftigen Status von Abchasien und
Südossetien, beides abtrünnige Provinzen in Georgien, angesprochen,
äußerte der US-Botschafter, die territoriale Integrität Georgiens und
dessen völkerrechtlich anerkannte Grenzen müssten respektiert werden,
wie auch das Selbstbestimmungsrecht von Nationen.
Der Regelungsprozess müsse mit der
Anerkennung der territorialen Einheit Georgiens beginnen, sagte Byerly.
Doch die Entscheidung müsse auch das Selbstbestimmungsrecht von Nationen
berücksichtigen. An den Verhandlungen müssten neben Russland und
Georgien auch die USA, die Europäische Union und die Führungen
Abchasiens und Südossetiens teilnehmen. "Wir müssen alle aber davon
ausgehen, dass die territoriale Integrität Georgiens völkerrechtlich
anerkannt ist", sagte der Botschafter.
Jeden Vergleich zum Kosovo lehnte er
jedoch strikt ab. Das Kosovo sei "ein ganz besonderer Einzelfall" und
könne nicht als Beispiel dienen.
In der Nacht zum 8. August waren
georgische Truppen in die nicht anerkannte Republik Südossetien
einmarschiert und nahmen deren Hauptstadt Zchinwal unter schweren
Beschuss. Nach südossetischen Angaben wurden dabei 1492 Menschen
getötet, mehr als 30 000 mussten nach Russland fliehen.
Zum Schutz der Südosseten, von denen viele
die russische Staatsbürgerschaft besitzen, schickte Russland rund 10 000
Soldaten in die Region, um die georgischen Einheiten aus Südossetien zu
drängen. Am 12. August verkündete der russische Präsident Dmitri
Medwedew das Ende der Gegenoffensive. Am vergangenen Montag begann
Russland mit dem Abzug seiner Truppen aus Georgien, der am heutigen
Freitag abgeschlossen werden soll.
22.08.2008
RIA Novosti
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Georgien rechnete
nicht mit Russlands Gegenoffensive nach Einmarsch in Südossetien |
Moskau, Tiflis hat Moskaus Reaktion
auf die Invasion der georgischen Truppen in Südossetien unterschätzt und
war auf den Widerstand absolut nicht vorbereitet.
Das stellte Georgiens
Vizeverteidigungsminister Batu Kutelija in einem am Freitag in der
„Financial Times“ veröffentlichten Interview fest.
Georgien habe den Versuch unternommen,
Zchinwal einzunehmen, obwohl die eigenen Truppen nicht in der Lage
waren, den russischen Kampfjets und Panzern Widerstand leisten zu
können, sagte er. „Leider haben wir diesem Fakt keine große Bedeutung
geschenkt“, sagte Kutelija. „Wir haben uns auf eine solche Entwicklung
nicht vorbereitet.“
„Die georgischen Truppen waren
unvorbereitet auf den Gegenangriff der russischen Seite“, stellte der
Vizeverteidigungsminister fest. „Ich dachte nicht, dass Russland als
Mitglied des UN-Sicherheitsrats und der OSZE auf diese Weise reagieren
würde.“
Der Militärinfrastruktur Georgiens sei ein
„beträchtlicher“ Schaden zugefügt worden. Für ihre Wiederherstellung
werde große ausländische Hilfe erforderlich sein, so Kutelija.
22.08.2008
RIA Novosti
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Georgien plant
erneut bewaffnete Aktionen in Konfliktgebieten |
Moskau, Georgien plant erneut
bewaffnete Aktionen in den Konfliktgebieten. Das teilte Russlands
Vizegeneralstabschef Anatoli Nogowizyn am Freitag auf einer
Pressekonferenz bei RIA Novosti mit.
„An der südossetischen Front konzentrieren
sich georgische Einheiten im zentralen Teil der Republik und stellen
ihre Einsatzbereitschaft wieder her“, betonte der General. „Registriert
werden Aufklärungsaktivitäten und Vorbereitungen auf bewaffnete Aktionen
im Raum des georgisch-ossetischen Konfliktes.“
„Die Lage im Raum des
georgisch-südossetischen und des georgisch-abchasischen Konfliktes in
Georgien ist alles andere als stabil“, fügte er hinzu.
22.08.2008
RIA Novosti
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Deutsches
Kriegsschiff nimmt an Hilfsaktion für Georgiens teil |
Istanbul,Die deutsche Nato-Fregatte
"Lübeck" und die spanische "Admiral Juan den Borbon" sind am
Donnerstagabend im Schwarzen Meer eingetroffen, um Hilfsgüter nach
Georgien zu bringen.
Das erfuhr RIA Novosti von der türkischen
Marine. Demnach sollen die beiden Kriegsschiffe in den kommenden Tagen
durch bis zu fünf weitere Nato-Schiffe verstärkt werden. "Es handelt
sich größtenteils um Raketenfregatten. Die Schiffsgruppe wird in den
nächsten Tagen im westlichen Teil des Schwarzen Meeres aufgestellt."
Zudem könnten nach türkischen Angaben an
der Hilfsaktion für Georgien bulgarische, rumänische und ukrainische
Schiffe beteiligt werden.
Davor hatte die US-Administration eine
humanitäre Hilfsaktion angekündigt. Die Güter sollen mit Hilfe der
Luftwaffe und Marine nach Georgien gebracht werden.
22.08.2008
RIA Novosti
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Erklärungen des russischen
Generalstabs: Zusammenfassung
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Generalstab: In Abchasien werden 2 142
russische Friedenssoldaten bleiben
Moskau, Nach dem jüngsten
Kaukasus-Krieg wird die russische Friedenstruppe in der von Georgien
abtrünnigen Provinz Abchasien aus 2 142 Soldaten bestehen.
Das teilte der stellvertretende
Generalstabschef Anatoli Nogowizyn am Freitag auf einer Pressekonferenz
bei RIA Novosti mit.
Die Stärke der russischen Friedenstruppe
in Südossetien sei noch nicht bestimmt worden und werde von der Lage vor
Ort und Entscheidungen der russischen Regierung abhängen, sagte der
General.
Bewaffnet werde das russische
Friedenskontingent in Abchasien mit 123 Schützenpanzern der Typen
BTR-70, BTR-80 und BTR-R145 sowie mit vier Panzer-Spähwagen und 34
Minenwerfern. Außerdem werden ihm zwei Kampfhubschrauber Mi-24 und zwei
Mi-8 zur Verfügung stehen.
Der Vize-Generalstabschef betonte, dass
die Grenzen der Wirkungsbereiche der Friedenssoldaten in Abchasien und
Südossetien trotz des Krieges unverändert bleiben und den Vereinbarungen
aus den Jahren 1992 bis 1999 entsprechen. Alle russischen Truppen sollen
noch heute hinter diese Grenzen abgezogen werden.
Russland kann Friedenstruppe im Kaukasus
aufstocken
Der Generalstab will auf die Präsenz der
russischen Friedenstruppe in den südossetischen Pufferzonen nicht
verzichten und schließt auch ihre Aufstockung nicht aus.
“Wir werden Saakaschwili nicht nach seiner
Meinung zu den zuvor vereinbarten Pufferzonen fragen“, sagte der
stellvertretende Generalstabchef Anatoli Nogowizyn am Freitag.
„Georgien hat kein moralisches Recht,
Bedingungen zu stellen. Nach unserer Auffassung ist die Stationierung
georgischer Friedenssoldaten dort undenkbar. Saakaschwili hatte die
Möglichkeit, sie einzusetzen - er verzichtete aber selbst darauf“, hieß
es.
Der russische Friedenseinsatz in den
Pufferzonen sei „absolut legitim“: „Wir agieren gemäß den geltenden
Vereinbarungen und haben keine Absicht, darauf zu verzichten“.
Auch der Flugplatz bei Senaki im Westen
Georgiens, wo sich vor dem Krieg ein georgischer Stützpunkt befand,
gehört laut Nogowizyn in den Verantwortungsbereich der Friedenstruppe.
Generell behalte sich Russland das Recht
vor, sein Friedenskontingent im georgischen Konfliktgebiet aufzustocken.
180 Waggon Munition vernichtet
Die russischen Friedenstruppen haben nahe
der georgischen Stadt Haschuri Munition in rund 180 Eisenbahnwaggons
entdeckt und vernichtet.
Georgien hat in den letzten Jahren
intensiv aufgerüstet
Georgiens Streitkräfte haben in den
letzten Jahren intensiv aufgerüstet.
In den Jahren 2005 bis 2008 hat sich die
Anzahl der Panzer in der georgischen Armee von 98 auf 183 nahezu
verdoppelt. Die Zahl der Schützenpanzerwagen stieg von 83 auf 134 und
die Anzahl der Artilleriegeschütze von 96 auf 238. Die Zahl der
Kampfhubschrauber wuchs im selben Zeitraum von drei auf neun und die der
Kampfflugzeuge von sieben auf neun.
Georgiens Militarisierung nach der Wahl
von Michail Saakaschwili zum Präsidenten des Landes habe „Dimensionen
angenommen, die dem Verteidigungsbedarf des Landes nicht entsprechen“.
„Zwischen 2006 und 2007 hat sich die zahlenmäßige Stärke der georgischen
Armee verdoppelt“, betonte General Nogowizyn. „Beim Wachstumstempo der
Militärausgaben liegt Georgien heute auf dem ersten Platz in der Welt.“
„2008 belief sich der Militäretat des
Landes auf 90 Millionen Dollar gegenüber 18 Millionen Dollar 2002“,
fügte er hinzu. Die realen Militärausgaben der georgischen Regierung
machen laut einigen Einschätzungen mehr als 8,5 Prozent des BIP aus.
„Besonders besorgniserregend ist die
Tatsache, dass Georgien in den Jahren 2005 bis 2008 den Erwerb von
Offensivwaffen besonders stark erhöht hat.
„Die einseitige Aufrüstung der georgischen
Seite ist für die Gesundung der Situation im Kaukasus nicht förderlich“,
so Nogowizyn.
22.08.2008
RIA Novosti
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Südossetien-Krieg:
Ergebnisse und Prognosen |
Moskau,
Ilja Kramnik, Russland hat die Operation zur Zwangsbefriedung in
georgischen Konfliktgebieten beendet.
Die Staatsführung und der Generalstab
haben den Abzug der Truppen aus der Konfliktzone bekannt gegeben. Es
wäre noch verfrüht, vom Ende des Konflikts zwischen Georgien und den
nicht anerkannten Republiken Südossetien und Abchasien zu sprechen, aber
ein Fazit aus der russischen Militäroperation lässt sich bereits ziehen.
Außerdem können die Ergebnisse mehrerer weltweiter Prozesse
zusammengefasst und mögliche Zukunftsszenarien prognostiziert werden.
>>>
|
Nach
Kaukasuskrieg: Russischer Stardirigent Gergijew spricht von
Zchinwal-Tragödie |
Zchinwal, Der weltberühmte Dirigent
Waleri Gergijew hat die Position der internationalen Gemeinschaft zum
jüngsten Kaukasuskrieg scharf kritisiert.
"Es gab keine Tragödie von Tiflis, es gab
eine Tragödie von Zchinwal", sagte der russische Stardirigent und
ethnische Ossete Gergijew vor einem Konzert, das er am Donnerstagabend
in der von den georgischen Truppen in der Nacht zum 8. August zerbombten
südossetischen Hauptstadt Zchinwal geben wird.
"Man muss alles tun, damit sich die
Tragödie von Zchinwal nie wiederholt, dass die Welt von dieser Tragödie
erfährt... Die internationale Gemeinschaft schreckte zurück, als
russische Panzer auf das Territorium Georgiens vorgerückt waren. Aber
niemand spricht davon, dass tausende Menschen getötet oder bei
lebendigem Leibe begraben wurden, als die georgische Seite die
schlafende Stadt unter massiven Beschuss genommen hatte... Die Welt weiß
von nichts."
Gergijew erinnerte daran, dass beim
Terroranschlag auf die USA am 11. September 3500 Menschen getötet wurden
und Russland als eines der ersten Länder auf diese Tragödie reagierte.
"Aber für Südossetien und sein kleines Volk ist der Tod von 1500
Menschen ein enorm hoher Verlust", sagte Gergijew.
Beim Konzert in Zchinwal will der
Dirigent Peter Tschaikowskis 5. Sinfonie und das tragische Finale seiner
6. Sinfonie aufführen. Auf dem Programm stehe ferner Dmitri
Schostakowitschs "Leningrader" Sinfonie, die eine Art Chronik aus dem
von den faschistischen deutschen Truppen belagerten Leningrad darstelle.
"Wir haben diese Werke nicht von ungefähr
ausgewählt. Diese Sinfonien sind in der ganzen Welt berühmt und
beliebt... Wir werden uns noch mehrmals zum Thema Zchinwal
zurückgreifen. Die Stimme der Betroffenen muss erhört werden. Ich will
zu ihnen stehen", sagte der Dirigent.
Das Konzert wird von den russischen
Fernsehsendern Rossija, Westi-24, Kultura, RTR-Planeta, Russia Today und
Mir live übertragen. Das Signal kann auch von der Europäischen
Rundfunkunion (EBU) empfangen und darf kostenlos verwendet werden.
21.08.2008
RIA Novosti
|
Abchasien und
Südossetien bitten Russland um Schutz vor Georgien |
Suchum/Zchinwal, Bei
Massendemonstrationen in Abchasien und Südossetien ist Russland am
Donnerstag aufgerufen worden, die Unabhängigkeitsbestrebungen der beiden
Republiken zu unterstützen.
Auf dem Platz der Freiheit in der
abchasischen Hauptstadt Suchum versammelten sich rund 47.000 Menschen.
„Wir rufen Russland auf, Abchasien als
souveränen und unabhängigen Staat anzuerkennen, und schlagen vor, einen
Vertrag über Freundschaft, Kooperation und gegenseitige Hilfe
abzuschließen“, hieß es in einem Appell, dem alle Demonstranten
einheitlich zustimmten.
„Da die Gefahr einer georgischen
Aggression nach wie vor groß und die Ankunft von Militäreinheiten aus
anderen Ländern in Abchasien nicht ausgeschlossen ist, halten wir es für
wichtig, die weitere Präsenz der russischen Truppen in Abchasien in
diesem Vertrag zu verankern“, hieß es.
Auch in der südossetischen Hauptstadt
Zchinwal kamen am Donnerstagnachmittag Menschen vor das zerstörte
Parlamentsgebäude.
„Wenn Südossetiens Unabhängigkeit
anerkannt wird, geht unser seit Jahrhunderten bestehender Traum in
Erfüllung. Das wird das südossetische Volk vor einer neuen Aggression
Georgiens schützen“, sagte Südossetiens amtierender Außenminister Murat
Dschiojew vor dem Beginn der Kundgebung gegenüber RIA Novosti.
„Unser Volk wird von niemandem außer
Georgien gefährdet. Wir wurden dank russischer Soldaten gerettet“, hieß
es.
