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EU-Kommission
erörtert mit Abchasiens Präsident Hilfsprojekte für die Region |
Suchum, Vertreter der Europäischen
Kommission und des Büros des UN-Flüchtlingskommissariats (UNHCR) treffen
am Freitag zu einem eintägigen Besuch in Abchasien ein, um sich mit dem
Präsidenten Sergej Bagapsch, zu treffen.
Das meldet das abchasische Außenamt.
Wie es heißt, finanziert die Europäische
Kommission den Wiederaufbau des Wasserversorgungssystems in den
abchasischen Gebieten Gal, Tquartschal und Otschamtschira sowie Projekte
für die Förderung der Landwirtschaft.
Bei ihrem jüngsten Besuch am 17. November
hatten hochrangige Vertreter der EU-Kommission Suchum versichert, dass
sich die politische Situation um die Republik nicht auf die Realisierung
der Wirtschaftsprojekte der Organisation in Abchasien auswirken werde.
28.11.2008
RIA Novosti
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Saakaschwili gibt
Pläne zur Hauptstadt-Verlegung nach Suchum zu |
Tiflis,
Michail Saakaschwili hat bestätigt: Abchasiens Hauptstadt Suchum könnte
zur georgischen Hauptstadt werden.
„Ich habe darüber nachgedacht. Das sollte
mit der faktischen abchasischen Führung erörtert werden, falls sie
unserem Friedensvorschlag zugestimmt hätte“, sagte der georgische
Präsident am Freitagabend vor der Parlamentskommission, die die
Hintergründe des jüngsten Kaukasus-Krieges untersucht.
Dieser Vorschlag habe einen weitgehenden
Autonomiestatus für Abchasien beinhaltet. Außerdem wollte Saakaschwili
angeblich einen Abchasen zum georgischen Vizepräsidenten machen.
Über die Pläne zur Verlegung der
Hauptstadt nach Suchum hatte erstmals der georgische Ex-Botschafter in
Moskau, Erossi Kizmarischwili, am Dienstag berichtet. Nach
seinen Worten hatte Saakaschwili dabei aber eine Militäroffensive
gegen Abchasien in Betracht gezogen.
28.11.2008
RIA Novosti
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Schlips-Esser
Saakaschwili: "Ich war um das Land besorgt" |
Tiflis,
Er sei derart um sein Land besorgt gewesen, dass er auf seinem Schlips
zu kauen begonnen habe.
So kommentierte Georgiens Präsident
Michail Saakaschwili die bekannte BBC-Videoaufzeichnung, in der er im
Laufe einiger Sekunden geistesabwesend in das Kauen seiner Krawatte
vertieft war. "Solche Sorgen und tiefe Emotionen können dazu zwingen,
auch die eigene Krawatte zu essen", sagte Saakaschwili am Freitag in
Tiflis vor einer parlamentarischen Untersuchungskommission zu dem
Waffengang im August. Aber das Wichtigste sei, dass dem "Gegner die
gebührende Abfuhr erteilt wurde".
Saakaschwili verteidigte den Einmarsch
Georgiens in Südossetien, denn es ging darum, "die Heimat und friedliche
Bürger zu schützen". Im Laufe von knapp fünf Stunden beantwortete der
Präsident Fragen von Kommissionsmitgliedern sowie von Landesbürgern, die
sie im Internet stellen konnten. In Georgien akkreditierte Botschafter
anderer Länder verfolgten das Gespräch. Zum Abschluss dankte
Saakaschwili der Kommission für die Zusammenarbeit und sagte, er rechne
mit einer objektiven Bewertung der August-Ereignisse.
Georgien war in der Nacht zum 8. August in
Südossetien eingefallen, um den "zunehmenden Einfluss Russlands auf die
Region" zu unterbinden. Russland rückte daraufhin mit der Begründung
vor, seine dort lebenden Bürger und die eigenen Friedenssoldaten zu
schützen. Kurz nach der Beendigung des Fünf-Tage-Krieges erkannte
Russland die Unabhängigkeit Südossetiens sowie Abchasiens von Tiflis an.
28.11.2008
RIA Novosti
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Saakaschwili
rechtfertigt Aggression in Südossetien vor Parlamentskommission |
Tiflis,
Michail Saakaschwili hat erzählt, was dem georgischen Militäreinsatz in
Südossetien angeblich vorausgegangen war und diese Operation erneut als
erzwungene Maßnahme gegen die russische „Intervention“ bezeichnet.
„Wir haben uns für einen Militäreinsatz in
der Region Zchinwal entschieden, um unsere Bevölkerung zu schützen.
Diese Entscheidung war unumgänglich“, sagte der georgische Präsident am
Freitag vor der Parlamentskommission, die die Umstände des jüngsten
Kaukasus-Krieges untersucht.
