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Russland will
Präsenz in Abchasien mit Luftwaffenbasis ausbauen - "Nesawissimaja
Gaseta" |
Moskau, Neben einem Flotten- und
zwei Heeresstützpunkten will Russland jetzt noch eine Luftwaffenbasis in
Abchasien bauen, wie die Zeitung "Nesawissimaja Gaseta" am Freitag
schreibt.
Diese Basis soll laut Angaben einer Quelle
der Zeitungsquelle aus Suchum auf dem Flugplatz Bombora nahe der Stadt
Gudauta eingerichtet werden.
Laut russischen Plänen sollen in Abchasien
etwa 20 Flugzeuge stationiert werden: Su-27-Jäger,
Su-25-Schlachtflugzeuge und Militärtransporter.
Abchasiens Außenminister Sergej Schamba
bestätigte, dass die Verstärkung der militärischen Präsenz Russlands zu
Suchums Plänen gehört. "Es wird über mehrere Richtungen verhandelt",
sagte Schamba. "Nach dem Vertrag über Freundschaft und Partnerschaft hat
Russland die Sicherheitsgarantie für Abchasien übernommen. Deshalb ist
der Aufenthalt russischer Truppen in der Republik gesetzmäßig und
notwendig, und wir setzen uns für eine Erweiterung der Zusammenarbeit
ein."
Ein georgischer Militärexperte
kommentierte Moskaus Pläne wie folgt: "Die russische Seite will im
Grunde in Bombora das wieder aufbauen, was dort in Sowjetzeiten war.
Damals gab es dort praktisch alle Flugzeugtypen: Der Flugplatz konnte
Schlachtflugzeuge, Jäger und mächtige Transporter aufnehmen. Die Piste
erreicht das Meer, die Flugzeuge können aus geringer Höhe aufsteigen,
weshalb die Radare eines wahrscheinlichen Gegners sie im Anfangsstadium
des Flugs nicht entdecken."
Der Direktor des Instituts für die
GUS-Staaten und stellvertretender Vorsitzender des Duma-Ausschusses für
GUS-Fragen, Konstantin Satulin, dazu: "Bestimmend müssen die Einstellung
der Einwohner der Republik und die Zweckmäßigkeit einer solchen
Entscheidung für Russland selbst sein." Der Parlamentarier versichert:
"Abchasiens Volk begrüßt die Präsenz unserer Militärangehörigen. Was die
Pläne der Verstärkung unseres Militärpotentials angeht, so sind sie
dadurch diktiert, dass wir Antwortmaßnahmen gegen das treffen müssen,
was sich in Georgien abspielt: Die USA und die Nato zeigen nicht den
Wunsch, aus dem Krieg im August Schlüsse zu ziehen, sie stellen das
Erstschlagpotential der georgischen Armee wieder her und liefern diesem
Land weiterhin Offensivwaffen."
30.01.2009
RIA Novosti
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Gryslow: Russland
widerruft Anerkennung Südossetiens und Abchasiens niemals |
Moskau, Der Staatsduma-Vorsitzende
Boris Gryslow rät den PACE-Abgeordneten, bei der Erörterung der
georgisch-ossetischen und der georgisch-abchasischen Beziehungen davon
auszugehen, dass Russland die Anerkennung der Unabhängigkeit von
Abchasien und Südossetien keinesfalls widerrufen wird.
"Alle Parlamentarier, die sich in der PACE,
der Parlamentarischen Versammlung der OSZE und der Parlamentarischen
Versammlung der Nato zusammenfinden, sollten davon ausgehen, dass das
Gerede von einer Rücknahme der Entscheidung sinnlos wäre. Russland hat
Südossetien und Abchasien anerkannt, und zwar für immer", sagte Gryslow
am Donnerstag zu Journalisten. Er nahm somit Stellung zu der
PACE-Resolution über den Militärkonflikt um Südossetien im August 2008.
Die Parlamentarische Versammlung des
Europarates hatte in einer am Mittwoch angenommenen Resolution die
Anerkennung der Unabhängigkeit von Südossetien und Abchasien durch
Moskau verurteilt, jedoch keine Sanktionen gegen Russland beschlossen.
Die PACE appellierte erneut an Russland, seinen Beschluss über die
Anerkennung der beiden Kaukasus-Republiken zurückzuziehen.
Die Versammlung erörterte auch die
Möglichkeit, der russischen Delegation das Stimmrecht in der
PACE-Sitzung im April dieses Jahres zu entziehen.
Laut Gryslow war die russische Delegation
bereits früher schon einmal aus Protest gegen die für Russland
unannehmbaren Ideen und Resolutionen der PACE für ein halbes Jahr
ferngeblieben.