21.08.2008
RIA Novosti
|
Massen-Demo in Abchasien
für Unabhängigkeit von Georgien
|
Suchum, Über 47 000 Menschen haben
sich am Donnerstag auf dem Freiheitsplatz der abchasischen Hauptstadt
Suchum zu einer Demonstration für die Unabhängigkeit Abchasiens von
Georgien versammelt.
"Heute will das abchasische Volk sein
Streben nach Unabhängigkeit bestätigen", erklärte Nugsar Aschuba,
Parlamentsvorsitzender der Republik, bei der Eröffnung der Kundgebung,
die die Bezeichnung "Volksversammlung" erhielt.
Die Kundgebung soll mit der Annahme eines
Aufrufs an die russische Staatsführung beendet werden, die
Unabhängigkeit Abchasiens anzuerkennen.
Auf den Plakaten der Demonstranten stehen
Dankesworte an die russischen Friedenskräfte, aber auch Anprangerungen
des georgischen Einfalls in Südossetien.
Auf dem Freiheitsplatz wehen abchasische,
russische sowie südossetische Flaggen.
Die Republik Abchasien hat ungefähr 300
000 Einwohner.
21.08.2008
RIA Novosti
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Abchasisches Militär befreit
Kodor-Tal von georgischen Minen |
Suchum, Nach der Verdrängung der georgischen Truppen aus dem
Kodor-Tal hat das abchasische Militär bereits die Hälfte dieses
Territoriums von den georgischen Minen befreit.
Der abchasische Vize-Verteidigungsminister Garri Kupalba teilte am
Mittwoch RIA Novosti mit, dass die Minenräumer ihren Einsatz binnen zehn
Tagen abschließen sollen. Es handle sich um ein riesiges Gebiet von rund
1000 Quadratkilometern, das mit Minen, scharfen Geschossen und anderer
Munition verseucht sei.
Vier Tage nach dem Angriff Georgiens auf
Südossetien begann Abchasien
am 12. August mit einem Militäreinsatz gegen die georgischen Truppen im
oberen Kodor-Tal, die dort im Mai 2006 trotz bisheriger Vereinbarungen
einmarschiert waren.
Schon am 13. August berichtete das abchasische
Verteidigungsministerium von der erfolgreichen Beendigung der Operation,
die georgischen Einheiten aus dem Gebiet zu drängen. Damit gewann die
abchasische Regierung die Kontrolle über das gesamte Territorium ihrer
Republik zurück.
Dem abchasischen Vize-Verteidigungsminister zufolge befinden sich im
Kodor-Tal nach wie vor Splittergruppen von georgischen Soldaten.
20.08.2008 RIA
Novosti
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Abchasien ruft Russland erneut zu Anerkennung der Unabhängigkeit auf |
Suchum, Acht Tage nach dem
Südossetien-Krieg hat Abchasien Russland erneut um die
Anerkennung seiner Unabhängigkeit ersucht.
Das abchasische Parlament verabschiedete in einer Sondersitzung am
Mittwoch einen entsprechenden Appell des Präsidenten Sergej Bagapsch an
die russische Regierung.
Nach der Kosovo-Unabhängigkeit in diesem Februar hatten Abchasien
sowie Südossetien bereits an die Weltgemeinschaft und vor allem an
Russland appelliert, ihre Unabhängigkeit offiziell anzuerkennen. Nach
der Prüfung der Appelle empfahl die Staatsduma (Unterhaus des russischen
Parlaments) dem Präsidenten und der Regierung, die Anerkennung von
Abchasien und Südossetien zu erwägen.
20.08.2008 RIA
Novosti
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Abchasien und Südossetien hoffen auf russische Militärstützpunkte -
Russlands Presse |
Moskau, Abchasien wartet auf eine Reaktion der NATO auf die Lage in
Südossetien, berichten die Tageszeitungen „Nesawisimaja Gaseta“ und „Wedomosti“
vom Mittwoch.
Sollte sich die Allianz für harte Schritte gegen Russland
entscheiden, so wird man in Suchum alle nötigen Entscheidungen treffen,
um eigene Sicherheit zu gewährleisten. Es ist nicht ausgeschlossen, dass
sich Abchasien an Moskau mit der Bitte
wendet, auf dem abchasischen Territorium einen Militärstützpunkt zu
errichten.
„Russland bleibt hier und setzt sich fest“, sagte Abchasiens
Sicherheitsratsekretär Stanislaw Lakoba der „Nesawisimaja Gaseta“.
„Falls sie sich eine frontale Kollision wünschen - sie werden sie
bekommen. Selbstredend wird es auf unserem Territorium russische
Stützpunkte und alles andere geben, denn weder Russland noch Abchasien
haben keinen anderen Weg.
Die Unabhängigkeit Abchasiens muss anerkannt werden, ein
Militärvertrag muss unterschrieben werden, die Stützpunkte der
russischen Armee müssen ebenfalls errichtet werden. Doch das Wichtigste
haben wir bereits vom russischen Präsidenten erfahren - Russland bleibt
im Kaukasus. Die Meinung des Westens ist uns, ehrlich gesagt, wurscht.“
Nach Lakobas Meinung wird Russland niemals von hier weggehen, hier
sei eine rote Linie gezogen worden, hinter die es niemals zurückgehen
wird.
„Russland muss, um den eigenen Erfolg zu sichern und die eroberten
Positionen nicht zu verlieren, die Unabhängigkeit Abchasiens und
Südossetiens anerkennen“, so Südossetiens Gesandter in Moskau, Dmitri
Medojew. „Sonst könnte es zu spät sein. Die Aufnahme Georgiens in die
NATO könnte gestartet werden. Falls Tiflis eine erneute gegen uns
gerichtete Aggression anfangen wird, wird Russland nicht in der Lage
sein, sich einzumischen und uns zu beschützen, denn dann wäre es
gezwungen, mit den NATO-Truppen zu kämpfen“
Wie Medojew sagt, geht der vom Kreml angekündigte Truppenabzug nicht
in Richtung Russland. Die russischen Streitkräfte würden eine 14
Kilometer breite Pufferzone in Südossetien besetzen, die entlang der
Grenze zu Nordossetien errichtet worden ist. Auf die Frage, ob auf dem
südossetischen Territorium russische Militärstützpunkte errichtet werden
können, antwortet Medojew: „Aber sicher doch“!
In Suchum und Zchinwal hofft man auf die Unterstützung der
russischen Duma-Abgeordneten. Die beiden Kammern des russischen
Parlaments (Föderationsrat und Staatsduma) werden am 26. August auf
einer Sondersitzung die Nachkriegssituation, die Statusfrage
Südossetiens und Abchasiens sowie die rechtlichen Grundlagen der
russischen Militärpräsenz in den beiden Republiken beraten.
Wie eine Quelle der Zeitung bestätigte, ist die Tagesordnung vom
Präsidialamt festgelegt worden. Es sei nicht ausgeschlossen, dass dabei
die Frage der Legitimierung des Aufenthalts der Truppen im Ausland
beraten wird.
Das russische Militär ist der Ansicht, die gleichen leicht
bewaffneten Friedenstruppen wie vor dem Krieg (500 Mann) würden in
Südossetien fehl am Platz sein. Die Zahl der Soldaten muss drastisch
erhöht werden, die Friedenstruppen sollen Panzer und Artillerie
bekommen.
20.08.2008 RIA
Novosti
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Abchasiens Militär beschießt unbekannten Kampfjet |
Suchum, Ein unidentifizierter Kampfjet hat am heutigen Dienstag den
Luftraum von Abchasien verletzt. Die Flugabwehr Abchasiens musste Warnschüsse abgeben.
Das teilte der abchasische Vize-Verteidigungsminster Anatoli Saizew
RIA Novosti mit. Nach seinen Worten wurde die Maschine um 03:30 Uhr von
Radaren geortet, konnte jedoch vom Freund-Feind-Erkennungssystem nicht
identifiziert werden. Erst als die abchasischen Schiffe im Schwarzen
Meer Warnschüsse aus Flugabwehr-Kanonen abgegeben hatten, verließ das
Flugzeug den abchasischen Luftraum.
19.08.2008 RIA
Novosti
|
Abchasien plant kein neues Referendum über Unabhängigkeit |
Suchum, Abchasien plant Außenminister Sergej Schamba zufolge keinen
neuen Volksentscheid über die Unabhängigkeit der Republik.
"Wir haben schon ein Referendum durchgeführt, es gibt auch andere
Dokumente, die die Willensäußerung unseres Volkes bestätigen. Wir haben
uns mehrmals an die Staatsduma (Unterhaus des russischen Parlaments) und
den Präsidenten Russlands gewandt, all das muss den Willen unserer
Gesellschaft untermauern", so der Außenminister Abchasiens zu RIA
Novosti.
Bei Treffen im russischen Außenministerium am vergangenen Wochenende
sind ihm zufolge zwar keine konkreten Vereinbarungen über die
Unabhängigkeit Abchasiens und Südossetiens getroffen worden, dennoch
erklärte der russische Präsident Dmitri Medwedew, dass Russland jede
Volksentscheidung respektieren wird.
Der so genannte Sechs-Punkte-Plan (Medwedew-Sarkozy-Plan) für die
Beilegung des Konflikts in Georgien wurde von allen beteiligten Seiten
am Samstag unterzeichnet.
Die sechs Prinzipien lauten wie folgt:
-
"Keine Rückkehr zur Gewalt zwischen den
Protagonisten."
-
"Definitive Einstellung der
Feindseligkeiten."
-
"Gewährung des freien Zugangs zu
humanitärer Hilfe."
-
"Die georgischen Streitkräfte sollen sich
auf ihre bisherigen Stationierungsorte zurückziehen."
-
"Die russischen Streitkräfte sollen sich
auf die Linien vor Beginn der Feindseligkeiten in Südossetien
zurückziehen. In Erwartung eines internationalen Mechanismus werden die
russischen Friedenstruppen vorläufig zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen
ergreifen."
-
"Eröffnung internationaler Diskussionen
über die Modalitäten der Sicherheit und Stabilität in Abchasien und
Südossetien."
19.08.2008 RIA
Novosti
|
Bald Beschluss
über möglichen Beitritt Südossetiens zur Russischen Föderation |
Moskau, Die russische Staatsführung
wird in der nächsten Zeit eine Entscheidung über die eventuelle Aufnahme
der Republik Südossetien in die Russische Föderation treffen.
Das teilte Wassili Lichatschow,
stellvertretender Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses im
Föderationsrat (Oberhaus des russischen Parlaments), am Dienstag auf
einer Pressekonferenz bei RIA Novosti mit.
Er verwies auf Angaben der Präsidenten der
Republiken Abchasien und Südossetien, Sergej Bagapsch und Eduard Kokoity,
wonach "Abchasien ein wirklich unabhängiger Staat sein" und Südossetien
"der Russischen Föderation beitreten" will. Beide Republiken berufen
sich dabei auf den Willen ihrer Bürger.
Lichatschow zufolge "wurden bereits
direkte Appelle von Suchum und Zchinwal (Hauptstädte von Abchasien und
Südossetien) an die russische Staatsführung formuliert".
"Die russische Landesführung ist diesem
grundsätzlichen und prinzipiell wichtigen Beschluss sehr nah", teilte
der Senator mit.
Ihm zufolge seien Abchasien und
Südossetien reif für ihre Selbstbestimmung.
Laut internationalen Vereinbarungen dürfte
das Prinzip der territorialen Integrität in keinem Widerspruch zu dem
Selbstbestimmungsrecht der Völker stehen.
19.08.2008
RIA Novosti
|
Abchasien hält
Kontakte mit Georgien erst nach Anerkennung der Unabhängigkeit für
möglich |
Moskau, Kontakte Abchasiens mit Georgien sind laut deren Präsidenten
Sergej Bagapsch erst nach der Anerkennung Abchasiens möglich.
"Verhandlungen mit Georgien sind nicht möglich", sagte Bagapsch am
Montag im russischen Fernsehen. "Wir können mögliche Kontakte erst nach
einer Anerkennung der Unabhängigkeit Abchasiens und Südossetiens
aufnehmen."
Die
Forderungen nach einer Anerkennung der Unabhängigkeit der beiden
Republiken waren gestellt worden, nachdem Georgien erfolglos
versucht hatte, Südossetien mit Waffengewalt unter Kontrolle zu nehmen.
Russland hatte erklärt, es werde jede Entscheidung der Abchasen und der
Südosseten akzeptieren, westliche Staatschefs bestehen allerdings
darauf, die territoriale Integrität Georgiens zu berücksichtigen.
18.08.2008 RIA Novosti
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Die EU hat die
Entwicklung im Kaukasus verschlafen |
Moskau, Interview mit dem deutschen
Eurasien-Experten Alexander Rahr über die Erfolge der EU-Vermittler und
Lösungswege des Georgien-Konflikts.
RIA Novosti: Herr Rahr, der französische
EU-Ratspräsident hat verhältnismäßig schnell eine Friedensvereinbarung
vermitteln können. Wie sehen Sie die Chancen der EU für die Lösung des
Georgien-Konflikts?
Alexander Rahr: Die EU hat kaum
Investitionen im Südkaukasus und nicht die richtigen Mechanismen, um auf
die Region einzuwirken. Die Russen haben da einen längeren Hebel. Dies
hat sich bereits im Vorfeld des Konflikts gezeigt, der schon seit 20
Jahren besteht. Zwar hat es vereinzelt Initiativen zur Stabilisierung
der Kaukasus-Region gegeben, darunter der Plan von Außenminister
Frank-Walter Steinmeier vom Juli 2008. Die Friedensbemühungen
Steinmeiers hatten sich allerdings auf Abchasien beschränkt und sind
nicht von der EU unterstützt worden. Auch die französische
Ratspräsidentschaft habe das Problem auf die leichte Schulter genommen.
RIA Novosti: Die EU ist weiterhin uneinig
und kann nicht mit einer Stimme sprechen…
Alexander Rahr: Dies ist zu einem großen
Problem nach der Erweiterungsrunde von 2004 geworden. Während sich das
„alte“ Europa um eine für alle Seiten akzeptable Lösung bemüht und die
entstandene Kooperation mit Russland nicht aufs Spiel setzen möchte,
fordert das „neue“ Europa nach einer Eindämmungspolitik gegenüber
Russland.
RIA Novosti: Welches Konzept der
Befriedung des Südkaukasus halten Sie denn für erfolgreich?
Alexander Rahr: Die EU darf nicht
zulassen, dass die demokratischen Errungenschaften durch die
Kriegspolitik von Präsident Saakaschwili gefährdet werden, der sein Land
durch eine gewaltsame Wiedervereinigung in die NATO bringen will. Um
jetzt eine Lösung des Konflikts voran zu treiben, ist es für die
Europäer wichtig, die demokratischen Kräfte in Georgien zu unterstützen.
Wenn die Demokratie in Georgien politisch und wirtschaftlich
funktioniert, kann sie zum Vorbild für Abchasien und Süd-Ossetien
werden.
RIA Novosti: Im Westen wird diskutiert, ob
Europa das Problem mit oder gegen Russland lösen muss. Was halten Sie
davon?
