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Stimme der Abchasen

-------------------- Nachrichten aus Abchasien --------------------



 

 Dreitägige Trauer in Abchasien

 

Suchum, In Abchasien begann im Zusammenhang mit dem Tod des Präsidenten dieser Republik Sergej Bagapsch eine dreitägige Trauer. Er starb plötzlich am vergangenen Sonntag in einer Moskauer Klinik im Alter von 62 Jahren. In der Republik wurden die Staatsfahnen auf halbmast gesetzt und alle Unterhaltungsveranstaltungen abgesagt.

 

Der Sarg mit der sterblichen Hülle von Bagapsch wurde bereits aus Moskau nach Suchum gebracht. Man wird Bagapsch am 2. Juni in seinem Stammdorf Dschgerda beisetzen.

 

Russlands Präsident Dmitrij Medwedew, Politiker, Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und Vertreter der abchasischen Diaspora ehrten in Moskau bei einer Trauerzeremonie das Andenken an ihn.

 

31.05.2011  Stimme Russlands

 

 Der Tod des Präsidenten von Abchasien Sergej Bagapsch ist ein großer Verlust

 

Moskau, Am Montag fand im Moskauer Kulturzentrum der Streitkräfte Russlands der Abschied von Sergej Bagapsch, dem Präsidenten der Republik Abchasien, statt. Er war am 29. Mai im 63. Lebensjahr verstorben. Der Trauerfeier wohnten Politiker, bekannte Persönlichkeiten Russlands und Abchasiens, Freunde und Mitstreiter bei, Leute, die den Führer Abchasiens kannten und achteten.

 

Sergej Bagapsch war der zweite Präsident von Abchasien. Er führte dieses Land seit 2005. Im Januar des vergangenen Jahres wurde er für eine zweite Amtszeit wiedergewählt. Mit seinem Namen sind die ersten Schritte Abchasiens als souveränes Subjekt des Völkerrechts verbunden. Folgendes sagte über ihn Sergej Schamba, der Premierminister Abchasiens:

 

(TON)

 

„Das Hauptergebnis seiner politischen Tätigkeit ist die Unterzeichnung des Vertrages mit der Russischen Föderation über Freundschaft, Zusammenarbeit und gegenseitigen Beistand. Das war das Ergebnis eines langen Kampfes unseres Volkes um seine Unabhängigkeit. Ihm war das Glück beschieden, diesen jahrhundertealten Traum unseres Volkes zu verwirklichen. Und gerade deshalb wird er als Mensch, der Abchasien die langersehnte Unabhängigkeit brachte, ewig im Gedächtnis unseres Volkes bleiben.“

 

Als überzeugter Anhänger der Freundschaft und Zusammenarbeit mit Russland arbeitete Sergej Bagapsch unermüdlich an der Vertiefung der bilateralen Beziehungen. Enorm sei sein Beitrag auch zur Regelung der inneren Probleme Abchasiens, meint Jewgeni Mintschenko, der Direktor des Instituts für politische Expertise.

 

(TON)

 

„Ich denke, er hat ein Kräftegleichgewicht in Abchasien aufbauen können. Ungeachtet seiner geringen Ausmaße ist dieses Land recht ernsthaft in sich uneinig. Es gibt eine große Anzahl an Clanen, die ihre eigenen Interessen verfolgen. Er vermochte es, diese Interessen auszugleichen. Ich denke, das Hauptergebnis seiner Tätigkeit ist die Tatsache, dass egal, wer nun Präsident dieses Landes werden wird, die Aufgabe der Unabhängigkeit Abchasiens nicht zur Debatte steht.“

 

Den künftigen Generationen der Abchasier steht es noch bevor, den Maßstab des von Sergej Bagapsch Geleisteten zu erfassen. Der 31. Mai sowie der 1. und 2. Juni wurden in Abchasien zu Trauertagen erklärt.

 

30.05.2011  Stimme Russlands

 

 Vanuatu erkennt Abchasiens Unabhängigkeit an

 

Flagge Vanuatus

Port Vilas, Der Südpazifische Inselstaat Vanuatu hat Abchasiens Unabhängigkeit anerkannt. Somit ist Vanuatu der fünfte Staat der Welt, der Abchasien anerkannt hat.