Er denke nicht, dass jetzt eine
erforderliche Stimmenzahl für die Annahme der antirussischen
Resolutionen erzielt werden könne, sagte der Vorsitzende der Staatsduma.
Nach seine Worten werde der Aufruf an Russland, auf die Anerkennung der
Unabhängigkeit der beiden Kaukasus-Republiken zu verzichten, die
Einstellung Russlands zur Souveränität von Abchasien und Südossetien
nicht ändern.
Gryslow nannte derartige Aufrufe an
Russland "sinnlos". "Wir haben bei Treffen mit den Parlamentariern
anderer Länder wiederholt klar gemacht, dass es kein Zurück gibt", sagte
der Staatsduma-Chef.
Er merkte an, dass die russische Seite
beim jüngsten Besuch des Leitungsgremiums der PACE in Russland ihre
Position dargelegt hatte, die von den PACE-Vertretern "verstanden und
akzeptiert" wurde.
29.01.2009
RIA Novosti
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Moskau ruft EU zu
Abstimmung von Sicherheitsmodus in georgischen Grenzgebieten auf |
Moskau, Russland hat die
Europäische Union (EU) zur schnellstmöglichen Abstimmung des
Sicherheitsmodus in den Grenzgebieten vor Abchasien und Südossetien
aufgerufen.
Das teilte das russische Außenministerium
am Mittwoch mit. Am selben Tag hatte Vizeaußenminister Grigori Karassin
mit dem EU-Sonderbeauftragten für Georgien, Pierre Morel, in Moskau
verhandelt. Die Diplomaten tauschten ihre Meinungen zur laufenden
Situation im Kaukasus im Hinblick auf die für den 17./18. Februar
geplante turnusmäßige Runde der Genfer Diskussionen über Sicherheit und
Stabilität in der Kaukasus-Region aus.
"Bei der Erörterung der Lage in den an
Südossetien und Abchasien angrenzenden Gebieten (Georgiens) wies
Karassin auf die Notwendigkeit hin, den Sicherheitsmodus in diesen
Regionen gemeinsam mit EU-Beobachtern schnellstmöglich abzustimmen.
Diese hatten Garantien für den Gewaltverzicht durch Georgien gemäß den
zwischen den Präsidenten Frankreichs und Russlands am 12. August und 8.
September 2008 erzielten Vereinbarungen übernommen", heißt es in dem
Dokument.
Erörtert wurden auch Fragen, die die
Fortsetzung der Auswärtsmissionen internationaler Organisationen in
Transkaukasien betreffen.
28.01.2009
RIA Novosti
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Georgien grollt:
Russland plant Flottenbasis in Abchasien - "Kommersant" |
Moskau, Die von Russland
anerkannten Republiken Südossetien und Abchasien richten ihre Grenzen zu
Georgien ein, schreibt die russische Zeitung "Kommersant" am Mittwoch.
Die neue Grenze wird sich in beiden Fällen
von der bislang administrativen unterscheiden. Unter anderem werden
jetzt nach Informationen der "Kommersant" der Rayon Achalgori sowie die
Dörfer in den Tälern des Großen und des Kleinen Liachwa zu Südossetien
gehören.
All das wird unvermeidlich zu neuen
Spannungen zwischen Moskau und Tiflis führen. Für Groll unter den
Georgiern hat bereits die Erklärung der russischen Militärs gesorgt,
dass in diesem Jahr in Abchasien der Bau eines großen Flottenstützpunkts
beginne.
Der Hauptstab der russischen
Seestreitkräfte hat die am Vortag verbreitete Nachricht bestätigt, dass
Russland dieses Jahr an den Bau einer Flottenbasis im abchasischen
Otschamtschira gehe. Im vorigen Sommer nannte Abchasiens Präsident
Sergej Bagapsch nur zwei Stützpunkte für die russischen Truppen: im
Kodor-Tal, wo der Stützpunkt nahezu neu gebaut werden muss, und in
Gudauta, wo es nach wie vor die Infrastruktur des ehemaligen
sowjetischen Militärstützpunkts gibt.
Die Erklärung über die Einrichtung eines
solchen Stützpunkts in Otschamtschira kam etwas überraschend: Nach
Angaben der abchasischen Militärs wäre der Bau in Suchum, wo es bereits
ein Hochseehafen gibt, einfacher. "In Otschamtschira muss alles von null
begonnen werden", so eine Quelle im abchasischen
Verteidigungsministerium. "Zudem ist die See dort recht seicht."
Im Hauptstab der russischen Kriegsflotte
wird bestätigt, dass der Bau einer Flottenbasis in Otschamtschira
mehrere Jahre in Anspruch nehmen werde. Doch sind die russischen
Militärs, wie es aussieht, bereit, für die Basis viel Geld auszugeben.