Alexander Rahr: Die eingefahrenen
Automatismen und aus dem Kalten Krieg stammenden Stereotype dürfen nicht
die Oberhand gewinnen. Es ist deshalb wichtig für die EU, eine aktive
Friedenspolitik unter Einbeziehung Russlands zu betreiben. Wenn möglich,
sollten die Vermittler dabei die Amerikaner nicht ins Boot zu holen. Die
Position von Präsident Bush polarisiert zu sehr.
RIA Novosti: Glauben Sie, dass die EU
imstande ist, den Südkaukasuskonflikt ohne die USA zu meistern?
Alexander Rahr: Es ist höchste Zeit, die
Richtlinien der GASP und der ESVP in die Realität umzusetzen. Auf dem
Balkan hat die EU versagt, dennoch hat sie im Südkaukasus einen
strategischen Partner, der ebenso an einer akzeptablen Lösung des
Konflikts interessiert ist. Da die EU keine selbstständige Initiative
ergreifen kann und gespalten ist, kann sie sich inzwischen nur im
Fahrwasser der UNO oder der US-amerikanischen Politik bewegen. Das
entspricht nicht dem europäischen Selbstverständnis. Fraglich ist
allerdings, ob Georgien die EU ohne den transatlantischen Verbündeten
als globalen Akteur akzeptiert.
RIA Novosti: Es werden in den Medien
verschiedene Lösungsvorschläge des Südossetien-Konflikts diskutiert -
von einer Umsiedlung der Südosseten nach Nordossetien bis hin zur
Wiederherstellung des Status quo und hiermit einer erneuten „Frostung“
des Konflikts. Welche tragfähige Lösung ist Ihrer Ansicht nach möglich
und notwendig?
Alexander Rahr: Um den Konflikt im
Südkaukasus langfristig zu lösen, muss der Westen sein Modell einer
Wiedervereinigung Georgiens mit Abchasien und Südossetien in Frage
stellen. Auch deren Bemühungen um Unabhängigkeit zu unterstützen, sind
nicht ratsam. Ich schlage eine große Konföderation Georgiens mit
Abchasien und Südossetien vor. Ein dreigeteiltes Georgien, dass nicht
Mitglied der NATO wird - das ist ein Kompromiss, mit dem alle Seiten
leben könnten. Noch besteht die Chance auf eine friedliche Einigung.
Das Interview führte Michail Logvinov.
18.08.2008
RIA Novosti
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Saakaschwili
verliert im Westen an Kredit - „Wedomosti“ |
Moskau, Russland will den
georgischen Staatschef Michail Saakaschwili so bald wie möglich
entthronen, der Westen ihn um jeden Preis schützen, dabei handeln sie
ihren wahren Interessen zuwider, schreibt die Zeitung „Wedomosti“ vom
Montag.
Die Situation ist eigentlich völlig
widersinnig. Moskau ist daran interessiert, alles zu tun, damit der
georgische Präsident im Amt bleiben kann. Der Westen will hingegen
Saakaschwili so bald wie möglich loswerden. Warum er den USA und der EU
nicht mehr genehm ist, ist klar. Das beginnen auch die westlichen Medien
zu verstehen, unter anderem der britische Sender BBC - er hat gezeigt,
wie Saakaschwili nichts ahnend vor dem Interview vor laufender Kamera an
seiner Krawatte kaut. Die Kommentatoren haben sofort in dem Verhalten
Anzeichen einer psychischen Störung gesehen.
Der französische Außenminister Bernard
Kouchner gab zu, die Georgier hätten ihrerseits ebenfalls grobe Fehler
begangen. Die Politiker aus den USA und der EU müssen sich unangenehme
Fragen gefallen lassen - ob Saakaschwili überhaupt in der Lage ist,
vernünftig zu urteilen? Ob er adäquat ist? Ob er über das politische
Fingerspitzengefühl verfügt? Ob er letztendlich vertrauenswürdig ist?
Die Antworten auf solche Fragen würden
Saakaschwili selbst kaum viel Trost bringen. Der Westen besteht darauf,
der georgische Präsident müsse im Amt bleiben, aber bloß, um Moskau
ordentlich die Suppe zu versalzen und die eigenen Fehler nicht sofort
eingestehen zu müssen.
Doch Saakaschwili hat im Westen an Kredit
verloren. In der großen Politik vermeidet man normalerweise, auf einen
Politiker zu setzen, der eine Niederlage erlitten hat. Es ist dabei
überhaupt nicht wichtig, warum derjenige verloren hat. Es ist nicht von
großer Bedeutung, warum er anstatt Ossetien eine Armee bekommen hat, die
eine horrende Niederlage erlitten hat, sowie eine ins Schwanken
gekommene Wirtschaft. Hauptsache, dass die erreichten Ziele ins
Gegenteil verkehrt wurden.
Darin besteht ein riesiger Vorteil für
Moskau. Die ganze Initiative gehört ihm. Doch ob Russland wirklich an
der Spitze Georgiens einen neuen glänzenden Präsidenten mit einem
charismatischen Führungsstil braucht, einen Politiker also, der so ist,
wie Saakaschwili vor fünf Jahren? Natürlich ja, wenn es eine ideale
Entscheidung idealer georgischer Wähler gewesen wäre.
Saakaschwili könnte sogar eine komplett
gestörte Persönlichkeit sein, das spielt keine Rolle, denn er
repräsentiert den alten georgischen Wunschtraum über einen geeinten
Staat, Südossetien und Abchasien inklusive. Es deutet nichts darauf hin,
das die Stimmung des Volkes in Georgien kippen würde. Und es deutet
ebenfalls nichts darauf hin, dass es Moskau jemals gelingen könnte, eine
Moskau-treue politische Regierung in Georgien zu installieren.
Eine Alternative Saakaschwilis könnte
Irakli Okruaschwili heißen. Das ist derjenige, der bereits 2006
vorgeschlagen hatte, Zchinwal zu attackieren. Der Sieg eines solchen
Politikers würde kaum Moskau viel Freude bereiten.
18.08.2008
RIA Novosti
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Zchinwal ohne
„i“? |
Moskau, Andrej Iwanowski, Der Name
“Zchinwal” lässt sich aus dem Georgischen wie “Das Land der Hagebuchen”
übersetzen.
Das „i“ am Ende des Wortes ist die
georgische Nominativ-Endung, denn die Ortsnamen lassen sich im
Georgischen deklinieren.
Die Osseten, die in dieser Stadt eine
große Mehrheit bilden, stört diese georgische Endung sehr, und sie
nennen die Stadt fast ausschließlich „Zchinwal“. So klingt es in der Tat
überhaupt nicht mehr Georgisch. Im Übrigen hat dieser Ort eine
Bezeichnung auch auf Ossetisch - Tschreba. Für den Rest der Welt klingt
aber dieser Name schon völlig fremd.
Seit dem brutalen Überfall der Georgier
auf die Hauptstadt der trotzigen Provinz wird sie in den meisten
Reportagen des russischen Fernsehens fast ausschließlich „Zchinwal“
genannt. Eine neutrale Erklärung dafür hätte wohl darin bestanden, dass
die Reporter vor Ort meist mit Menschen kommunizierten, die auf das „i“
am Schluss dieses Namens aus Gewohnheit verzichten. So haben halt auch
die russischen Journalisten den Namen in dieser Form übernommen. Wer ist
heute dort aber schon neutral?
Russische Printmedien machen diese Tendenz
vorerst nicht so geschlossen mit: Während die Kreml-nahe „Iswestija“
letzten Freitag ausschließlich von „Zchinwal“ schrieb, blieb die
Tageszeitung „Kommersant“, die sich als neutral zu positionieren bemüht,
auch am Sonnabend bei „Zchinwal“.
Im Munde von Russlands Präsident Dmitri
Medwedew, der diese Stadt seit Anfang vergangener Woche ebenfalls als „Zchinwal“
bezeichnet, erhielt aber diese Lautkette eine eindeutige politische
Nebenbedeutung. Dem Staatschef folgte Außenminister Sergej Lawrow, der
sich konsequent gleich von „Zchinwal“ auf „Zchinwal“ umgestellt hat. Die
Diplomaten gehen bekanntlich mit ihrem Vokabular besonders präzise um.
Ein Versprecher war es insofern keinesfalls.
Moskaus Message an die Welt ist damit
unmissverständlich: Diese Stadt ist nicht mehr auf die georgische Weise
zu nennen. Das „i“ am Schluss gehört weg.
Ist damit aber auch die Stadt selbst
ebenfalls als nicht mehr zu Georgien gehörend aufzunehmen? Vergangenen
Donnerstag brachte es Lawrow auf den Punkt: „Über die georgische
territoriale Integrität brauchen wir nicht einmal mehr zu reden.
Südossetien und Abchasien kann man nicht mehr in den georgischen Staat
zurückzwingen.“
Nun muss man wohl auf eine ähnliche
Umwandlung des Namens Suchum gefasst sein: Die Hauptstadt der anderen
abtrünnigen georgischen Provinz, Abchasien, hat ebenfalls diese
„störende“ georgische Endung. Der Name kommt von der ehemals türkischen
Festung Suchum-Kale (wörtlich: „Wasser und Sand“), die russische
Bezeichnung „Suchum“ bürgerte sich nach dem Anschluss Abchasiens an das
Russische Reich 1810 ein.
Als „Suchum“ wird der Kurort am Schwarzen
Meer auch in der russischen Literatur recht oft erwähnt - bis der
Georgier Josef Stalin 1936 diesem Namen die georgische „i“-Endung
verpasst hat. (Die Stadt Zchinwal hatte sich der Sowjetführer übrigens
bereits 1934 nach sich auf „Staliniri“ umtaufen lassen. Erst 1961 bekam
sie den Namen Zchinwal zurück.) Auf Abchasisch heißt indes dieser Ort „Akua“
- aber wer kennt das schon?
Das deutschsprachige Europa kann von
ähnlichen politisch-toponymischen Spielen dank den beiden verlorenen
Weltkriegen ein Lied singen. Oder viele sogar. Ist etwa der- oder
diejenige, die Danzig statt Gdansk sagt, Brno als Brünn bezeichnet oder
der russischen Bezeichnung Kaliningrad den altbewährten Namen Königsberg
bevorzugt, unbedingt ein eingefleischter Revanchist? Oder bloß ein
vergesslicher Kauz? Oder ein Mensch mit Bildungslücken? Heute ist diese
Problematik zum Glück lange nicht mehr so brisant. Im und um den
Kaukasus ist aber die Toponymik gerade heute ein Politikum.
Die Meinung
des Verfassers muss nicht mit der von RIA Novosti übereinstimmen.
18.08.2008
RIA Novosti
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Georgien leitet
Strafverfahren gegen Republikchefs von Abchasien und Südossetien ein |
Tiflis, Die georgische Justiz hat
Strafverfahren gegen die völkerrechtlich nicht anerkannten Präsidenten
von Südossetien und Abchasien, Eduard Kokojty und Sergej Bagapsch,
eingeleitet.
Das teilte der für die Reintegration
zuständige georgische Staatsminister Temur Jakobaschwili am Samstag auf
einer Pressekonferenz in Tiflis mit. "Die beiden sollen sich für
Verbrechen verantworten, die sie gegenüber der Menschlichkeit und
Bürgern begangen haben... Der Prozess der Wiederherstellung der
georgischen territorialen Integrität hat erst begonnen", sagte der
Minister.
16.08.2008
RIA Novosti
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Von Saakaschwili
unterzeichneter Plan für Georgien unterscheidet sich von russischer
Version - Lawrow |
Sotschi, Der von Präsident Michail
Saakaschwili unterzeichnete Sechs-Punkte-Plan für Georgien unterscheidet
sich von der Fassung, unter der die Unterschriften der Präsidenten
Russlands und Frankreichs stehen.
Das sagte der russische Außenminister
Sergej Lawrow am Samstag in Sotschi. "Wir sind darüber erstaunt... In
dem von Saakaschwili unterzeichneten Dokument fehlt die Präambel, in der
es heißt: ‚Die folgenden Prinzipien werden von den Präsidenten Russlands
und Frankreichs unterstützt; die Präsidenten Russlands und Frankreichs
rufen die (anderen) Seiten auf, dieses Dokument zu unterzeichnen'. Das
ist ein integrierter Bestandteil des Dokuments", sagte Lawrow.
16.08.2008
RIA Novosti
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Ex-Bundeskanzler
Schröder gibt Saakaschwili die Schuld für Kriegsbeginn |
Moskau, Ex-Bundeskanzler Gerhard
Schröder sieht "als auslösendes Moment" der jetzigen Kampfhandlungen im
Südkaukasus den "Einmarsch der Georgier nach Südossetien".
In einem Gespräch mit dem SPIEGEL
bezeichnete der Ex-Kanzler den georgischen Präsidenten Michail
Saakaschwili als "Hasardeur", wie das Magazin am Samstag auf seiner
Internet-Seite berichtete. Schröder warnt davor, Georgien schnell in die
Nato aufzunehmen. Er sehe die Chancen auf einen Beitritt von Tiflis
infolge der jüngsten Ereignisse "in noch weitere Ferne" gerückt, sagte
Schröder dem SPIEGEL.
Der frühere Kanzler begrüßt eine
Friedensmission der OSZE in Südossetien und Abchasien auch unter
deutscher Beteiligung. Sollte es aber zu einer Mission ohne
ausdrückliche russische Zustimmung kommen, "möchte ich keine deutschen
Soldaten dort stationiert sehen", sagte er. Schröder zeigte sich
überzeugt davon, dass Russland im Kaukasus keine Annektierungspolitik
verfolge.
Er sehe nicht, dass man das Konzept der
"strategischen Partnerschaft" zwischen Berlin und Moskau wegen der
jüngsten Ereignisse aufkündigen müsse, sagte Schröder: "Ich halte
überhaupt nichts von einer Dämonisierung Russlands. Ich begreife
Russland als Teil Europas."
16.08.2008
RIA Novosti
|
Russische Armee
unterbindet Blockade von Tunnel zwischen Süd- und Nordossetiens |
Moskau, Die russischen Truppen
haben einen Versuch zum Scheitern gebracht, den Roki-Tunnel zwischen
Süd- und Nordossetien zu blockieren.
Das sagte der stellvertretende
Generalstabschef der russischen Streitkräfte, Armeegeneral Anatoli
Nogowizyn, am Samstag in Moskau. Über den Roki-Tunnel führt die einzige
Straße, die die beiden Teile Ossetiens verbindet.
"Am Freitag hatten die russischen Militärs
zwei Geländewagen zur Kontrolle gestoppt. Ihre Insassen - sowohl
Militärs als auch Zivilisten - eröffneten das Feuer. Ein Wagen wurde
zerstört, der zweite konnte entkommen. Im ersten Wagen wuden 19
Panzerbüchsen sowie eine Kiste mit Munition und Handgranaten entdeckt",
sagte der General.
Die russische Militärführung gehe davon
aus, dass die "Diversanten den Roki-Tunnel blockieren wollten, um die
Lieferung humanitärer Hilfsgüter für die betroffene Bevölkerung in
Südossetien zu verhindern".