Russland habe georgische Dörfer bereits
vor dem 6. August, also vor dem Beginn des georgischen Einsatzes,
bombardiert. Auch russische Kampffahrzeuge seien in den nach Südossetien
führenden Roki-Tunnel im Voraus eingerollt.
„Die US-Amerikaner haben uns gebeten, auf
keine russischen Provokationen reinzufallen. Bis August waren die USA
überzeugt, dass Russland zu einer groß angelegten Intervention wie 1979
in Afghanistan nicht bereit war“, so Saakaschwili weiter.
Europas Reaktion auf die Entwicklungen im
Kaukasus sei verspätet gewesen: „Im Juli engagierten sich europäische
Diplomaten aktiv, trotzdem waren diese Aktivitäten verspätet… Der Krieg
hatte lange vor dem August begonnen“.
28.11.2008
RIA Novosti
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Polnischer
Geheimdienst: Georgien spielt falsch |

Immer mißtrauischer schaut die Welt
auf den georgischen Präsidenten Michail Saakaschwili der sich in seinem
hauseigenen Anti- russischen Provokations- Theater selbst der
schlechteste Schauspieler zu sein scheint. Seine letzte Inszenierung,
ein Beschuss einer Wagenkolonne mit ihm und dem polnischen Präsidenten
Lech Kaczynski durch russische Soldaten, hat er stümperhaft selbst
vermasselt - meint sogar der polnische Inlands- Geheimdienst "Agencja
Bezpieczeństwa Wewnętrznego" (ABW). Dieser Meinungsbildung vorangehend
hatten sich bereits viele polnische Politiker, ausser die der Kaczynski
Partei PIS, sehr skeptisch bezüglich der seltsamen Aussagen der beiden
Präsidenten Saakaschwili und Kaczynski über einen angeblichen russischen
Beschuss an der Grenze zu Süd-Ossetien geäussert. Dem ABW liegen
hunderte Fotos und mehrere Videos vor, die am angeblichen Tatort meist
von polnischen Journalisten produziert wurden, so findet sich auf dem
Cover der ABW Aktenmappe zu diesem Vorfall auch schon das bekannte Foto
eines lachenden georgischen Präsidenten während des angeblichen
russischen Maschinengewehr- Feuers, was den Inhalt derselben ohne Worte
erklärt und nun auch Lech Kaczynski, den argen Mitverfechter einer
russischen Agression, daheim immer mehr in Bedrängnis bringt.
In den ersten Meldungen aus Georgien,
kurz nach dem angeblichen Beschuss des Saakaschwili - Kaczynski Konvois
an der süd-ossetischen Grenze, hieß es von Seiten der polnischen
Delegation: "Unser Präsident hat mit absolut "kaltem Blut" dem
Maschinengewehrfeuer russischer Truppen gegenüber gestanden und sich wie
ein Held verhalten. Er ist gesund und unverletzt. Er habe die Täter an
der Sprache erkannt, da sie sich gegenseitig Befehle in russischer
Sprache zugerufen hatten", weisen bereits auf vorgefertigte
dramaturgische Textbausteine aus der eigenen Werkstatt hin. Ähnliche
Worte über den "Helden" Kaczynski hörte und las man schon während des 5-
Tage Krieges Georgiens mit Russland, zu dessen Finale sich der polnische
Präsident von der georgischen Bevölkerung auf einer Bühne in Tiflis
feiern liess. Auch dieser Konflikt war, wie wir inzwischen wissen, vom
georgischen Präsidenten Michail Saakaschwili erst einmal erfolgreich als
Überraschungs- Angriff Russlands auf sein Land verkauft worden. Vor und
nach diesem Krieg und bis zum Vorfall an der süd-ossetischen Grenze gabe
es weitere kleinere- und größere Provokationen an den Grenzen Georgiens
zu seinen ehemaligen Provinzen Abchasien und Ossetetien, allesamt nach
Manier des Michail Saakaschwili.
Der polnische Präsident Lech
Kaczynski war nach unserer Meinung in sämtliche Pläne des georgischen
Präsidenten zu Provokationsszenarien gegen Russland vorab eingeweiht
worden, was sein eigenes Verhalten vor, während und nach den
Eskalationen beweist, wenn auch Michail Saakaschwili die eigentliche
treibende Kraft dieses teilweise sehr mörderischen Theaters zu sein
scheint. Kaczynski braucht diese Anerkennung wie diese Bühnenszene in
Tiflis. Nur hier und nirgendwo sonst auf der Welt jubelt man ihm zu.