"Otschamtschira ist ein strategisch wichtiger Raum, faktisch an
Georgiens Grenze gelegen, und von dort aus können russische Schiffe die
georgischen Hoheitsgewässer kontrollieren", erläuterte ein Abgeordneter
des georgischen Parlaments. "Suchum eignet sich dazu weit weniger."
Wie in Tiflis behauptet wird, sind die
russischen Behörden am Otschamtschira-Flachwasserbereich nicht nur
strategisch, sondern auch noch wirtschaftlich interessiert.
"Otschamtschira ist ein einzigartiger Ort, Experten reden schon seit
langem davon, dass dort Erdöl- und Gasvorkommen bestehen", bestätigte
der georgische ehemalige Außenminister Alexander Rondeli und heutige
Präsident des georgischen Fonds für strategische und internationale
Studien. "Russland hat wohl nicht genug eigene Energieressourcen, wenn
es nach unseren giert."
28.01.2009
RIA Novosti
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Südossetiens und
Abchasien als unabhängige Staaten auf russischen Karten |
Moskau, Die russische
Behörde für Geodäsie und Kartographie bereitet die erste Auflage
geographischer Karten vor, auf denen Abchasien und Südossetien als
unabhängige Staaten gezeigt werden.
„Farblich werden sie sich von den
benachbarten Territorien - sowohl von Russland als auch von Georgien -
unterscheiden, damit man sie als unabhängige Staaten wahrnimmt“, sagte
Behördenchef Jewgeni Bredichin am Dienstag zu RIA Novosti.
Am 19. Februar wolle die Behörde
entscheiden, an wen der Druckauftrag für die erste Auflage geht.
27.01.2009
RIA Novosti
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Abchasischer
Vize-innenminister Dschugelia in Suchum erschossen |
Suchum, Der Vizeinnenminister der
Republik Abchasien, Sakan Dschugelia, ist am Montag in der Hauptstadt
Suchum erschossen worden.
Das teilte ein Sprecher der Innenbehörde
Journalisten mit. Der Mordanschlag sei in einem Cafe im Stadtzentrum
verübt worden. "Nach noch nicht bestätigten Angaben hatte ein
Unbekannter mehrmals auf den Minister geschossen. Der Täter konnte
entkommen. Es wurde ein Strafverfahren eingeleitet", sagte der Sprecher.
Der Tod des Vizeinnenministers wurde auch
vom abchasischen Außenminister Sergej Schamba bestätigt. Der Mörder habe
aus einer Schrotflinte geschossen, als Dschugelia im Cafe gesessen habe,
sagte er. Die Ermittlung führte den Mordanschlag auf berufliche
Aktivitäten Dschugelias zurück.
26.01.2009
RIA Novosti
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Russland baut Hafen
für Schwarzmeerflotte in Abchasien |
Moskau/Suchum, Für die
russische Schwarzmeerflotte soll ein Marinestützpunkt an der
abchasischen Küste bei Otschamschira gebaut werden. Nach Mitteilung des
Marinestabs in Moskau ist die Entscheidung über die Stationierung schon
gefallen.
Gegenwärtig würden Details mit der
abchasischen Seite abgestimmt, sagt ein Marinesprecher laut Itar-Tass.
Die Arbeiten zur Realisierung des Marinestützpunkts sollen schon im
Laufe des Jahres 2009 beginnen.
Unter anderem gehe es um Vertiefung des
Fahrwassers an der Küste vor der Kaukasusrepublik. Die Arbeiten an dem
neuen Hafen in Abchasien werden sich voraussichtlich mehrere Jahre lang
hinziehen, sagte der Generalstabsvertreter. Man werde dabei auch das
Risiko von Sabotageaktionen von Georgien aus berücksichtigen.
Wichtigster Stützpunkt der
russischen Schwarzmeerflotte ist gegenwärtig Sewastopol auf der Krim,
die zur Ukraine gehört. Der Stationierungsvertrag für Sewastopol läuft
2017 aus. Eine Verlängerung ist unwahrscheinlich.
26.01.2009
Russland Aktuell
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Mit zweierlei Maß |
Sanktionen gegen Armenien, aber nicht
gegen Russland?