16.08.2008
RIA Novosti
|
Kritik an
Saakaschwili durch Werbung unterbrochen - Kreml empört |
Moskau, Der Kreml hat den
US-Fernsehsender Fox scharf kritisiert, der den Bericht einer Ossetin
über den georgischen Angriff auf Zchinwal durch die Werbung unterbrach.
„Diese Vorgehensweise des Moderators und
des Senders ist eine Schamlosigkeit“, sagte der stellvertretende Chef
der Kreml-Administration, Alexej Gromow, am Freitag gegenüber RIA
Novosti.
Die 12-jährige Amanda Kokojewa und ihre
Tante Lora Tadejewa wurden am Vortag ins Fox-Fernsehstudio in San
Francisco eingeladen, um über die Entwicklungen im Kaukasus zu
berichten. Amanda war bei ihrem Onkel in Zchinwal zu Gast gewesen, als
die georgischen Truppen die südossetische Hauptstadt unter heftigen
Beschuss nahmen.
Amanda erzählte: „Ich flüchtete vor den
georgischen Truppen, die die Stadt angriffen. Ich möchte den russischen
Truppen danken, die uns halfen“.
Auch Lora sagte: „Das war schrecklich, ich
möchte, dass alle wissen, wer für diesen Konflikt verantwortlich ist.
Das ist Herr Saakaschwili, der den Krieg angefangen hat, der…“. Da
unterbrach sie der Moderator und dankte.
Lora fuhr aber fort: „Zwei Tage lang wurde
mein ossetisches Volk bombardiert, 2000 Menschen starben an einem Tag“.
Da wurde eine Werbepause eingelegt.
Eine Fox-Mitarbeiterin, die ihren Namen
nicht nennen wollte, rechtfertigte gegenüber RIA Novosti die
Entscheidung ihres Kollegen: Dieser habe keine Zeit mehr gehabt, denn
die Sendung sei zu jenem Moment praktisch zu Ende gewesen. Der Moderator
war also gezwungen, seine Gesprächspartner zu unterbrechen, hieß es.
15.08.2008
RIA Novosti
|
Türkei verweigert
US-Kriegsschiffen Durchfahrt zu georgischer Küste - Washington verärgert |
Washington, Präsident George W.
Bush hatte die US-Navy übereilt angeordnet, humanitäre Güter nach
Georgien zu bringen, ohne die Aktion mit der Regierung der Türkei
abgestimmt zu haben.
Diese Ansicht vertraten einige Offizielle
in der USA-Administration gegenüber dem amerikanischen Zeitungsverlag
McClatchy. Ohne Genehmigung von Ankara können US-Schiffe die
Schwarzmeerengen Bosporus und Dardanellen nicht passieren. "Der
Präsident hat den Georgiern einen Scheck ausgestellt, ohne zu wissen,
was er auf seinem Konto hat", zitiert der Verlag einen ranghohen
Amtsträger aus der Bush-Administration.
Nach dem Stand vom Donnerstagabend lag die
türkische Genehmigung noch nicht vor. Eine Stellungnahme des Weißen
Hauses oder der türkischen Botschaft in den USA bleibt bislang aus.
15.08.2008
RIA Novosti
|
Saakaschwili:
Kein Kompromiss zum Status von Abchasien und Südossetien |
Tiflis, Abchasien und Südossetien
werden ohne jegliche Kompromisse im Staatsverband Georgiens bleiben.
Das erklärte der georgische Präsident
Michail Saakaschwili am Freitag nach einem Treffen mit
US-Außenministerin Condoleezza Rice in Tiflis. "Es wird keine
Kompromisse geben", betonte er. Georgien werde nicht kapitulieren, eine
Teilung kleiner Länder durch große wird es nicht geben.
Saakaschwilis in Englisch gehaltene
Ansprache wurde von westlichen Fernsehsendern live übertragen.
15.08.2008
RIA Novosti
|
Kaukasuskrise:
Russland wird Beziehungen zu NATO revidieren müssen - Rogosin |
Moskau, Die Beziehungen zwischen
Russland und der NATO werden nach dem blutigen Konflikt um die Republik
Südossetien unweigerlich revidiert.
Das sagte der russische NATO-Botschafter
Dmitri Rogosin am Mittwoch in einem Interview des russischen
Fernsehsenders NTV. "Unsere Beziehungen können nicht wie früher bleiben,
nachdem (NATO-Generalsekretär) Herr Jaap de Hoop Scheffer kein Wort von
den Opfern des (georgischen) Überfalls auf Südossetien und kein Wort der
Verurteilung der Aggression gesagt hat. Mehr noch. Scheffer übte Kritik
an Russland, dessen Bürger ihr Leben lassen mussten.
Das seien heuchlerische und
verantwortungslose Erklärungen. "Sie wurden zu dem für uns als Partner
kritischen Zeitpunkt abgegeben, da wir vom Aggressor Saakaschwili
überfallen wurden."
Rogosin warf Saakaschwili Kriegsverbrechen
und mehreren westlichen Massenmedien Vorschubleistung dazu vor. Zu dem
von westlichen Medien entfachten Informationskrieg sagte Rogosin, dass
die russische Seite Angaben überprüft, wonach eine Reihe belgischer
PR-Agenturen um die Veröffentlichung "richtiger" Beiträge bemüht waren.
"BBC und CNN verstießen gegen den Kodex
der Kriegsberichterstattung, wenngleich die Reporter selbst keine Schuld
daran haben mögen... Es gibt derart ungeheurliche Fakten, die von
internationalen Journalistenverbände geklärt werden müssten... Sie (BBC
und CNN) betrieben Kriegspropaganda und leisteten damit Saakaschwili
Vorschub, der Kriegsverbrechen beging", sagte Rogosin.
14.08.2008
RIA Novosti
|
Status
Südossetiens und Abchasiens soll von ihren Völkern bestimmt werden -
Botschafter in Berlin |
Berlin, Die Entscheidung über den
Beitritt von Südossetien und Abchasien zu einem oder anderem Staat soll
von deren Völkern getroffen werden.
Das sagte der russische Botschafter in
Deutschland, Wladimir Kotenew, am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in
Berlin. "Russland hat immer die territoriale Souveränität Georgiens
geachtet. Aber der Status Abchasiens und Südossetiens soll von ihren
Völkern selbst bestimmt werden. "
Kotenew kritisierte die einseitige
Berichterstattung über den blutigen Konflikt um Südossetien in deutschen
Medien. Georgiens Präsident Michail Saakaschwili säe Panik im Land,
indem er die Bürger aufrufe, ihre Häuser nicht zu verlassen. "Saakaschwili
hat sich als Provokateur und verantwortungsloser Politiker erwiesen,
deshalb kann er bei der Regelung kein (Verhandlungs)Partner mehr sein",
sagte Kotenew.
13.08.2008
RIA Novosti
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Türkei will
Russland im Kaukasus-Konflikt unterstützen - Erdogan |
Moskau, Die Türkei wird Russland
bei der Beilegung des Konflikts in Südossetien die erforderliche
Unterstützung erweisen.
Das kündigte der türkische
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan am Mittwoch bei einem Treffen mit
seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin in Moskau an. Erdogan hält
sich zu einem Besuch in der russischen Hauptstadt auf.
"Ich denke, dass wir bei diesem Treffen
die Möglichkeit haben werden, die Situation in Südossetien detailliert
zu erörtern und einen gewichtigen Beitrag zur (Stabilisierung) in
unserer Region zu leisten... In diesem Zusammenhang erklärt sich die
Türkei bereit, jede Hilfe zu leisten", sagte Erdogan.
13.08.2008
RIA Novosti
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Medwedew: Moskau
unterstützt jede Entscheidung der Völker Südossetiens und Abchasiens |
Moskau, Russland unterstützt jede
Entscheidung der Völker Abchasiens und Südossetiens hinsichtlich des
zukünftigen Status der beiden Republiken.
Das erklärte Russlands Präsident Dmitri
Medwedew am Donnerstag bei einem Treffen mit den Präsidenten der beiden
Republiken, Sergej Bagapsch und Eduard Kokoity, im Kreml.
"Sie wissen über die Diskussion des
Punktes sechs (Friedensplan für Georgien-Konflikt) Bescheid, der die
Frage des Status betrifft", sagte der russische Staatschef. "Ich möchte,
dass Sie es wissen und den Völkern Südossetiens und Abchasiens
ausrichten: Wir werden jede Entscheidung unterstützen, die die Völker
Südossetiens und Abchasiens in Übereinstimmung mit der UN-Charta, den
internationalen Konventionen von 1966 und der Schlussakte von Helsinki
treffen werden."
Russland werde diese Entscheidungen nicht
bloß unterstützen, sondern auch deren Garant sein, "sowohl im Kaukasus
als auch in der ganzen Welt", fügte Medwedew hinzu.
14.08.2008
RIA Novosti
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Abchasien und
Transnistrien trauern um Tote in Südossetien |
Suchum, Der abchasische Präsident
Sergej Bagapsch und sein Amtskollege Igor Smirnow aus der Republik
Transnistrien (Ost-Moldawien) haben den 14. August zum Trauertag für die
Opfer des Angriffs der georgischen Truppen auf Südossetien erklärt.
Der 14. August fällt mit dem 16. Jahrestag
des Beginns des georgisch-abchasischen Krieges von 1992 zusammen. Am
Trauertag wehen die Staatsflaggen in Abchasien und Transnistrien auf
halbmast. Die Fernseh- und Radiosender verzichten auf
Unterhaltungssendungen.
In der abchasischen Hauptstadt Suchum
findet eine Parlamentssondersitzung zum Völkermord in Südossetien statt.
Angesichts der tragischen Entwicklungen in
Südossetien wurde am Mittwoch auf Erlass des russischen Präsidenten
Dmitri Medwedew die Staatstrauer in Russland ausgerufen. Medwedew sprach
den Hinterbliebenen der Todesopfer sein Beileid aus.
In Süd- und Nordossetien dauert die Trauer
bis Freitag an.
14.08.2008
RIA Novosti
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Südossetiens
Präsident gibt den USA und Europa Teilschuld am Genozid |
Moskau, Der südossetische Präsident
Eduard Kokojty hat die USA und europäische Staaten für den Genozid am
südossetischen Volk mitverantwortlich gemacht.
"Das was mit unserem Volk geschehen ist,
spricht dafür, dass Georgien nicht alleine gehandelt hatte. Viele
europäische Staaten und die USA sind verantwortlich für den Genozid am
südossetischen Volk", sagte Kokojty am Donnerstag während seines Treffen
mit dem russischen Präsidenten Dmitri Medwedew im Kreml.
14.08.2008
RIA Novosti
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Waffenlieferanten
für Georgien von Medwedew scharf kritisiert |
Moskau, Der russische Präsident
Dmitri Medwedew hat die Staaten, die Georgien mit Waffen beliefern,
scharf kritisiert.
"Als russischer Präsident rechne ich mit
einer konstruktiven Haltung unserer Partner. Sie wissen aber nur, wie
man Waffen an Georgien liefert", sagte Medwedew am Donnerstag während
eines Treffens mit dem abchasischen Präsidenten Sergej Bagapsch und dem
südossetischen Präsidenten Eduard Kokoity im Kreml.
"Doch bewaffnen bedeutet nicht, Frieden
wiederherzustellen. Man soll dem Frieden und nicht dem Krieg helfen", so
Medwedew.
Mehrere Staaten hatten Waffen an Georgien
geliefert. Nach Angaben des russischen Generalstabs war die Ukraine der
Hauptwaffenlieferant Georgiens. Unter anderem bezog die georgische Armee
von der Ukraine die Flugabwehrsysteme Buk und Tor.
Am vergangenen Dienstag hatte der
Vizesekretär des ukrainischen Präsidenten, Andrei Gontscharuk,
mitgeteilt, dass die Ukraine ihre Waffenlieferungen an Georgien
eingestellt hat. Ihm zufolge hatte die Ukraine noch vor der Eskalation
des Konfliktes die Waffen an Georgien geliefert, was jedoch völlig legal
war.
In der Nacht zum 8. August waren
georgische Truppen in Südossetien einmarschiert und nahmen deren
Hauptstadt Zchinwal unter schweren Beschuss. Die Stadt wurde völlig
zerstört. Dabei kamen rund 1600 Zivilisten, darunter 78 russische
Friedenssoldaten ums Leben. Etwa 34 000 Menschen flohen aus Südossetien.
Georgien konnte erst nach einer
Aufstockung des russischen Friedenskontingents zum Frieden gezwungen
werden.
14.08.2008
RIA Novosti
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Erklärung
des Botschafters von Abchasien in Tiraspol (PMR) |
Tiraspol, Heute sind alle
Einwohner Abchasiens in tiefer Trauer und mit dem ossetischen Volkes
verbunden, empfinden Empörung über die Aktionen der Regieurng in Tiflis
- welche einen Völkermord in Südossetien entfesselte. Die tragischen
Ereignisse in Südosstien gingen mit einer Verschlechterung des
georgisch-abchasischen Konfliktes einher. Deshalb hat am 9. August 2008
der Präsident beschlossen, die georgischen Einheiten aus dem Kodor-Tal
zu verdrängen. Somit sind auch die Angriffspläne Georgiens auf Abchasien
gescheitert.
Seit
2006 kontrollierten georgische Truppen Teile des Kodor-Tals. Unmittelbar
nach der Entfesselung des Krieges in Südossetien hat Abchasien
beschlossen, einer georgischen Agression zuvor zukommen. Ziel ist es,
wieder zu den Vereinbarungen von 1994 zu gelangen, welche das Gebiet als
demilitarisierte Zone ausweist. An der Operation waren Artillerie und
Luftwaffenverbände der abchasischen Armee beteiligt. Abchasien hat allen
Zivilisten die Möglichkeit gegeben, über humanitäre Korridore das Gebiet
zu verlassen. Auch die georgischen Truppen wurden aufgefordert - die
Kodor-Schlucht zu verlassen - um einen Waffengang Abchasiens zu
vermeiden. Viele Einwohner flohen nach Georgien - einige nach Abchasien.
Die Zahl der zivilien Opfer ist gering - die Operation ist demnach
nahezu unblutig beendet worden.
Dies ist der Tenor einer öffentlichen
Erklärung - welche vom Vertreter Abchasiens, Alexander Vataman, in
Transnistrien verlesen wurde. Auch in Abchasien ist für den 14. August
die Staatstrauer angeordnet. Am 14. August jährt sich ebenfalls der
Beginn des georgisch-abchasischen Krieges zum 16. mal. Dieser Konflikt
kostete mehr als 3.000 Menschen das Leben.
13.08.2008
Pridnestrovie News
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Was passiert bei
Russlands Anerkennung von Südossetien und Abchasien? - Russlands Presse |
Moskau, Beide Kammern der
russischen Staatsduma könnten bereits diese Woche ihre Sommerferien
unterbrechen und ein Gesetz über die Anerkennung der Unabhängigkeit von
Südossetien und Abchasien verabschieden, schreibt die russische Zeitung
"RBK daily" am Dienstag unter Berufung auf Quellen im Parlament.
In dem Fall werde der territorialen
Integrität Georgiens nach Ansicht von Experten de facto ein Ende gesetzt
werden.
"Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass die
Staatsduma dieses Mal die Unabhängigkeit von Südossetien und Abchasiens
anerkennt", zitiert die "RBK daily" Konstantin Satulin (Geeintes
Russland), Vizevorsitzenden des Duma-Ausschusses für GUS-Fragen. Jetzt
habe Russland, so der Abgeordnete, allen Grund, die Unabhängigkeit
dieser Staaten anzuerkennen. "De jure haben sowohl Abchasien als auch
Südossetien weit mehr Gründe für die Anerkennung der Unabhängigkeit, als
es das Kosovo hatte", pflichtet Gennadi Gudkow, Vize-Vorsitzender des
Duma-Ausschusses für Sicherheit, ihm bei.
Es ist nicht ausgeschlossen, dass sich die
Ereignisse um Südossetien und Abchasien nach dem Zypern-Szenarium
entwickeln werden. "Die Türkei hat die von der Weltgemeinschaft nicht
anerkannte Türkische Republik Nordzypern, Russland wird zwei solche
Republiken haben", sagt Alexej Makarkin, Vizepräsident des Zentrums für
politische Technologien (Moskau). Die Republik bestehe seit 1974, so
Experte, und die Weltgemeinschaft nehme diesen Fakt jetzt recht ruhig
auf.
Nach Ansicht des Präsidenten des Fonds
"Politika", Wjatscheslaw Nikonow, werde der Fakt der Kriegshandlungen
und die Anerkennung der Unabhängigkeit von Südossetien und Abchasien
durch Russland "bedeuten, dass sich diese beiden Staaten de facto nie
mehr in Georgien eingliedern werden und dass das Problem seiner
territorialen Integrität nicht mehr existieren wird".
Einen entgegengesetzten Standpunkt
vertritt Alexej Arbatow, Leiter des Zentrums für internationale
Sicherheit an der Russischen Akademie der Wissenschaften und Mitglied
des Wissenschaftlichen Rates des Moskauer Carnegie-Zentrums. In seinem
Beitrag für die heutige "Nesawissimaja Gaseta" vertritt er die Ansicht,
dass die Anerkennung der Unabhängigkeit von Südossetien und Abchasien
das Gleiche wäre, wie ein offenes Feuer im Hinterhof des eigenen Hauses
zu legen. "Wenn Russland die Unabhängigkeit von Abchasien und
Südossetien anerkennt, wird Georgien der Weg in die Nato offen stehen
und fremde Truppen werden auf seinem Territorium stationiert werden.
Neben allem anderen wird Georgien den Terroristen, Separatisten und
Extremisten im Nordkaukasus jede mögliche Unterstützung erweisen", sagt
der Experte.
"Die humanitäre Hilfe, der Stopp der
humanitären Katastrophe, die Verdrängung der georgischen Truppen aus
Südossetien - all das fügte sich in den Rahmen des Völkerrechts und der
russischen Verpflichtungen ein, das kann Russland jetzt kaum jemand
vorwerfen", meint Arbatow. "Wenn aber Russland auf das georgische
Territorium weiterhin Angriffe ausübt und sich zur Anerkennung von
Südossetien und Abchasien entschließt, können wir die moralische
Überlegenheit verlieren, die wir heute haben, zumindest im
postsowjetischen Raum."
Quellen: "RBC Daily", "Nesawissimaja
Gaseta" vom 12.08.08.
12.08.2008
RIA Novosti
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Die Kämpfe in
Abchasien gehen weiter |
Moskau, Laut der Nachrichtenagentur
Apsnypress starteten die Truppen der Republik Abchasien heute morgen
gegen 6:00 Uhr eine Offensive gegen die georgische Truppen im oberen
Teil des Kodor-Tals.
Nach dem die Truppen der östlichen Armee
Abchasiens zwei Tage lang das obere Kodor-Tal aus der Luft und mit
Artilerie beschossen haben, machten Sie eine Feuerpause von 17 Stunden,
um den verbliebenen Zivilisten und georgischen Soldaten die Möglichkeit
zu geben das Tal zu verlassen.
Tiflis behauptet dass alle Angriffe
abgewehrt seien. Dagegen erklärte der abchasische Verteidigungsminister
Merab Kischmarija dass die georgischen Truppen völlig fest sitzen.
12.08.2008
APSUAA RIBJI
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Die
abchasische
Diaspora in
Jordanien
bekundet ihre Solidarität
mit Abchasien.
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Dr. Mohammed Hassan Getschba,
der Generalsekretär der Gesellschaft für Abchasien
bekundet im Namen der abchasischen Diaspora in Jordanien, ihre
Solidarität mit Abchasien und seiner Bevölkerung und ihre Bereitschaft
ihren Landsleuten in der historischen Heimat
alle erdenkliche Unterstützung zu leisten.
In
einem Brief an den abchasischen Presidenten Sergej Bagapsch sagte der Dr
Mohammed Hassan Getschba, dass insbesondere die Jordanien lebenden
Abchasen die Ereignisse in Abchasien sehr genau verfolgen und tief
besorgt sind über die Situation.
11.08.2008
Apsnypress
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Botschafter der
Republik Abchasien gibt in Tiraspol öffentliche Erklärung ab |
Tiraspol,
Vor dem
Hintergrund der Entwicklungen in Süd-Ossetien und der sich dramatisch
verschlechterten Situation in Abchasien (Kodor-Tal), gab der
Botschafter der Republik Abchasien heute in Tiraspol (PMR) eine
Erklärung ab. Nach verschiedenen Meldungen verdoppelt Georgien seine
Kontingente an der Grenze zu Abchasien.
Abchasien, in den
Zeiten der UdSSR eine besondere Autonomie in Georgien spaltete sich
1992 ebenfalls von georgien ab, als die damalige Regierung in Tiflis
den Autonomiestatus aufhob. Georgien besetzte Teile des Kodor-Tals,
entgegen anderslautender Verpflichtungen aus dem
Waffenstillstandsvertrag resultierend.
Alexander Vataman,
bevollmächtigter Vertreter der Republik Abchasien in der PMR:
"Georgien
fordert zur Lösung der Fragen auf, nachdem mit friedlichen Mitteln
keinen Erfolg erzielt werden konnte. Trotz der Tatsache, dass der
UN-Sicherheitsrat wiederholt die Umsetzung des Moskauer Abkommens
gefordert hat, ignoriert Tiflis weiterhin die Aufrufe".
Die Führung
Abchasiens hat sich nun darauf abgestimmt, dass in diesem Klima der
Dialog keine positive Wirkung erzielen kann. Daher hat der Präsident
der Republik Abchasien beschlossen, bereits in diesem frühen Stadium das
Kodor-Problem zu lösen. Gestern wurde die Operation für mehrere Stunden
gestoppt, um Zivilisten durch den humanitären Korridor passieren zu
lassen.
Luftangriffe wurden
bis heute für 17 Stunden ausgesetzt. Auch deshalb, weil wir dem
georgischen Militär die Möglichkeit des Rückzuges einräumen wollten Auf
Erlass des Präsidenten Abchasiens, Sergej Bagapsch, wurde in 5 von 7
Bezirken Abchasiens das Kriegsrecht verhängt.
Generell wurde die
Lage in Abchasien als relativ ruhig beschrieben. Abchasien ist
militärisch wesentlich stärker als Südossetien..
11.08.2008
TV-PMR, NR2
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Die abchasischen
bewaffneten Einheiten sind nicht auf dem Weg in das Gebiet des Sugdidi
Kreises |
"Die abchasischen bewaffneten Einheiten
sind nicht auf dem Vormarsch in das Gebiet des Sugdidi Bezirkes" sagte
der abchasische Präsident Sergej Bagapsch beim russischen Sender
"Vesti-24". "Ich habe wiederholt gesagt dass wir nicht in das Gebiet
eindringen. Wir haben genug von seinem Territorium".
Bagapsch schloss auch jegliche
Verhandlungen mit der derzeitigen georgischen Führung aus.
Der Präsident sagte, "Ein Dialog mit den
Vertretern dieser Regierung ist unmöglich". Die Gespräche sind vor den
militärischen Operationen abgebrochen".
Bezüglich des Kodor-Tals sagte Bagapsch,
"Wenn die georgischen Militärs den Tal nich freiwillig verlassen, werden
wir, mit allem was wir haben, damit anfangen sie von dort zu
verdrängen".
11.08.2008
Apsnypress
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Verteidigungsminister Abchasiens
Merab Kischmariya fordert die georgischen Militärs zum Verlassen des
oberen Kodor-Tals |
Verteidigungsminister Abchasiens Merab Kischmarija hat die georgischen
Militärs zum Verlassen des oberen Kodor-Tals aufgefordert.
"Wenn die
georgischen Militärs diese Gelegenheit nicht nutzen, werden wir Gewalt
anwenden", - sagte der Minister.
Text der
Erklärung lautet:
"In den letzten
Tagen wurde die Zahl der georgischen Streitkräfte Splittergruppen inm
oberen Kodor-Tal zweimal erhöht und erreicht 2500 Menschen.
Diese Einheiten
vorausgesetzt, schwere Waffen, wie zum Beispiel mobile oder stationäre
Luftabwehr-Systeme, Artillerie und schwere Waffen.
Wie wir bereits
mehrfach darauf hingewiesen haben, ist ihre Präsenz und Verfügbarkeit
von schweren Waffen eine flagrante Verletzung des Moskauer
Rahmenvereinbarung von 1994.
Eine solche
militärische Fraktion stellt eine Bedrohung für die abchasische
Staatlichkeit.
Im Zusammenhang
mit der bisherigen militärisch-politischen Lage, um das Leben der
UNO-Militärbeobachter nicht zu gefährden haben wir empfohlen, dass die
Führung der UN-Mission die internationalen Militärbeobachter aus dem
oberen Kodor-Tal zurück zieht.
Im Laufe der
letzten Tage blockierten Einheiten der Streitkräfte der Republik
Abchasien alle Zufahrten um Formen möglicher Ansatz zum Ausbau der
militärischen Gruppierungen des Feindes im Kodor-Tal zu unterbinden.
Nach unseren
Informationen haben die meisten der zivilen Bevölkerung das oberen
Kodor-Tal verlassen.
Ich möchte ein
Appell an die jenigen die geblieben sind, ebenso wie an die georgischen
Truppen, richten, die Chance zu nutzen um das Tal zu verlassen.
Wenn die
georgischen Militärs diese Gelegenheit nicht nutzen, werden wir Gewalt
anwenden.
Kodor-Schlucht
ist ein Teil der Republik Abchasien, und wir werden alle notwendigen
Vorkehrungen treffen, um die Zuständigkeit des Territoriums von
Abchasien herzustellen".
Verteidigungsminister Kischmarija M., 11.08.2008
11.08.2008
Apsnypress
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Abchasien startet
Offensive gegen georgische Truppen im Kodor-Tal |
Moskau, Abchasien bietet den
zivilen Bewohnern des Kodor-Tals an, den Konfliktraum zu verlassen, und
gibt diesbezügliche Sicherheitsgarantien, erklärte Sergej Schamba,
Außenminister der Republik Abchasien, in einem Telefoninterview mit RIA
Novosti.
Gegenwärtig versucht Abchasien, die im
Kodor-Tal stationierten georgischen Truppen zu verdrängen.
"Am Sonntag haben wir den Einwohnern von
Kodor angeboten, auf unsere Seite überzugehen", führte der Minister
weiter aus. "Ihnen wurden Sicherheitsgarantien und medizinische Hilfe
zugesichert. Wir stoppen regelmäßig unsere Handlungen, um ihnen diese
Möglichkeit zu geben."
"Es gibt Vereinbarungen, die unter anderem
von der UNO signiert wurden, laut denen die georgischen Truppen aus dem
Kodor-Tal in ihre ständigen Stationierungspunkte außerhalb Abchasiens
zurückgezogen werden sollen", sagte er. Mit dem Einmarsch in das Tal
2006 habe Georgien gegen diese Abmachungen verstoßen.
"Seit zwei Jahren bemühen wir uns um eine
Einigung, die Georgier akzeptieren aber keine der von uns angebotenen
Kompromisse. Georgiens Handlungen in Südossetien haben uns nun
berechtigt, adäquat darauf zu antworten."
11.08.2008
RIA Novosti
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Abchasisches
Ultimatum: Georgien muss alle Waffen abliefern |
Moskau, Die gemeinsamen
Friedenskräfte in Abchasien haben Tiflis am heutigen Montag ein
Ultimatum gestellt und eine "völlige Entmilitarisierung" des
georgisch-abchasischen Konfliktgebiets gefordert.
Das teilte Alexander Nowizki, Sprecher der
russischen Friedenstruppe, am Montag in einem RIA-Novosti-Gespräch mit.
Das Ultimatum sei von der Notwendigkeit
diktiert worden, eine weitere Eskalation zu verhindern.
Nach Angaben des russischen
Verteidigungsministeriums ist im georgischen Gebiet Sugdidi, das zum
Zuständigkeitsbereich der gemeinsamen Friedenskräfte gehört, eine gut
bewaffnete Brigade der georgischen Sondereinsatztruppen zusammengezogen
worden. Ihre zahlenmäßige Stärke beträgt mehr als 1500 Mann. Dies seien
keine Polizisten, hieß es.
Im Ultimatum wird die Ablieferung aller
Waffen der georgischen Seite an die nächstgelegenen Beobachtungsposten
der gemeinsamen GUS-Friedenskräfte gefordert. "Andernfalls werden gegen
die jeweiligen bewaffneten Gruppen alle erforderlichen Zwangsmaßnahmen
angewandt", sagte Nowizki.
Am Sonntag wurde über die an Georgien
grenzenden Regionen Abchasiens der Kriegszustand verhängt. Zwischen
Abchasien und Südossetien gibt es einen Beistandspakt.
11.08.2008
RIA Novosti
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Russische Marine
versenkt georgisches Schiff vor Abchasien |
Moskau, Russische Kriegsschiffe,
die vor der abchasischen Küste patrouilliert haben, sind von vier
georgischen Schiffen angegriffen worden. Eines davon wurde versenkt,
berichtete der Informations- und PR-Dienst der russischen
Seekriegsflotte am Montag.
"Im Patrouillierungsraum der russischen
Schiffe wurden vier Seeziele gesichtet, die die Grenze der
Sicherheitszone verletzt und auf die Annäherung unserer Schiffe nicht
reagiert haben. Nach Warnschüssen setzten unsere Schiffe Sperrfeuer ein.
Nach einer kurzen Seeschlacht wurde eines der Ziele getroffen, die
anderen drei zogen sich in Richtung Poti zurück", heißt es in einer
Mitteilung der russischen Seekriegsflotte.
Russische Schiffe patrouillieren zur
Unterstützung der Friedenstruppen vor der Küste Abchasiens. Auf
Beschluss des Oberbefehlshabers der Streitkräfte Russlands und in
Übereinstimmung mit der Verfassung des Landes nahmen die Schiffe der
russischen Seekriegsflotte die Patrouille vor der Küste Abchasiens, das
sich in der Nähe des südossetischen Kriegsgebietes befindet, auf.