 

Der abchasische Aussenminister Maxim Gundschija sagte, "Wir haben Noten über die Herstellung der diplomatischen Beziehungen ausgetauscht und ein entsprechendes Abkommen unterzeichnet",

 

Der bis 1980 als Neue Hebriden bekannte Vanuatu, ist seit 1980 unabhängig und ist seit 1981 Mitglied der Vereinten Nationen und seit 1983 Mitglied der Bewegung der Blockfreien Staaten.

 

Vanuatu besteht aus 83 meist vulkanischen Inseln, von denen 67 bewohnt sind. Vanuatu hat einen Einwohnerzahl von knapp über 243,000. Landessprache ist bislama, englisch und französisch, die letzteren Beiden aber immer weniger gesprochen werden.

 

30.05.2011  Apsua Rıbjı

 

 Moskau trauert um Abchasiens Präsident Sergej Bagapsch

 

Moskau, Hunderte Menschen haben sich am Montag im Kulturzentrum der Streitkräfte Russlands in Moskau zu einer Trauerzeremonie um den gestorbenen abchasischen Präsidenten Sergej Bagapsch versammelt.

 

Bagapsch ist am Sonntag in Moskau im Alter von 62 Jahren gestorben. Er ist in einem Krankenhaus der russischen Hauptstadt wegen Problemen mit der rechten Lunge operiert worden. Sergej Bagapsch war seit 2005 Abchasiens Präsident.

 

Nach dem Fünf-Tage-Krieg im Südkaukasus im August 2008 wurde Abchasiens und Südossetiens Unabhängigkeit von Russland und später von einigen anderen Staaten anerkannt. Am 12. Dezember 2009 wurde Bagapsch als Präsident Abchasiens wieder gewählt.

 

Der russische Präsident Medwedew, angesehene Politiker, darunter der Vizevorsitzende der Staatsduma (Unterhaus des russischen Parlament), Wladimir Schirinowski, der Botschafter Südossetiens in Moskau, Dmitri Medojew, und der südossetische Ministerpräsident Wadim Browzew, verabschieden sich vom Präsidenten Abchasiens.

 

„Das war ein großer Politiker. Er war ein großer Präsident der Republik Abchasien und hat sehr viel für die Republik getan. Das südossetische Volk trauert um ihn“, sagte Wadim Browzew.

 

Laut den abchasischen Gesetzen muss der neue Präsident im Laufe von drei Monaten gewählt werden.

 

30.05.2011  RIA Novosti

 

 Abchasiens Präsident Sergej Bagapsch in Moskau gestorben

 

Moskau, Abchasiens Präsident Sergej Bagapsch ist im Alter von 62 Jahren in Moskau gestorben. Er wurde in einem Krankenhaus der russischen Hauptstadt wegen Problemen mit der rechten Lunge operiert.

 

Das teilte eine Quelle in der Administration des Präsidenten der Republik RIA Novosti am Sonntag mit.

 

Bagapsch sei Komplikationen einer Lungenoperation in einem Krankenhaus in der russischen Hauptstadt erlegen.

 

Der 62-jährige war seit 2005 Präsident der international von vier Staaten anerkannten Republik Abchasien.

 

Die Totenmesse für den abchasischen Präsidenten Sergej Bagapsch findet am 30. Mai in Moskau statt. Er soll in seinem Heimatdorf beigesetzt werden.

 

Gleich nach dem Zerfall der UdSSR 1991 erklärte Abchasien, das seit 1931 der Georgischen Sozialistischen Sowjetrepublik als Autonome Republik angehört hatte, die Unabhängigkeit von Tiflis.

 

Georgien marschierte am 14. August 1992 in Abchasien ein, stieß aber auf bewaffneten Widerstand der dortigen Volkswehr und Freiwilligen. Nach dem bewaffneten Konflikt, der am 30. September 1993 zu Ende ging, verlor Georgien die Kontrolle über Abchasien, das zu einem selbstverwaltenden Territorium wurde, das die Jurisdiktion von Tiflis nicht anerkennt.

 

Am 12. Januar 2005 wurde Sergej Bagapsch zum Präsidenten der Republik Abchasien gewählt.

 

Ende August 2008 erkannte Russland die Unabhängigkeit von Südossetien und Abchasien an.

 

Nach Russland haben auch Nicaragua, Venezuela und Nauru die Unabhängigkeit von Abchasien und Südossetien anerkannt.