"Zwischen Russen und Georgiern wird es
wieder hart zur Sache gehen", schwant Joachim Hörster (CDU), dem Leiter
der Bundestagsdelegation der Parlamentarischen Versammlung des
Europarats. Indes rechnet er nicht damit, dass es vom 26. bis 30. Januar
in Straßburg auch zu einem Durchbruch in dem weiter schwelenden Konflikt
um Südossetien und Abchasien kommen wird. Schon im Herbst hatte die
paneuropäische Volksvertretung Moskau vergeblich aufgefordert, die
Anerkennung der abtrünnigen Provinzen als eigenständige Staaten
zurückzunehmen. Straßburg werde "auch dieses Mal kaum die Kraft haben,
diese Forderung gegenüber Moskau durchzusetzen", meint Hörster. Zu einem
Entzug des Stimmrechts der russischen Delegation wegen der Verletzung
völkerrechtlicher Standards des Europarats durch den Krieg werde es wohl
ebenfalls nicht kommen. Eine solche Sanktion war im Oktober knapp
gescheitert.
Stimmrecht aberkennen
Um Sanktionen wird auch im Fall Armeniens
gestritten. Den vier Abgeordneten des Landes soll das Stimmrecht
aberkannt werden, weil Oppositionspolitiker, die im März 2008 an
regierungsfeindlichen Demonstrationen teilgenommen hatten, seither
inhaftiert seien. Hörster hält einen solchen Stimmrechtsentzug zwar für
gerechtfertigt, dennoch werde die deutsche Delegation dies nicht
unterstützen: "Man darf nicht mit zweierlei Maß messen." Russland habe
schon vor dem Georgien-Krieg wegen der autokratischen Innenpolitik
Anlässe für Sanktionen geliefert, wozu sich das Europarats-Parlament
jedoch nicht durchgerungen habe. Hörster: "Es darf nicht der Eindruck
entstehen, man kusche vor den Großen und greife gegen Kleine durch."
Eine Mehrheit finden dürfte der Bericht Herta Däubler-Gmelins (SPD) mit
der Forderung an Russland und sieben weitere Europaratsländer sowie an
die USA und Israel, sich der Rechtsprechung des Internationalen
Strafgerichtshofs zu unterwerfen. Dem dürften die USA und Russland
jedoch kaum folgen.
Das Parlament
Nr. 5 / 26.1.2009
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Moskau über erhöhte
Militärpräsenz Georgiens vor Abchasien und Südossetien besorgt |
Moskau, Moskau ist über die erhöhte
Präsenz der georgischen Streitkräfte an den Grenzen zu Abchasien und
Südossetien besorgt.
Das geht aus einer am Freitag in Moskau
veröffentlichten Mitteilung des russischen Außenministeriums hervor.
Am selben Tag hatte Russlands
Vizeaußenminister Grigori Karassin mit dem neuen UN-Beauftragten für
Georgien, Johan Verbeke, verhandelt. Die Diplomaten tauschten ihre
Meinungen zu den Perspektiven der UNO-Präsenz in der Region in Hinblick
auf die bevorstehende Ausarbeitung des Entwurfs einer Resolution des
Weltsicherheitsrates zu diesem Problem aus. In der Resolution sollen die
Parameter und das Mandat der neuen UN-Mission in Georgien
festgeschrieben werden.
"Die russische Seite äußerte ihre
ernsthafte Besorgnis über die zunehmende militärische und polizeiliche
Präsenz Georgiens (an den Grenzen) sowie über anhaltende Provokationen
in den Grenzregionen vor Abchasien und Südossetien. Darauf sollten die
UNO und die anderen internationale Organisationen reagieren, die in der
Region aktiv sind", heißt es in der Mitteilung.
Die Seiten haben "die Meinungen über die
Perspektiven der UNO-Präsenz in Abchasien und Georgien im Kontext der
bevorstehenden Arbeit am Projekt einer diesbezüglichen Resolution
ausgetauscht", informierte ein Sprecher. In diesem Dokument sollen "die
Parameter und das Mandat der neuen UNO-Mission in der Region verankert
werden", präzisierte er.
Zuvor hatte Georgien Russland Inspektionen
von Militärobjekten verweigert. Bei dem Einsatz wollte Russland
überprüfen, wie Georgien den so genannen Medwedew-Sarkozy-Plan vom 12.
August 2008 erfüllt, nach dem die georgische Truppen zu ihren
Dislozierungsorten abgezogen werden sollen. Tiflis erklärte, dass in den
Beziehungen zu Russland "Umstände höherer Gewalt" eingetreten seien.
Diese würden solange gelten, bis die "Okkupation georgischer
Territorien, einschließlich Abchasiens und Südossetiens", beendet sei.
Moskau reagierte darauf mit der Erklärung,
dass Georgien etwas verheimlichen und deshalb russische
Militärinspekteure nicht ins Land lassen wolle.
23.01.2009
RIA Novosti/Russland Aktuell
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Human Rights Watch
fordert Untersuchung von Rechtsverletzungen bei Südossetien-Krieg |
Moskau, Zu einer objektiven
Ermittlung von Fällen der Menschenrechtsverletzungen während des
August-Konflikts in Südossetien hat die internationale
Bürgerrechtsorganisation Human Rights Watch aufgerufen.