Eine entsprechende Note wurde an die
georgische Seite gerichtet. In den an Georgien angrenzenden Gebieten
Abchasiens wurde der Kriegszustand verhängt.
Georgische Truppen waren in der Nacht zum
Freitag in Südossetien einmarschiert und hatten Zchinwal, das
Verwaltungszentrum Südossetiens, beschossen. Ein Großteil der Stadt ist
zerstört, viele ossetische Dörfer wurden stark beschädigt.
Die Behörden in Südossetien berichteten
von mehr als 2000 Opfern unter der Zivilbevölkerung. Die Lage konnte
erst nach dem Eintreffen einer Verstärkung für die russischen
Friedenstruppen umgewendet werden. Infolge warfen einige westliche
Politiker Russland unverhältnismäßige Gewaltanwendung vor.
11.08.2008
RIA Novosti
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Russland
entsendet 9 000 Soldaten nach Abchasien |
Moskau, Russland hat über 9000
Soldaten und 350 Panzer bzw. gepanzerte Kampffahrzeuge nach Abchasien
verlegt, teilte Alexander Nowizki, Sprecher der russischen
Friedenstruppe in Südossetien, am Montag in einem RIA-Novosti-Gespräch
mit.
Das Ziel dieser Verstärkung der dort
stationierten Friedenskräfte besteht darin, "eine Wiederholung der
Situation von Zchinwal zu verhindern, eine bewaffnete Aggression der
georgischen Streitkräfte in Abchasien unmöglich zu machen, zivile
Einwohner zu schützen sowie eine humanitäre Katastrophe und
Provokationen im georgisch-abchasischen Konfliktgebiet nicht
zuzulassen", fügte er hinzu.
Beim Überfall der georgischen Einheiten
auf Südossetien waren mehr als ein Dutzend russische Friedenssoldaten
getötet worden.
11.08.2008
RIA Novosti
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Drei weitere
russische Friedenssoldaten in Zchinwal getötet - Rund 20 verletzt |
Moskau / Zchinwal, Drei
russische Friedenssoldaten sind in der Nacht zum Montag beim Beschuss
des westlichen Teils des südossetischen Verwaltungszentrums Zchinwal
getötet und rund 20 weitere verletzt worden.
Das teilte Irina Gaglojewa, Leiterin des
Informations- und Pressekomitees der Republik Südossetien am Montag in
einem RIA-Novosti-Gespräch mit.
"Die Situation hat sich in der Nacht
verschärft", hieß es. "Die georgische Seite hat Mehrfach-Raketenwerfer
des Typs Grad eingesetzt. Dabei wurden drei Friedenssoldaten getötet und
18 weitere verletzt. Einige andere wurden leicht verletzt und wurden vor
Ort medizinisch versorgt."
Nach ihren Worten wurde der südwestliche
Teil der Stadt beschossen. "Dort wurden sechs zivile Einwohner bei einem
Granatwerferbeschuss schwer verletzt", teilte sie mit. "Die Situation
verschlimmert sich dadurch, dass dem Krankenhaus der Republik die
Medikamente ausgegangen sind. Jetzt wird versucht, diese Schwerverletzte
nach Wladikawkas zu transportieren."
Nach ihren Worten ist vorerst keine
humanitäre Hilfe in Zchinwal eingetroffen.
"Die Situation ist äußerst schwer.
Lebensmittel gibt es praktisch keine, alle Lebensmittelgeschäfte sind
zerstört, es wird nichts nachgeliefert", betonte Gaglojewa.
Zum Zeitpunkt des Telefongesprächs wurde
die Stadt zwar nicht beschossen, die Einwohner blieben aber in den
Kellern ihrer Häuser.
11.08.2008
RIA Novosti
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Moskau wirft
Westen Doppelstandards vor: “Nur russische Panzer werden gezeigt“ |
Moskau, Das russische
Außenministerium hat westlichen Medien eine „politisch motivierte"
Berichterstattung über die Entwicklungen in Südossetien vorgeworfen. Die
westliche Einstellung sei „seltsam" und „zynisch".
„Die Tragödie in Südossetien zeigte die
Gefahr von Zynismus und Doppelstandards, die leider einigen Staaten
eigen sind, obwohl diese sich für verantwortungsvolle Mitglieder der
internationalen Gemeinschaft halten“, sagte Russlands Vizeaußenminister
Grigori Karassin am Sonntagnachmittag auf einer
RIA-Novosti-Pressekonferenz.
„Erneut verhielt sich der Westen seltsam.
In den ersten Stunden nach der georgischen Aggression hat er
geschwiegen, dann kritisierte er das russische Vorgehen in Südossetien
und zog dessen Ziele in Zweifel“, hieß es.
Auch viele ausländische Medien berichten
über die Entwicklungen in Südossetien voreingenommen. „Wir möchten, dass
nicht nur russische Panzer mit dem Kommentar, Russland führe einen Krieg
gegen Georgien, im westlichen Fernsehen gezeigt werden. Hätte man das
Leiden des ossetischen Volkes, tote Kinder und zerstörte Ortschaften
gezeigt, so wäre das eine objektive Berichterstattung gewesen“, hieß es
weiter.
Bei der westlichen Berichterstattung
handle es sich „gelinde gesagt“ um eine „politisch motivierte Fassung“.
10.08.2008
RIA Novosti
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Russischer
Raketenkreuzer im Hafen Noworossijsk eingelaufen |
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Noworossijsk, Nach ihrer
Mission an die georgische Grenze sind Raketenkreuzer Moskwa und
Wachschiff Smetliwy am Sonntagabend im russischen Schwarzmeer-Hafen
Noworossijsk eingelaufen.
Ein ranghoher Offizier des russischen
Marinestabs bestätigte zuvor gegenüber RIA Novosti, dass sich ein
Schiffsverband der russischen Schwarzmeerflotte am Sonntagmorgen der
georgischen Seegrenze genähert hatte.
In diesem Zusammenhang befürchteten
georgische und westliche Beobachter, die russische Marine plane
einen Angriff auf Georgien bzw. eine Seeblockade. |
10.08.2008
RIA Novosti
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Kriegshandlungen
am Schwarzen Meer |
Suchum,
Einer unbestätigten Meldung zufolge hat
sich die georgische Kriegsflotte Richtung Abchasien in Bewegung gesetzt.
Der abchasische Präsident hat erklärt es
habe zwischen der georgischen Flotte und abchasischen Booten ein
Scharmützel gegeben. Der Meldung zufolge stiessen die georgischen
Kriegsschiffe auf
Kriegsschiffe der russischen Schwarzmeerflotte. Nach dem mindestens ein georgisches
Schnellboot versenkt wurde, drehte sie wieder Richtung Georgien ab.
10.08.2008
APSUAA RIBJI
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Abchasien vehängt
das Kriegsrecht |
Suchum,
Abchasiens Präsident Sergej Bagapsch verhängt angesichts der gespannten
Lage im Land das Kriegsrecht. Das vom Präsidenten Bagapsch
unterzeichnete Dekret soll ab Mitternacht und zunächst für elf Tage
gelten.
10.08.2008
APSUAA RIBJI
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Abchasien
mobilisiert Reservisten |
Suchum, Abchasien rüstet sich zum
Kampf gegen Georgien. Nach dem die Regierung die Mobilmachung anordnete,
mobilisiert Sie ihre Reservisten, erklärte der abchasische Präsident
Sergej Bagapsch, am Sonntag. Die Armee habe zudem 1000 Soldaten in die
umstrittene Kodor-Schlucht geschickt. "Wir sind bereit, eigenständig zu
handeln", sagte Bagapsch. "Wir sind bereit, die Ordnung herzustellen und
noch weiter zu gehen, wenn es von der georgischen Seite Widerstand
gibt".
Das obere Kodor-Tal ist das einzige Gebiet
Abchasiens dass unter georgischer Kontrolle ist. 2006 versetzte Georgien
bewaffnete Einheiten in das Gebiet, obwohl es sich um eine
entmilitarisierte Zone handelt. Georgien ignorierte diesbezüglich zwei
Resolutionen des UN Sicherheitsrates.
10.08.2008
APSUAA RIBJI
|
Protest der
abchasisch-abasinischen und tscherkessischen Diaspora |
Die abchasisch-abasinische und
tscherkessische Diaspora in Europa startet eine Serie von
Protestkundgebungen gegen die georgische Aggression gegen Südossetien.
Als erstes wurde in Berlin von einer Gruppe
abchasisch-abasinische und tscherkessische Diasporamitgliedern vor der
georgischen Botschaft in Berlin demonstriert. Es wurde am Eingang der
Botschaft ein schwarzer Kranz nieder gelegt und eine Protesterklärung
verlesen.
In den nächsten Tagen werden in einigen
europäischen Metropolen weitere Proteste stattfinden.
09.08.2008 APSUAA RIBJI
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Zweite Front in
Abchasien |
Suchum, Nach dem Einmarsch der
georgischen Streitkräfte in Südosseiten weitet sich der Krieg auch auf
Abchasien aus.
Laut Informationen aus Abchasien,
bestätigt der abchasische Aussenminister Sergej Schamba, dass
abchasische Streitkräfte mit militärischen Operationen begonnen haben.
"Wir haben militärische Operationen eingeleitet um die georgischen
Truppen aus dem oberen Kodor-Tal zu vertreiben" so Schamba.
Schamba betonte, dass die Entscheidung für
die Offensive angesichts der georgischen Militäraktion in Südossetien
gefallen sei. Abchasien habe einen Freundschaftsvertrag mit Südossetien.
Darüber hinaus fühlt sich Abchasien von der Anwesenheit der
georgischen Truppen im Kodor-Tal ernsthaft bedroht weil es ein
strategisch wichtiges Gebiet ist.
Diplomatische Bemühungen um eine Lösung
sind jedoch immer wieder gescheitert.
Abchasien hatte zuvor mehrmals
angekündigt, falls Georgien in Südossetien einmarschieren sollte, eine
zweite Frontlinie zu bilden.
Das obere Kodor-Tal ist das einzige Gebiet
Abchasiens das sich in georgischer Verwaltung befindet. Dezember 2006
verlegte Georgien bewaffnete Einheiten in das Gebiet, obwohl es laut
1994'er Moskauer Abkommen über Entflechtung der Kräfte und
Waffenstillstand, eine entmilitarisierte Zone ist. Georgien ignorierte
zwei Resolutionen der UNO, worin Sie aufgefordert wurde ihre bewaffneten
Einheiten aus dem oberen Kodor-Tal abziehen soll.
09.08.2008
APSUAA RIBJI
|
Kommentar:
Saakaschwilis Krieg verhilft den Abtrünnigen zur Unabhängigkeit |
Moskau, Michail Logvinov, Georgien
brach den Olympischen Frieden und startete eine seit Jahren vorbereitete
Militärkampagne gegen eine der schwächsten abtrünnigen Republiken -
Südossetien.
Dies war ein gravierender Fehler von
Tiflis. Denn die Aktion zur "Wiederherstellung konstitutioneller
Ordnung", so die juristische und diplomatische Bezeichnung des Gefechtes
um Zchinwal, führt zum Gegenteil dessen, was die Hitzköpfe in Georgien
zu erreichen suchen. Der Krieg wird in einem regionalen wie
internationalen Desaster enden.
Die Weltöffentlichkeit wird an der Nase
herumgeführt
Die Situation rund um den
georgisch-südossetischen Konflikt mutet mehr als seltsam an. Auf der
einen Seite erteilt Saakaschwili am 07. August einen Befehl an die
georgischen Truppen, das Feuer einseitig einzustellen.
"Der Präsident als Oberbefehlshaber der
georgischen Streitkräfte befahl allen Einheiten, das Feuer der
Separatisten nicht zu erwidern. Diese Entscheidung wurde getroffen,
obwohl ein georgischer Friedenssoldat vor kurzem in der Konfliktzone ums
Leben gekommen war", sagte der Sekretär des Rates für nationale
Sicherheit Georgiens, Alexander Lomaia, am Donnerstag in Tiflis.
Andererseits werden an den Grenzen zu
Südossetien Militärkontingente verstärkt und in der Nacht zu Freitag
greifen georgische Truppen Zchinwal massiv an. Das militärische Vorgehen
wird damit begründet, dass die "Separatisten" sich nicht an die
Waffenruhe gehalten hätten.
Unklar bleibt dabei jedoch, wie man eine
einseitige Entscheidung als eine Vereinbarung verkaufen kann.
Selbstverständlich bedeutet jeder Krieg auch Propagandagefechte, denen
die Wahrheit als erste zum Opfer fällt. Dennoch kann man auf Grund des
ganzen Konfliktverlaufs vermuten, dass es die georgische Seite war, die
den wackligen Frieden gebrochen hat.
Einerseits verkünden die politischen
Eliten in Tiflis, dass Georgien und die georgische Regierung nach den
demokratischen Wahlen bereit sind, alle Konflikte mit friedlichen
Mitteln beizulegen. Auf der anderen Seite lässt Tiflis die Waffen
sprechen und erklärt am nächsten Tag Südossetien Krieg.
Einerseits versichert Saakaschwili:
"Georgien ist ein natürlicher Verbündeter Russlands. Jeder georgischer
Präsident soll gute Beziehungen zu Russland haben. Russland hat die
Chance, den Konflikt in der Zchinwal-Region zu regeln." Andererseits
befiehlt er den Beschuss einer Stadt, deren Einwohner zu 90 % russische
Bürger sind.
Der Journalist Michail Leontjew hätte
wahrscheinlich den georgischen Präsidenten für unzurechnungsfähig
erklärt. Für meine Begriffe haben der Konfliktablauf und seine mediale
Inszenierung denselben Regisseur. Dennoch kann dieser Spektakel - wie ja
jedes mangelhaft geprobte Stück - aus dem Ruder laufen.
Georgien droht ein Zwei-Fronten-Krieg
Es ist mehr als wahrscheinlich, dass sich
Abchasien und weitere Akteure in den Konflikt einmischen werden. So
erklärte der Sekretär des Sicherheitsrates Südossetiens, Anatoly
Barankewitsch, am Donnerstag, dass Abchasien eine zweite Front eröffnen
werde, wenn Georgien einen Krieg gegen Südossetien beginne.
Mehrere Hundert Freiwillige aus
Nordossetien sind laut Medienberichten schon auf dem Weg nach
Südossetien, um dort die Kämpfe mit der georgischen Zentralregierung
aufzunehmen. Dies bestätigte auch Teimuras Mamsurow, Chef der russischen
Republik Nordossetien. Mamsurow behauptet, "man sei nicht in der Lage,
diese aufzuhalten oder von ihrem Weg abzuhalten".
Der Nachrichtendienst Civil Georgia
meldete einen Strom von Kämpfern und Waffen durch den Roki-Tunnel.
Dennoch ist diese Art von Unterstützern
eine kleinere Gefahr für Georgien im Vergleich zu den Gruppen, für die
Kriege profitable Geschäfte darstellen. Wird der Konflikt nicht in
kürzester Zeit beigelegt, droht Saakaschwili die Kommerzialisierung des
Krieges, was akute Gefahren für Sicherheit Georgiens und die seiner
Partner mit sich bringen wird.