 

29.05.2011 RIA Novosti

 

 Völkermord-Vorwurf: Georgien provoziert Russland

 

Fjodor Lukjanow, Georgiens Parlament hat in der vorigen Woche den Völkermord an den Tscherkessen im Russischen Reich im 18. Jahrhundert offiziell anerkannt. Der Vorsitzende des Sicherheitsausschusses im Parlament, Giwi Targamadse, schlug vor, weitere Völkermorde im Nordkaukasus anzuerkennen.

 

Die politischen Ziele, die Tiflis dabei verfolgt, sind klar. Fragwürdig ist aber, ob die georgische Führung das Ausmaß der Risiken begreift, die sie dabei eingeht.

 

Nach dem „Fünftagekrieg“ im August 2008 sind die russisch-georgischen Beziehungen in eine Sackgasse geraten, aber die Situation ist immerhin stabil. Selbst europäische Beobachter geben hinter vorgehaltener Hand zu, dass die Gegenoffensive der russischen Truppen in Südossetien und Abchasien zur regionalen Sicherheit beigetragen hat - in den Grenzgebieten ist es seitdem zu keinen Zwischenfällen mehr gekommen Zeit. Der Status Quo wurde faktisch von allen akzeptiert, obwohl die offizielle Anerkennung der Souveränität Abchasiens und Südossetiens lange noch nicht infrage kommt.

 

Russlands Hoffnung auf einen schnellen Zusammenbruch des Saakaschwili-Regimes in Tiflis hat sich nicht erfüllt. Der georgische Präsident hat von dem verlorenen Krieg gewissermaßen profitiert - seine westlichen „Sponsoren“ mussten Georgien politisch unterstützen, selbst wenn sie auf Distanz zu ihm gegangen sind. Die komplette Isolation Georgiens gehört der Vergangenheit an - seit 2010 pflegt Tiflis vollwertige Kontakte mit anderen Staaten.

 

Tiflis ist aber auf ein anderes Problem gestoßen: Die Weltgemeinschaft hat das Interesse an Georgien verloren. Die USA und Europa haben inzwischen andere Prioritäten - seien es die turbulenten Ereignisse in anderen Regionen der Welt oder ihre eigenen Probleme. Für die georgische Führung ist die Aufmerksamkeit des Westens äußerst wichtig. Dazu gibt es nur einen Weg - einen neuen Konflikt mit Russland heraufzubeschwören.

 

Georgien hat nur ein einziges Instrument, um Russland unter Druck zu setzen: seine Perspektive des WTO-Beitritts. Das lässt Georgien eine gewisse Handlungsfreiheit, aber wenn es um prinzipiell wichtige Themen geht, hat Saakaschwili keine Chance - Moskau wird unter keinen Umständen die Souveränität Abchasiens und Südossetiens aberkennen. Sollte Tiflis nicht nachgeben, verzichtet Moskau eher auf den WTO-Beitritt. Aber Russland wäre als WTO-Mitglied nützlich für Europa und Amerika, und sie warnen Saakaschwili vor Sturheit in dieser Frage.

 

Nach der Auflösung der Sowjetunion wurde das Thema Völkermord zu einem populären politischen Instrument für viele einstige Teilrepubliken. Bis zuletzt griffen aber nur „betroffene Seiten“ zu Genozidvorwürfen: die Armenier, die Ukrainer wegen der Hungersnot in den 1930er Jahren, die Polen wegen der Ermordung der polnischen Offiziere in Katyn, die Osseten nach dem georgischen Angriff auf Zchinwal (dabei geht es nicht um die Begründung dieser Vorwürfe, sondern lediglich um deren Fakten).

 

Die Georgier haben sich etwas Neues einfallen lassen: Sie beschuldigen Russland des Völkermordes an den Tscherkessen. Auch die Tscherkessen selbst beschäftigen sich damit, ob diese Beschuldigungen angebracht sind.

 

Man sollte dabei bedenken, dass der Nordkaukasus die explosivste Region in Russland und für Moskau weiter eine offene Wunde ist. Das hat man in Tiflis offenbar berücksichtigt, denn das Thema Völkermord sorgt in der heute humanistisch geprägten Welt immer für großes Aufsehen. Zumal es sich in diesem Fall um eine an den Austragungsort der Olympischen Winterspiele 2014 (Sotschi) unmittelbar angrenzende Region handelt; die Taktik zur Schürung von Konflikten wurde bereits im Jahr 2008 in Tibet vor Olympia in Peking „erfolgreich“ erprobt.