"Georgien und Russland müssen die Fakten
der Rechtsverletzungen objektiv und gründlich untersuchen", heißt es in
einem am Freitag veröffentlichten 147-seitigen Bericht der Organisation,
der sich mit Verletzungen von Menschenrechten und mit zivilen Opfern in
diesem Konflikt auseinandersetzt. Dem Bericht liegen rund 500 Interviews
von Teilnehmern und Zeugen des Konflikts zu Grunde.
"Wir haben ernsthafte Verstöße gegen das
Völkerrecht und gegen die Gesetze der Kriegsführung auf beiden Seiten
registriert", erklärte Anna Nejstat, leitende Mitarbeiterin der
Organisation mit Sitz in den USA, am Freitag in einer Pressekonferenz in
Moskau.
"In einigen Fällen haben die georgischen
Truppen beim Beschuss Südossetiens wahllose und übermäßige
Gewaltanwendung zugelassen, so dass die überhöhten zivilen Verluste in
keinem Verhältnis zur angestrebten militärischen Überlegenheit standen."
Das Hauptproblem sei jetzt die Rückkehr
der georgischen Flüchtlinge.
Tatjana Lokschina, Vizechefin der
russischen Human-Rights-Watch-Vertretung, verwies darauf, dass die
russischen Militärs die Sicherheit der georgischen Dörfer nicht in
ausreichendem Maße zu gewährleisten vermochten.
23.01.2009
RIA Novosti
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Abchasien,
Südossetien: Weißrussland vor Anerkennung |
Minsk, Das weißrussische Parlament
wird am 2. April über die Frage entscheiden, ob Minsk die beiden
Republiken Abchasien und Südossetien als unabhängige Staaten anerkennen
wird. Bislang hat dies nur Russland und Nicaragua getan.
Das teilte der stellvertretende
Vorsitzende der Repräsentantenkammer der weißrussischen
Nationalversammlung, Valeri Iwanow, am Donnerstag in Moskau auf einer
Pressekonferenz mit, die einem Treffen der Chefs der
Parlamentsdelegationen der OVKS-Mitgliedsstaaten bei der
Parlamentarischen Versammlung der OSZE gewidmet war.
Weißrusslands diktatorischer Präsident
Alexander Lukaschenko hatte diese Frage seit dem letzten Sommer bewusst
aufgeschoben. Anstatt sie selber zu entscheiden, sprach er davon, dass
dies „der Wille des Volkes“ sein müsse, weshalb darüber das erst noch
neu zu wählende Parlament entscheiden solle. Er selbst sei bereit, den
entsprechenden Erlass dann zu unterschreiben.
In vielen Medien wurde diese hinhaltende
Position allerdings eher mit der Frage verknüpft, welchen Gaspreis
Weißrussland 2009 mit Russland aushandeln kann. Im
Dezember wurde dieses Thema dann zur Zufriedenheit der weißrussischen
Führung gelöst.
Die Anerkennung wäre auch ein eindeutiges
Signal an den Westen, dass sich Weißrussland außenpolitisch wieder
stärker an Moskau anlehnt und der gegenwärtige lockere Flirt mit dem
Westen zu Ende geht.
22.01.2009
Russland-Aktuell / RIA Novosti
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Energiebereich:
Inter RAO EES bietet Abchasien Kooperation an |
Suchum, Das russische Unternehmen
Inter RAO EES schlägt Abchasien die Bildung einer gemeinsamen
Arbeitsgruppe vor, um Projekte für eine Kooperation im Energiebereich,
darunter beim Wiederaufbau von Energieanlagen in Abchasien,
auszuarbeiten.
Das sagte der Vorstandsvorsitzende des
Unternehmens, Jewgeni Dod, am Dienstag zu Journalisten nach seinem
Treffen mit dem abchasischen Präsidenten Sergej Bagapsch.
„Wir sind der Meinung, dass die Energetik
Abchasiens gute Perspektiven hat. Hierbei ist sowohl mit einem
Industriewachstum als auch mit einer Konsumzunahme und folglich auch mit
Investitionsmöglichkeiten in die abchasische Energetik zu rechnen. Das
ist ein gutes und interessantes Geschäft“, sagte Dod.
Ihm zufolge ist die Frage der Beteiligung
von Inter RAO EES an der Verwaltung des Ingur-Wasserkraftwerkes noch
offen, dessen Staudamm auf georgischem Territorium und die wichtigsten
Bauten in Abchasien liegen.