Nicht minder gefährlich wäre die
Transformation des Krieges von einem "zwischenstaatlichen" in einen
ethnischen Konflikt. Es sei dennoch darauf hingewiesen, dass die
Handlungen der Zentralregierung in Tiflis auch zu Sowjetunionzeiten als
ethnisch motiviert angesehen wurden.
Es gibt kein Zurück mehr
"Stellt das Feuer sofort ein, ich bitte
euch. Wir wollen nicht gegen euch kämpfen. Strapaziert nicht die Geduld
unseres Staates. Wir wollen die Eskalation stoppen und Gespräche
aufnehmen - direkte, multilaterale, egal welche", beteuerte der
georgische Präsident Südosseten.
Es scheint allerdings, dass die Georgier
ihre Chance verpasst haben, den Konflikt effizient und mit friedlichen
Mitteln zu lösen. Man kann einen Krieg nicht ohne Gesichtsverlust
erklären und parallel Friedensinitiativen entwickeln, als ob nur die
andere Seite ein Aggressor wäre.
Deshalb spricht die russische Seite - und
zwar nicht ohne Grund - davon, dass die Saakaschwili-Regierung ihren
Vertrauensbonus verloren hätte.
Nicht unwahrscheinlich sind nicht nur die
unkontrollierbare Konflikteskalation im Kaukasus und das Drehen an der
Gewaltspirale, sondern auch die Instrumentalisierung des Krieges durch
die Russische Föderation mit dem Zweck, das Semi-Protektorat Südossetien
unter ihre Kontrolle zu bringen (Balkan-Modell).
So beraubte sich Georgien - und zwar auf
eigene Faust - der Möglichkeit, attraktiv für Südossetien zu werden. War
es bis gestern ein eher wirtschaftliches Problem, riegelte Georgien mit
der ersten Artilleriesalve ihre abtrünnige Republik mit einer
Kapitalmauer des ethnisch-nationalen Hasses (deswegen wird der Konflikt
als "Völkermord" an den Südosseten inszeniert) ab. Nicht zum ersten Mal
spielte der georgische Nationalismus ein böses Spiel.
Inszeniert Russland den Krieg für die
Zwecke der Südosseten, ist die Wiedervereinigung Nord- und Südossetiens
unter dem Motto "Wir sind ein Volk!" und nach dem Balkanszenario mehr
als wahrscheinlich. Das "Zchinwal-Massaker" hätte der Legitimation der
Unabhängigkeit dienen können.
Dass Abchasien infolge der Vorbereitung zu
den Olympischen Winterspielen 2014 immer tiefer in die russische
Wirtschaft integriert wird, darf als unzweifelhaft erscheinen. Die
Überreaktion der georgischen Regierung trägt zusätzlich zum
Unabhängigkeitsstreben Abchasiens bei.
Wie reagiert Russland?
Der georgische Feldzug gegen Südossetien
droht zur ersten internationalen Herausforderung für den liberalen
Medwedew zu werden, denn Russland kann nicht in dieser Situation nicht
reagieren. Das darf sie auch nicht, denn die Eskalationsprozesse im
Verlauf des georgisch-südossetsischen Konflikts zeigten auf, dass nur
das Eingreifen einer Drittmacht ein Blutbad verhindern kann.
Da ab Freitag die westliche
Berichterstattung von den Olympischen Spielen in China dominiert wird
und das Menschenrechtsproblem stärker gewichtet wird als das Problem der
Auslöschung von Menschenleben, wird Russland versuchen, durch die
Internationalisierung des Konfliktes eine möglichst schnelle Einstellung
der Kriegshandlungen zu erwirken.
Nicht auszuschließen ist hierbei die
Unterrichtung des UN-Sicherheitsrates über die Bereitschaft der
russischen Streitkräfte, seine Bürger auf südossetischem Territorium zu
verteidigen.
Nach Aufklärungsflügen russischer
Flugzeuge über der südossetischen Hauptstadt und insbesondere nachdem
sich Georgien davon nicht beeindrucken ließ, ist zu erwarten, dass die
Falken im Kreml Druck auf den liberalen Präsidenten ausüben werden, um
ein militärisches Eingreifen durchzusetzen.
Das Desinteresse der internationalen
Gemeinschaft, die Eskalation der Gewalt, die Hilferufe der
südossetischen Bevölkerung und mögliche Überfälle mit ethnischem
Hintergrund lassen die russische Seite nur noch wenige Chancen für die
Nicht-Einmischung in die "inneren Angelegenheiten" Georgiens.
08.08.2008
RIA Novosti
|
Krieg: Abchasien
schickt Kämpfer nach Südossetien |
Suchum/Zchinwal. Abchasien
hat den Angriff Georgiens auf Südossetien scharf kritisiert. Tausende
freiwilliger Kämpfer sollen bereits auf dem Weg nach Südossetien. Suchum
droht Tiflis zudem mit der Eröffnung einer zweiten Front.
Abchasien hat bereits die Grenzen zu
Georgien verstärkt. Präsident
Sergej Bagapsch hat sich an der Grenze von der Einsatzfähigkeit der
abchasischen Truppen überzeugt.
Georgien sei ein Aggressor, betonte
Bagapsch im Interview mit dem russischen staatlichen Fernsehen. "Wir
verstehen die Situation. Wie auch immer es in Südossetien ausgehen mag,
die nächste Etappe könnte Abchasien sein. Darum müssen wir besondere
Maßnahmen treffen. Je nachdem, wie sich die Lage in Zchinwal entwickelt,
werden wir handeln."
Noch deutlicher wurde der
Außenminister der Republik, Sergej Schamba. Im Interview mit dem Spiegel
machte er deutlich, dass Abchasien eine zweite Front eröffnen werde,
wenn sich die Lage in Südossetien
nicht beruhige.
08.08.2008
Russland-Aktuell
|
Tiflis ruft
Abchasien zum Verzicht auf Einmischung in Südossetien-Konflikt auf |
Tiflis, Tiflis hat Abchasien
aufgerufen, sich nicht in den georgisch-ossetischen Konflikt
einzumischen.
"Wir hoffen, dass die abchasischen
Separatisten auf Schritte verzichten werden, die die Situation weiter
erschweren würden", erklärte Temur Jakobaschwili, Georgiens
Staatsminister für Reintegration, bei einer von RIA Novosti
organisierten Fernsehbrücke Moskau-Tiflis.
"Wir hoffen, dass die Abchasen keine
zusätzlichen Probleme in der Region verursachen werden, die für alle und
nicht bloß für die Georgier oder die Abchasen oder die Osseten traurig
sein könnten", sagte der Staatsminister. (FOTO)
Abchasien hatte am Donnerstag seine
Truppen im Zusammenhang mit der Eskalation georgisch-südossetischen
Konfliktraum in erhöhte Einsatzbereitschaft versetzt.
Wie Sergej Bagapsch mitteilte, wurde in
einer Dringlichkeitssitzung der Regierung Abchasiens beschlossen, 1000
Freiwillige nach Südossetien zu entsenden.
08.08.2008
RIA Novosti
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Putin: Georgiens
Aggression wird erwidert - USA und China gegen Krieg in Südossetien |
Peking, Georgiens Aggression gegen
Südossetien wird Gegenmaßnahmen nach sich ziehen, erklärte Russlands
Premier Wladimir Putin am Freitag bei einem Treffen mit Kasachstans
Präsident Nursultan Nasarbajew in Peking. (FOTO)
"Es ist sehr bedauerlich, dass sich diese
Situation am Tag der Eröffnung der Olympischen Spiele entfaltet", fügte
Putin hinzu.
Nach seinen Worten erörterte er die
Entwicklung im georgisch-ossetischen Konfliktraum bereits mit der
chinesischen Führung und mit US-Präsident George W. Bush. "Ich hatte die
Möglichkeit, darüber sowohl mit unseren chinesischen Partnern, als auch
mit dem US-Präsidenten zu sprechen", sagte der russische Premier. "Sie
alle sagen faktisch einstimmig: ‚Diesen Krieg braucht niemand.'"
"Ich hoffe, dass dieser Aufruf auch in
anderen Ländern gehört wird", so Putin.
08.08.2008
RIA Novosti
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Donkosaken erwägen
Unterstützung von Südossetien |
Rostow am Don, Russische Donkosaken
wollen einen Atamanen-Rat durchführen, um die Lage in Südossetien zu
besprechen und eine Unterstützung der Republik zu erwägen.
Dies teilte der Pressesprecher der
Donkosaken, Jewgeni Tschernych, RIA Novosti am Freitag mit.
"In der nächsten Zeit findet der
Atamanen-Rat statt, bei dem Fragen der Unterstützung des südossetischen
Brudervolkes erörtert werden", sagte Tschernych.
Ihm zufolge sind die Donkosaken bereit,
Friedenseinheiten in die kaukasische Republik zu schicken.
08.08.2008
RIA Novosti
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Saakaschwili spielt
im Pulverfass mit dem Feuer |
St. Petersburg, Lothar Deeg, Wieder
einmal ist es nichts mit dem olympischen Frieden: Während in Peking das
größte Sportfest aller Zeiten eingeläutet wird, sterben am Rande Europas
Menschen durch Raketen und Luftangriffe.
Georgien hat seinen südossetischen Feldzug
offensichtlich mit dem IOC-Kalender abgestimmt – damit die
Weltöffentlichkeit schön abgelenkt ist.
Saakaschwili verkündet Waffenstillstand
und befiehlt Angriff
Und
Michail Saakaschwili bewies sich als hinterhältiger Politiker:
Wenige Stunden vor dem erfolgreichen (das heißt gut vorbereiteten)
Großangriff verkündete er noch eine einseitige Waffenruhe. Er verfügte,
nicht zurückzuschießen, selbst wenn man angegriffen werde. Vier Stunden
später rasten erste Raketensalven auf
Zchinwal.
Scheinheilig ist aber auch die russische
Position: Nach außen mimt man den Blauhelm, der den Frieden wahren will.
Parallel fliegt offenbar die russische Luftwaffe – denn die Südosseten
haben keine – Angriffe auf georgische Städte. Und über Jahre päppelte
Moskau die wie ein Dorn im
Fleisch Georgiens sitzende Pseudo-Republik mit russischen Pässen, Renten
und Waffen auf – und der Hoffnung auf eine spätere Eingemeindung.
Ausweitung des Konflikts droht
Georgien will offenbar schnell
zumindest Zchinwal und dessen binational besiedelte Umgebung einnehmen -
um in Zukunft wenigstens eine klare Demarkationslinie zu haben. Doch der
Krieg droht zu eskalieren: Die Abchasen haben mit
Südossetien einen
Beistandspakt – und mit Tiflis viele alte offene Rechnungen.
Schicken sie (wie machen andere
Kaukasusvölker) nur ein Freiwilligenkorps – oder eröffnen sie eine
zweite Front? Saakaschwilis Generalmobilmachung scheint darauf
hinzuweisen.
Die große bange Frage ist jedoch: In wie
weit sanktioniert der so betont friedfertige
Dmitri Medwedew nun ein russisches Eingreifen „zum Schutz der
russischen Bürger in Südossetien“ – und eine Vergeltung für seine dort
schon getöteten Soldaten? Russlands
Luftwaffe wäre schließlich in der Lage, ganz Georgien mit einem Schlag
in Schutt und Asche zu legen.
US-Zögling Saakaschwili spielt im
explosiven Kaukasus mit dem Feuer. Es wäre Zeit für Washington, ihn
zurückzupfeifen.
08.08.2008
Russland-Aktuell
|
Südossetien-Konflikt:
Abchasiens Armee in erhöhter Einsatzbereitschaft |
Moskau,
Abchasien hat ihre Truppen wegen der Eskalation des Konflikts zwischen
Georgien und Südossetien in erhöhte Einsatzbereitschaft versetzt, teilte
der abchasische Verteidigungsminister Merab Kischmarija RIA Novosti am
Donnerstag mit.
„Heute wurde eine Sitzung des abchasischen
Sicherheitsrates durchgeführt, während der Oberbefehlshaber unserer
Republik, Sergej Bagapsch, von mir die erhöhte Einsatzbereitschaft
unserer Truppen verlangte“, sagte Kischmarija in einem Telefongespräch.
Ihm zufolge sind die abchasischen Truppen
zur Teilnahme an einer groß angelegten Militäroperation im
georgisch-ossetischen Konfliktraum bereit.
Zuvor hatte der Sekretär des
südossetischen Sicherheitsrates, Anatoli Barankewitsch, bekannt gegeben,
dass Abchasien seinem Nachbarn Südossetien im Falle einer georgischen
Großoffensive beistehen werde.
„Sollten wir hier mit einer groß
angelegten Militäroperation konfrontiert werden, so beginnt Abchasien
laut einem Abkommen zwischen Südossetien und Abchasien mit einer eigenen
Militäroperation“, sagte Barankewitsch.
07.08.2008
RIA Novosti
|
Kommentar: Georgiens
falsches Konfliktmanagement im Kaukasus |
Moskau,
Bis zu Saakaschwilis Machtantritt im Jahr 2004 gelang es der Gemischten
Kontrollkommission (GKK), für eine "politische" Verhandlungsplattform zu
sein.
Dort wurden Vertrauensmaßnahmen zwischen den Konfliktparteien - Georgien
und seiner abtrünnigen Republik Südossetien - erarbeitet und Bedingungen
für Programme geschaffen, mit denen der soziale und wirtschaftliche
Wiederaufbau der Krisengebiete voran gebracht werden sollte.
Das Ziel bestand darin, die Konfliktseiten zur Unterzeichnung
gegenseitig verpflichtender Abkommen zu bewegen, die die Grundlage für
das weitere Vorankommen bilden könnten.
Heute ist die Situation in dem Konfliktraum weitaus schlechter und
gefährlicher als Ende 2003, sie birgt die Eskalation der Gewalt.
Was veränderte sich nach 2004? Antwort: die Politik Georgiens. Es war
georgische Seite, die die Krise initiierte: zuerst in Form einer so
genannten "humanitären Intervention" und dann in Form eines direkten
militärischen Angriffs auf die nicht anerkannte Republik Südossetien.
Jetzt kommt zu diesen "praktischen Initiativen" noch der Kampf der
georgischen Behörden gegen die Gemischte Kontrollkommission hinzu.
Der Vorwand, mit dem Georgien seinen Kurs auf Auflösung der
Kontrollkommission zu rechtfertigen sucht, lautet: "Die Kommission ist
als Regelungsinstitution ineffektiv." In Wahrheit besteht ihr größter
Mangel für Georgien darin, dass sie nicht dazu da ist, dessen
territoriale Integrität wiederherzustellen.
Gerade zu der Zeit, in der sich die Aussicht abzeichnete, dass
Südossetien ernsthafte zweiseitige oder internationale Abkommen
unterzeichnen könnte, begann Georgien damit, die Kontrollkommission in
Zweifel zu ziehen.
Das Gerede davon, dass ein "anderes Format" wünschenswert sei, ist nur
eine Rechtfertigung der eigenen Weigerung, eine Einigung anzustreben und
bei der Fixierung des Status Südossetiens das Völkerrecht einzuschalten.