 

Aber in Tiflis scheint man nicht zu begreifen, was für ein heikles Thema es diesmal aufgeworfen hat. Es könnte von der eigenen Provokation selbst erfasst werden. Die georgische Führung könnte sich damit zufrieden geben, dass der Nordkaukasus sich destabilisiert, aber Georgien grenzt unmittelbar an den möglichen Konfliktherd. Die Kriege in Tschetschenien brachten Tiflis in den 1990er Jahren zahlreiche Probleme, denn Georgien konnte damals nicht die Extremisten an seinen Grenzen stoppen. Sollte es im Kaukasus zu neuen Spannungen kommen, werden sie dieselben Folgen haben. Wenn man die weltweite Verwirrung bedenkt, lassen sich diese Folgen kaum vorhersagen.

 

Außerdem wird Moskau wohl nicht zuschauen, wie Tiflis die Lage im Kaukasus verschärft. Einige Experten in Georgien sagen zwar, noch schlimmer könnte es nicht werden, nachdem Russland Georgien etwa ein Drittel seines Territoriums abgenommen habe. Das steht jedoch noch in den Sternen. Denn Georgien ist auch ein Vielvölkerstaat; es gibt dort beispielsweise eine armenische und aserbaidschanische Diaspora. Angesichts dessen sollte sich die georgische Führung ihre Aktivitäten in dieser Richtung gut überlegen. Natürlich spielt Russland dort nicht die erste Geige, aber die Beziehungen zwischen verschiedenen Völkern in Georgien könnten sich vor diesem Hintergrund anspannen.

 

Wenn man davon ausgeht, dass Tiflis mit seinen Provokationen gegenüber Moskau die Aufmerksamkeit der Weltgemeinschaft auf sich ziehen will, dann könnte es wohl von Gegenschritten Russlands profitieren. Rein theoretisch wäre es für die Georgier ein Anlass, den Westen wieder um Protektion zu bitten. Aber auch das wäre ein gefährliches Spiel mit kaum voraussagbaren Folgen. Selbst wenn man zulässt, dass die USA (Europa wird darauf wegen seiner politischen Probleme wohl nicht reagieren) tatsächlich ein solches Risiko wegen Georgien eingehen, könnte es zu einer Anspannung zu einem ungünstigen Zeitpunkt für den Westen kommen. Zumal in der heutigen Welt immer Überraschungen möglich sind, egal wie sich die Lage im Kaukasus entwickeln sollte.

 

26.05.2011 RIA Novosti

 

 Russische Sprengtechniker entminen Abchasien

 

Suchum, Russische Sprengstoffexperten haben seit Jahresanfang in der Kaukasus-Republik Abchasien mehr als 2.500 Schuss Munition unterschiedlichen Typs und Kalibers entschärft, berichtet der Pressedienst des russischen Wehrbezirks Süd am Montag.

 

Allein vom 12. bis 14. Mai seien acht 120-mm-Geschosse sowie mindestens 20 Handgranaten und Panzerbüchsen-Geschosse vernichtet worden.

 

Immer wieder stoßen Grenztrupps und Ortsbewohner in den Rayons Suchum, Gal und Otschamtschira sowie auf den Weideplätzen des Kodor-Tals auf scharfe Munition und Sprengstoffe, die aus dem Krieg von 1992-1993, dem Konflikt von 2006 im Kodor-Tal und den im August 2008 geführten Kämpfen zwischen der abchasischen Armee und den georgischen Kräften stammen.

 

Die russischen Militärs haben seit dem Jahr 2008 in Abchasien und Südossetien insgesamt rund 100.000 explosive Gegenstände sichergestellt und entschärft.

 

Abchasien hatte nach dem Zerfall der Sowjetunion seine Unabhängigkeit von Georgien ausgerufen. Georgien schickte 1992 seine Truppen nach Abchasien, was zu einem blutigen Konflikt führte. Als Folge hat Tiflis 1993 faktisch die Kontrolle über die autonome Republik verloren. Im Sommer 2006 wurde der Kodor-Tal in Abchasien im Ergebnis einer Polizeioperation unter Kontrolle von Tiflis gestellt. Im August 2008, nach dem georgisch-südossetischen Fünf-Tage-Krieg in Zchinwal, verdrängte die abchasische Armee die georgischen Kräfte aus dem Kodor-Tal.

 

16.05.2011 RIA Novosti