Nach dem mit Georgien signierten
Absichtsprotokoll zum gemeinsamen Betrieb der Energieanlage gefragt,
sagte Dod: „Ein Absichtsprotokoll ist kein juristisches Dokument. Wir
arbeiten parallel - sowohl in Abchasien als auch in Georgien.“
Wie Dod anmerkte, werden hierbei nur
technische Fragen der Energetik erörtert, die die Möglichkeit der
Umsetzung von Investitionsprojekten und den Transit von Elektroenergie
durch Abchasien betreffen.
„Wir bemühen uns darum, Kompromisse zu
finden, ohne die Interessen der Seiten zu beeinträchtigen. Wir
besprechen mit den abchasischen Kollegen einstweilen ein Modell unserer
weiteren Arbeit“, sagte der Chef von Inter RAO EES.
Laut früheren Berichten hatte sich die
Leitung von Inter RAO EES am 31. Dezember 2008 mit dem georgischen
Energieminister getroffen, um die Möglichkeit einer Beteiligung des
Unternehmens am Betrieb des Ingur-Wasserkraftwerkes, des wichtigsten
Kraftwerkes der Kaukasus-Region, zu erörtern.
Wie der Chef des abchasischen Amtes für
Regierungsinformationen, Kristian Bschanija, seinerseits zu Journalisten
sagte, haben Bagapsch und Dod ein ausführliches Gespräch über die
Möglichkeiten der Entwicklung der russisch-abchasischen Kooperation im
Energiebereich geführt.
Laut dem Sprecher hat Bagapsch erneut die
Position der abchasischen Führung hinsichtlich der Eigentumsrechte auf
die Bauten des Ingur-Wasserkraftwerkes dargelegt, die sich auf
abchasischer Seite befinden. „…Alle Objekte des Kraftwerkes, die sich
auf unserem Territorium befinden, sind abchasisches Eigentum und werden
vom abchasischen Staat verwaltet“, sagte der Präsident.
Das Ingur-Wasserkraftwerk war im Jahre
1978 in Betrieb genommen worden. Seine geplante Kapazität beträgt 1,3
Megawatt. In den letzten Jahren war das Wasserkraftwerk wegen seines
Havariezustandes nur zu 50 Prozent ausgelastet. Die Energieanlage wird
von Georgien und Abchasien gemeinsam betrieben.
20.01.2009
RIA Novosti
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Otar Chezija,
der
Minister für innere Angelegenheiten Abchasiens,
widerspricht
georgischen Medien
bezüglich
der Bombardierung der georgischen Polizei-Posten
am 18. Januar aus Abchasien
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Suchum, Otar Chezija,
der Minister für innere Angelegenheiten Abchasien's,
widerspricht georgischen Medien bezüglich
der angeblichen
Bombardierung der georgischen Polizei-Posten
am 18. Januar aus
Abchasien aus.
«Dies
ist eine weitere Provokation.
Unsere Strukturen
haben nichts zu tun haben mit den
Schiessereien auf dem
georgischen Territorium », - sagte der Minister.
Chezija wies
darauf hin, dass die Strafverfolgungsbehörden von
Abchasien konkrete Maßnahmen ergreifen, um das
Eindringen von bewaffneten Personen aus Georgien nach
Abchasien zu verhindern
und und sie sich verpflichtet haben, die illegalen
Handlungen zu unterbinden.
19.01.2009
Apsnypress
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Griechenland will
mit Russland Verlängerung der OSZE-Mission in Georgien erörtern |
Athen,
Die griechische Außenministerin Dora Bakogiannis, die derzeit in der
Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) den
Vorsitz führt, will mit ihrem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow die
Möglichkeiten für eine Verlängerung der OSZE-Mission in Georgien
besprechen.
Das Mandat der Mission ist am 1. Januar
abgelaufen.
"Es gibt Initiativen dazu, dass die
Vertreter der Organisation (OSZE) in der ganzen Region Georgiens und
Südossetiens bleiben", sagte Bakogiannis am Montag in Athen zu
Journalisten.
Diese Initiativen würden mit Lawrow im
Zuge ihres Moskau-Besuches am Mittwoch, dem 21. Januar, besprochen
werden.
Das OSZE-Mandat in Georgien, wo diese
Organisation seit 1992 gearbeitet hatte, lief am 1. Januar 2009 ab.
In der Sitzung des ständigen OSZE-Rates am
22. Dezember lehnte Russland eine Verlängerung ab, weil das Mandat der
"georgischen Mission" den Aufenthalt auch in Abchasien und Südossetien
einschloss.
Im August 2008 erkannte Moskau die
Unabhängigkeit Südossetiens und Abchasiens an. Deshalb ist die
Verlängerung des Mandats der "georgischen Mission" in der heutigen Form
vom Standpunkt der russischen Gesetzgebung ungesetzlich.