Stellen wir uns einmal vor, dass Zchinwal (südossetische Hauptstadt) auf
eine radikale Änderung des Formats eingeht, und Russland Kurs auf die
Umwandlung Südossetiens in ein EU-Protektorat (nach Ansicht Georgiens
will die GKK Südossetien in ein Protektorat Russlands umwandeln) hält.
Aber ist die Europäische Union bereit, als Garant dieses Status
Südossetiens seine Grundinteressen zu vertreten: das heißt zu
garantieren, dass Georgien kein Recht hat, in Südossetien Truppen zu
stationieren, dass Georgien kein Recht hat, in Südossetien
Machtfunktionen auszuüben und das bestehende Niveau der Integration mit
Nordossetien aufrechtzuerhalten.
Anders ausgedrückt: Wer - die EU, die Nato, die OSZE - bringt Mut genug
auf, diese Beschränkung der Souveränität Georgiens durch Südossetien
anzuerkennen und zu verankern? Keine der genannten Organisationen. Wie
ist dann aber eine Regelung möglich, wenn Südossetien solche Vollmachten
und Garantien - all das, was Südossetien im Grunde schon hat - nicht
bekommt?
Georgien kann Südossetien in den Beziehungen zur Türkei, zu GUAM,
Australien vertreten, schließlich zur Nato, wenn es das wünschen sollte.
Doch kann Georgien ein verbindlicher oder bestimmender Vermittler in den
Beziehungen Südossetiens zu Nordossetien und Russland nicht sein. Die
Antwort ist simpel: Solange Georgiens Souveränität nicht als beschränkt
anerkannt wird, gibt es keine Regelung.
Laut einer Version nimmt Südossetien die Vorschläge über die Revision
des Verhandlungsformats deshalb nicht an, weil Russland es "nicht
erlaubt". Russland nutze Südossetien und Abchasien dazu, Georgien vom
Nato-Beitritt abzuhalten. Das ist naiv, weil alle verstehen: Georgien
wird der Nato unabhängig von der Situation in Abchasien und Südossetien
beitreten.
Mehr noch: Gerade der Umstand, dass Russland Südossetien und Abchasien
nicht nach Georgien drängen will und ebensowenig den Wunsch hat, Tiflis
zweifelhafte politische Dienste zu erweisen, ist einer der Gründe für
die Annäherung Georgiens an die Nato.
Es
ist endlich an der Zeit, zu begreifen, dass Russland im Kaukasus nicht
nur außen-, sondern auch innenpolitische Interessen hat. Wiederholt
forderten die russischen Vertreter die georgische Seite auf, gründliche
Verfassungsreformen einzuleiten, die die künftige Regelung in Georgien
positiv verändern und keine Risiken an der südlichen Grenze schaffen
würden.
Russland ist heute stark daran interessiert - aber nicht an der Annexion
Südossetiens und Abchasiens, sondern an einer tiefgehenden langfristigen
Regelung, die den Völkern beider abtrünnigen Republiken den Schutz vor
Exzessen einer "abermaligen georgischen Revolution" garantieren würde.
Diese Exzesse gefährden auch Südrussland.
Doch in Georgien scheint man solche Vorschläge nicht einmal gehört zu
haben. Im Gegenteil: Die gewaltsamen Aktionen in der letzten Zeit haben
den Völkern der zwei Republiken gezeigt, dass sich in Georgien seit den
Zeiten Gamsachurdias kaum etwas verändert hat und dass dem Gerede von
"einer weitgehenden Autonomie" nach wie vor nicht geglaubt werden darf.
Was die georgische Politik gegenüber Abchasien und Südossetien heute vor
allem auszeichnet, ist die Diskrepanz zwischen Worten und Taten,
zwischen liberaler Rhetorik und dem provokativen, beleidigenden
Verhalten in der Konfliktzone. Geredet wird von einer "weitgehenden
Autonomie", in der Tat ist es die Wirtschaftsblockade. Geredet wird von
der "Treue zum Frieden", in Wahrheit sind es Provokationen gegen die
Friedenstruppen und die Intensivierung der militärischen Vorbereitungen.
Was ist schlecht an diesem "anderen Format", laut dem Russland entweder
aus dem Regelungsprozess ausgeschlossen werden soll, wie es schon mit
Nordossetien der Fall ist, oder zumindest eine mächtige euratlantische
Teilnahme als Gegengewicht bekommt?
Eine Antwort auf diese Frage gibt die Erkenntnis jenes grundlegenden
Unterschieds, der zwischen zwei Arten des Herangehens an die
Konfliktlösung besteht. Das erste Herangehen postuliert, dass im Falle
Südossetiens und Abchasiens eine Kollision zwischen den Prinzipien der
territorialen Integrität und dem Selbstbestimmungsrecht nicht anerkannt
wird. Angeblich habe eine ehemalige sowjetische Unionsrepublik das Recht
auf die Selbstbestimmung gehabt, die Autonomien dagegen hätten dieses
Recht nicht gehabt.
Beim zweiten Herangehen wird in Betracht gezogen, dass eine solche
Kollision besteht und dass sowjetische Rechtsgrundlagen bestanden, die
es den Völkern Abchasiens und Südossetiens erlaubten, bei den Prozessen
der eventuellen Abtrennung der Unionsrepublik vom einheitlichen
Unionsstaat über ihre Selbstbestimmung zu entscheiden.
Wie dem auch sei. Fakt ist, dass das heutige Georgien keine territoriale
Integrität, keine volle Souveränität über das ganze Territorium der
einstigen Georgischen Sozialistischen Sowjetrepublik hat. Diese
Integrität und Souveränität bestehen als Prinzip, als "erwünschter
Zustand", sind jedoch keine politische Realität. Politische Realität
dagegen ist das Bestehen der Republik Abchasien und der Republik
Südossetien als Territorien, die von Georgien nicht kontrolliert werden.
Abchasien und Südossetien haben effektiv handelnde Regierungen und sind
international anerkannte Seiten der Regelungsverhandlungen. Verständlich
ist daher, weshalb Georgien die Behörden Abchasiens und Südossetiens als
unwesentliche, unwichtige und zeitweilige Strukturen betrachtet.
Das Schicksal dieser Selbstbestimmungsinstitutionen ist es, in der
einheitlichen Machtpyramide Georgiens abzusterben. Die von Tiflis
versprochene "weitgehende Autonomie" ist jener Umfang der lokalen
Machtbefugnisse, die Georgien Zchinwal und Suchum zugesteht, wobei es
sich alles Übrige zurückholt: die Kontrolle über die Streitkräfte, die
Kontrolle über die Bildungssysteme, die Kontrolle über die Kontakte mit
russischen Gebieten, die Kontrolle über die Wirtschaftspolitik der
Republiken und ihre Finanzen, usw. usf.
Was übrigens die militärische Infrastruktur Abchasiens und Südossetiens
betrifft, so wird unter "Entmilitarisierung" der einseitige Abbau der
Streitkräfte dieser Republiken verstanden. Nach Meinung von Tiflis und
seinen westlichen Partnern müssen sie entwaffnet werden.
Entmilitarisierung ist zweifellos ein nützlicher und wichtiger Teil der
Konfliktregelung. Sie setzt jedoch die Entmilitarisierung der gesamten
Konfliktzone mit bindenden Beschränkungen für beide Seiten, darunter
auch für Georgien, voraus.
Aber statt Schlichtungsmechanismen in Gang zu setzen und in Bezug auf
die gegenseitigen Interessen zusammenzuarbeiten, statt wirkliche
Vertrauensmaßnahmen zu fördern und bei der Bestimmung eines anerkannten
Status der Republiken als Territorien mit ausgeprägten völkerrechtlichen
Garantien voranzukommen, schlägt Georgien eine operettenhafte
"Autonomie" vor. Es strebt danach, die ehemaligen Autonomien zurück in
Georgiens politische Küche zu zwingen, mit all den ständigen politischen
Konjunkturwechseln und den Austausch wichtiger Akteure, mit all ihrer
akuten Instabilität und Gewalt.
Es
kann mit großer Sicherheit behauptet werden: Das Georgien, in das die
Verfechter des Prinzips der territorialen Integrität Südossetien und
Abchasien locken wollen, existiert heute nicht. Russland erkennt
Georgiens Integrität eben als Rechtsgrundsatz an. Aber Georgien besitzt
heute keine effektiven und vor allem keine adäquaten Mechanismen, seine
ehemaligen Bürger von der Attraktivität der Annahme seiner Jurisdiktion
zu überzeugen.
Das heutige Georgien strebt stattdessen nach Härte, nach Blockade,
Unterdrückung und Erpressung, um die Bevölkerung Abchasiens und
Südossetiens in die Knie zu zwingen. Eben aus diesen Gründen und infolge
all dessen muss Russland völlig legitime, aber einseitige Maßnahmen der
sozialen, wirtschaftlichen und humanitären Unterstützung für Südossetien
und Abchasien treffen.
Soviel ich verstehe, kann Georgiens militärisches Abenteurertum auch zu
anderen, radikaleren Formen der Unterstützung des abchasischen und
ossetischen Widerstands führen.
Zum Verfasser: Murat Tchostow ist Leiter des Nordossetischen Teils der
Gemischten Kontrollkommission zur Beilegung des georgisch-ossetischen
Konflikts.
Die Meinung des Verfassers muss nicht mit der von RIA Novosti
übereinstimmen.
07.08.2008 RIA Novosti
|
Abchasien wird
Südossetien mit allen Mitteln gegen Georgien beistehen |
Zchinwal, Die Republik Abchasien wird seinem Nachbarn Südossetien
im Falle einer georgischen Großoffensive beistehen, gab der Sekretär des
südossetischen Sicherheitsrates, Anatoli Barankewitsch, am Donnerstag
bekannt.
"Sollten wir hier mit einer groß angelegten Militäroperation
konfrontiert werden, so beginnt Abchasien laut einem Abkommen zwischen
Südossetien und Abchasien, mit einer eigenen Militäroperation", sagte
Barankewitsch.
Ihm zufolge ist ein georgisches Panzerjägerbataillon auf den Weg
Richtung Südossetien.
Dies sei eine klare Vorbereitung auf einen groß angelegten
Aggressionsakt. Georgien plane die Übernahme des gesamten südossetischen
Territoriums, sagte der Sekretär des südossetischen Sicherheitsrates.
07.08.2008 RIA Novosti
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Europäische
Union schaltet sich in Südossetienkonflikt ein |
Brüssel, Der Ministerrat der Europäischen Union hat Georgien und
Südossetien dazu aufgerufen, keine Gewalt anzuwenden, die Spannungen
abzubauen und die Streitigkeiten am Verhandlungstisch zu lösen.
Das teilte ein EU-Beamter RIA Novosti mit.
Die Europäische Union hat nach seinen Worten vor, Georgien und die
Republiken Südossetien und Abchasien ihre Ideen "in Bezug auf eine
größere Einbeziehung" der EU in die Konfliktregelung nahezubringen.
"Wir sind um die Geschehnisse besorgt und verfolgen aufmerksam die
Entwicklung der Situation", sagte der Beamte.
07.08.2008 RIA Novosti
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Russische
Militärärzte planen Massenuntersuchungen in Abchasien |
Moskau, Ärzte der
Friedenstruppe in der Republik Abchasien haben auf Bitte des
abchasischen Gesundheitsministeriums medizinische Massenuntersuchungen
angekündigt.
Wie Igor Konaschenkow, Sprecher des russischen Heereskommandos, am
Mittwoch gegenüber RIA Novosti sagte, arbeiten zurzeit 13 Ärzte vom
Krankenhaus des russischen Militärbezirks Nordkaukasus in Abchasien. Bis
Ende August sollen ihnen Ärzte der Friedenstruppe zu Hilfe kommen.
Insgesamt wollen die Mediziner bis 7000 Menschen untersuchen. 32
chirurgische Eingriffe seien bereits in den letzten Tagen vorgenommen
worden. Elf Patienten wurden dabei Minen- und Geschossensplitter noch
aus der Zeit des Kriegs gegen Georgien (1992-1993) entfernt, hieß es.
Eine besonders schwierige Aufgabe steht laut Konaschenkow den Ärzten im
Bezirk Tquartschal bevor. Dort bestehe die Gefahr einer Ausbreitung von
Tuberkulose. Auf Bitte des abchasischen Gesundheitsministers Surab
Marschania soll der größte Teil der Bevölkerung des Bezirks (bis 500
Menschen täglich) einer Röntgenuntersuchung unterzogen werden.
„Allen Bedürftigen werden gratis die erforderlichen Arzneien
bereitgestellt“, so Konaschenkow.
06.08.2008 RIA Novosti
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Mehr als 200
Millionen US-Dollar fließen 2008 von Russland nach Abchasien |
Suchum, Das Jahresvolumen der
russischen Investitionen in die Republik Abchasien wird in diesem Jahr
auf mehr als 200 Millionen US-Dollar ansteigen.
Dies teilte der abchasische Minister für
Steuern, Wachtang Pipija, in einem RIA-Novosti-Interview am Freitag mit.
„Im Jahr 2006 machten die russischen
Investitionen in Abchasien mehr als 80 Millionen US-Dollar aus. Im
vorigen Jahr stiegen sie nach unseren Einschätzungen um 50 Prozent.
Heute bestehen in Abchasien Investitionsprogramme mit einem Gesamtwert
von 200 Millionen US-Dollar. Das sind alles russische Geldmittel“, sagte
Pipija.
Ihm zufolge ist die Tourismusbranche
derzeit am attraktivsten für Investoren. Viele Hotels werden in
Abchasien unter russischer Beteiligung gebaut.
„Der Bergtourismus in Abchasien ist sehr
interessant, er ist sogar attraktiver als der Badetourismus... Man muss
ihn weiter entwickeln“, sagte der Minister.
Ihm zufolge werden russische Gelder
ebenfalls zum Ausbau der Industrie verwendet.
Pipija verwies darauf, dass Investoren
einen 25- oder sogar 50-prozentigen Steuernachlass für drei Jahre
bekämen, wenn sie 250 000 bzw. 500 000 US-Dollar und mehr in die
Republik investierten. Wer mehr als eine Million US-Dollar aufwendet,
muss innerhalb der ersten drei Jahre überhaupt keine Ertrag- und
Vermögenssteuer zahlen.
01.08.2008
RIA Novosti
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Georgische Armee
nimmt südossetische Hauptstadt Zchinwal unter Beschuss |
Moskau, Einheiten der georgischen
Armee haben die südossetische Hauptstadt Zchinwal am Freitag unter
Granatbeschuss genommen.
Das erklärte ein Sprecher des Staatlichen
Informationsamtes der Republik Südossetien. "Eine georgische
Mörser-Einheit schießt gezielt auf südliche Bezirke von Zchinwal.
Beschossen werden auch nördliche Bezirke. Die südossetische Seite musste
das Feuer erwidern", heißt es in der Mitteilung.
Bislang wurden drei Tote auf der
südossetischen Seite gemeldet.
01.08.2008
RIA Novosti
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