Wie die OSZE-Vorsitzende zuvor erklärt
hatte, erfordert die Situation vor Ort und in der Region ihrer Meinung
nach eine größere Präsenz der OSZE und nicht den Abbau der Mission der
Organisation.
19.01.2009
RIA Novosti
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Kreml warnt
Osteuropa vor Waffenlieferungen nach Georgien |
Moskau, Dmitri Medwedews Erlass zur
Verhinderung von Waffenlieferungen nach Georgien soll vor allem als
Mahnung für einige osteuropäische Länder dienen - darüber sind sich die
von RIA Novosti befragten Experten einig.
Die neue Maßnahme gelte vorwiegend nicht
russischen, sondern eher ausländischen Herstellern, sagte Michail
Nenaschew, Chef des Duma-Unterausschusses für militärtechnische
Kooperation, am Montag zu RIA Novosti.
„Ein krasses Beispiel ist die Ukraine, die
nach Angaben der russischen Staatsanwaltschaft nicht nur Waffen an
Georgien geliefert, sondern auch ihre Militärexperten dorthin entsandt
hat“, so Nenaschew.
Der Politologe Ruslan Puchow bezeichnete
Medwedews Erlass als „absolut neue Erscheinung in der russischen
Außenpolitik“. Das sei eine Warnung an diejenigen, die um Geldvorteile
willen oder angesichts ihrer antirussischen Stimmungen auch heute bereit
seien, Waffen und Militärgerät nach Georgien zu liefern. Neben der
Ukraine erwähnte Puchow in diesem Zusammenhang Polen, Tschechien,
Bulgarien und Bosnien.
Die Maßnahme beziehe sich aber auch auf
die russischen Hersteller. Georgien habe etwa die in Russland gekauften
KAMAZ-Lkws während des Krieges eingesetzt. „Diese Fahrzeuge bedürfen
Reparaturen und neuer Ersatzteile, die nun nicht mehr nach Georgien
geliefert werden dürfen“, so Puchow.
In seinem am Montag unterzeichneten Erlass
beauftragt Präsident Dmitri Medwedew das russische Kabinett, Maßnahmen
zur Verhinderung von Waffenlieferungen nach Georgien vorzuschlagen. In
Betracht werden Wirtschaftsmaßnahmen gegen die Lieferanten bis hin zum
Verzicht auf die militärtechnische Kooperation mit solchen Ländern
gezogen.
19.01.2009
RIA Novosti
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Georgien hält
Medwedew-Sarkozy-Plan für Südossetien nicht ein |
Moskau, Georgien erfüllt den
Medwedew-Sarkozy-Plan für die Regelung des georgisch-südossetischen
Konflikts nicht in vollem Umfang, es verstärkt seine Militärpräsenz an
Grenzen zu Abchasien und Südossetien weiter sowie blockiert nach wie vor
die Belieferung Südossetiens mit Erdgas.
Das stellte der Vorsitzende der Staatsduma
(russisches Parlament) Boris Gryslow am Sonntag bei einem Treffen mit
einer Delegation der parlamentarischen Versammlung des Europarates (PACE)
unter Leitung des PACE-Vorsitzenden Luis Maria de Puch fest.
Wie Gryslow feststellte, sei "eine
ständige Verstärkung der georgischen Militärpräsenz Georgiens in den an
Südossetien und Abchasien angrenzenden Regionen zu beobachten, was der
Stabilität in diesem Raum nicht förderlich ist".
Prinzipiell wichtig für Russland seien
auch die humanitären Probleme der Region, sagte Gryslow. Russland
erweise den Einwohnern Südossetiens und Abchasiens die erforderliche
humanitäre Hilfe. "Zugleich wurden wir Zeugen der Einstellung der
Gaslieferungen Georgiens nach Südossetien, obwohl Georgien weiterhin
russisches Gas gemäß den zuvor geschlossenen Abkommen bezieht," sagte
Gryslow.
Außerdem blockiere Georgien weiterhin die
Sendungen der russischen Fernsehanstalten sowie den Zugang zum
russischen Internet-Segment auf seinem Territorium. "Meines Erachtens
entspricht das nicht den Prinzipien der freien Verbreitung von
Informationen und den im Europarat geltenden demokratischen Standards
der Medienfreiheit", betonte der Staatsduma-Vorsitzende.
Gryslow hob die Bedeutung des
Zusammenwirkens zwischen den Abgeordneten der Staatsduma und deren
Kollegen in der PACE hervor und stellte fest: "Dank den Aktivitäten der
russischen Delegation im vergangenen Herbst in der PACE ist es in vieler
Hinsicht gelungen, Möglichkeiten für den weiteren Dialog zur Situation
in Südossetien und Abchasien zu bewahren."
Der Präsididialausschuss der PACE hält am
heutigen Montag eine auswärtige Sitzung in Moskau ab, in der die
Umsetzung der Südossetien-Resolution vom Oktober 2008 durch Russland
diskutiert wird.
Im Oktober hatte die Parlamentarische
Versammlung Russland ersucht, die Anerkennung Südossetiens und
Abchasiens rückgängig zu machen. Wie die PACE damals feststellte, trägt
die russische Seite die Verantwortung für die Entwicklung in
Südossetien.
19.01.2009
RIA Novosti
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Russland hilft
Abchasien und Südossetien bei Gewährleistung ihrer Sicherheit - Medwedew |
Moskau, Russland will eine
allseitige Zusammenarbeit mit Abchasien und Südossetien aufnehmen und
diesen Ländern bei der Gewährleistung ihrer Sicherheit helfen.
Das sagte der russische Präsident Dmitri
Medwedew am Freitag in Moskau bei der Überreichung der
Beglaubigungsschreiben durch die Botschafter von 14 Ländern, darunter
von Abchasien und Südossetien.
"Jahrhundertealte Bande der Freundschaft
verbinden das russische Volk mit dem Volk Abchasiens, dessen
Unabhängigkeit Russland im August vergangenen Jahres anerkannt hat.
Russland ist gewillt, eine allseitige Zusammenarbeit mit Abchasien als
einem souveränen demokratischen Staat aufzunehmen und zu dessen
Sicherheit und zum Aufbau eines neuen Lebens dort beizutragen", sagte
der Präsident.
Was Südossetien betreffe, so habe Russland
seine Rolle als Beschützer des südossetischen Volkes bekräftigt und
gemeinsam mit ihm die Aggression abgewehrt, die von georgischem
Territorium aus verübt worden sei, sagte der russische Präsident.
16.01.2009
RIA Novosti
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Moskau über
Verstärkung georgischer Truppen vor Grenzen Südossetiens besorgt |
Moskau, Russland ist über die
Verstärkung der bewaffneten Strukturen Georgiens in der Nähe der Grenzen
Südossetiens und Abchasiens besorgt.
"Die EU-Beobachter, die in den an
Südossetien und Abchasien angrenzenden Regionen tätig sind, aber auch
wir registrieren mit unseren technischen Mitteln eine Verstärkung der
Präsenz der georgischen bewaffneten Strukturen und der
Sondereinsatzkräfte Georgiens in der Nähe der Grenzen Südossetiens und
Abchasiens", sagte Russlands Außenminister Sergej Lawrow am Freitag in
einer Pressekonferenz in Moskau.
"Von Zeit zu Zeit kommt es zu
Provokationen. Das beunruhigt uns", betonte er.
"Um die Situation zu normalisieren, soll
die georgische Seite die Verpflichtungen erfüllen, die sie gemäß dem
Medwedew-Sarkozy-Plan übernommen hat, und keine Präsenz der georgischen
Streitkräfte außerhalb deren ständigen Stationierungsorte zulassen", so
der Außenamtschef der Russischen Föderation.
16.01.2009
RIA Novosti
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Georgien leugnet
Verlegung seiner Truppen an Grenze mit Abchasien |
Moskau,
Georgien stellt die Verlegung seiner Truppen an die Grenze mit Abchasien
in Abrede.
Das erklärte der Sprecher des georgischen
Innenministeriums Schota Utiaschwili im Sender „Echo Moskwy“ am Sonntag.
„Georgien verlegt keine Truppen zu den
Grenzen mit Abchasien“, sagte er in seiner Stellungnahme zu in
Massenmedien erschienenen Informationen darüber, dass Tiflis insgeheim
seine Truppen zu Regionen zusammenzieht, die an Abchasien grenzen.
Der abchasische Außenminister Sergej
Schamba widersprach jedoch Utiaschwilis Erklärungen. "Abchasische
Beobachter registrieren die Verlegung der georgischen Truppen". "Dies
ist eine Tatsache. Dies wurde bestätigt, und die Beobachter sehen und
wissen das", sagte Schamba Echo Moskwy.
Russland berichtet den vollständigen Abzug seiner Truppen vom
georgischen Territorium vor der vereinbarten Frist des 10. Oktober.
Russischen Truppen wurden durch ein EU-Monitoring-Mission mit der
Aufgabe der Gewährleistung von Sicherheit entlang der Grenze zu
Abchasien und Südossetien ersetzt.
Abchasien und Südossetien haben EU-Beobachter auf ihrem Hoheitsgebiet
abgelehnt.
04.01.2009
RIA Novosti
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