Dies weiß auch der georgische Präsident, der es offensichtlich geschickt
versteht den polnischen Präsidenten für seine Zwecke auszunutzen. Schon
vor 2 Jahren hatte er ihn zu seinem "Freund" gemacht. In den ersten
Meldungen nach dem jüngsten Zwischenfall an der georgischen Grenze hiess
es von Seiten der polnischen Delegation auch, dass Präsident Kaczynki
kurz nach der Ankunft in Tiflis selbst den Wunsch geäussert habe nun
erst einmal in ein Flüchtlingslager an der Grenze zu Süd-Ossetien reisen
zu wollen. In späteren Meldungen hieß es dagegen offiziell dass es
Saakaschwili war der diesen Abenteuer Ausflug spontan bzw. überdacht
organisiert habe und nun ist Polen empört darüber wie man es wagen könne
den Präsidenten ungefragt solchen Gefahren auszusetzen.
Der Gefahr minder wurden an keinem
Fahrzeug des Präsidenten Konvois später irgendwelche Beschädigungen
durch Gewehrkugeln entdeckt. Bezeichnend war auch dass sich nicht einmal
die Leibwache Kaczynskis auf ihn stürzte als es knallte, sondern die
georgischen Beschützer Saakaschwilis, der Luft brauchte zum Lachen. Bei
einer anschliessenden Pressekonferenz in Tiflis brachte der polnische
Präsident einige anti-russische Statements in die Weltpresse, doch schon
kurz danach verfiel er wieder seiner Rolle als EU - Repräsentant für
Osteuropa und den Kaukasus und forderte weitere Milliarden für das
gebeutelte Georgien aus Brüsseler Töpfen. Die EU, Nato und die USA
unterstützen bisher den georgischen Präsidenten ohne Rücksicht auf seine
Kriegstreiberei und Massenmorde in Süd-Ossetien. Aus Brüssel kamen auch
die ersten Klagen gegen Moskau nach der jüngsten Saakaschwili
Provokation. Russland selbst ist hierbei erstaunlich ruhig geblieben.
Hier weiß man natürlich am besten von den theatralischen Provokationen
des kleinen Nachbarn Georgien. Aber warum sollte man sich groß aufregen,
denn der letzte russische Gegenschlag hat fast problems zur Anerkennung
und Besetzung Süd- Ossetiens geführt und damit dem russischen
Expansionsdrang einen riesen- Gefallen getan. Wenn Brüssel und die USA
weiterhin diesen Mann in Tiflis unterstützen, sollte man sich ernsthaft
fragen wer denn letztendlich noch die Kraft hat diesen Saakaschwili und
seine Tatgenossen nach Den Haag zu schleppen.
26.11.2008
Polskaweb News
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Saakschwili wollte
georgische Hauptstadt angeblich nach Suchum verlegen |
Moskau, Nach einer Militäroperation
gegen Abchasien sollte dessen Verwaltungszentrum Suchum angeblich zur
georgischen Hauptstadt werden: Die Zeitung „Wremja Nowostej“ zitiert am
Mittwoch sensationelle Äußerungen von Georgiens Ex-Botschafter in
Moskau, Erossi Kizmarischwili.
Über seine Pläne, die Hauptstadt nach
Suchum zu verlegen, habe Präsident Michail Saakaschwili seine
Mitstreiter im Februar 2008 während des Rückfluges vom Moskauer
GUS-Gipfeltreffen nach Tiflis informiert, behauptete Kizmarischwili vor
der Parlamentskommission, die die Umstände des jüngsten
Kaukasus-Konflikts untersucht.
Im April sei dann eine Militäroffensive
gegen Abchasien in Saakaschwilis Umfeld erörtert worden.
Verteidigungsminister David Keseraschwili habe die georgische Armee als
„stark wie nie zuvor“ bezeichnet. Diesem Einsatz hätten die USA
zugestimmt.
Den August-Krieg gegen Südossetien
bezeichnete Kizmarischwili nun vor der Kommission als „sinnlos“. Nach
diesen Worten wurde er von Mitgliedern der Regierungspartei mit einem
Spion verglichen, es kam zu weiteren beleidigenden Äußerungen,
berichtete „Wremja Nowostej“ weiter.
Der georgische Politologe Georgi
Chuchaschwili sagte der Zeitung: „Vieles, was ich sah, war schockierend.
Die Staatsführung scheint in einer tiefen Krise zu stecken. Die
Untersuchungskommission hat sich in den Augen der Öffentlichkeit noch
mehr diskreditiert“.
26.11.2008
RIA Novosti
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Abchasien streitet
russische Truppenverstärkung an Grenze zu Georgien ab |
Moskau, Abchasien weist georgische
Berichte über die Verlegung zusätzlicher russischer Einheiten an die
Grenze zu Georgien zurück.
„Das ist eine weitere Falschinformation
seitens Georgiens. Dort gibt es genau so viele russische Soldaten, wie
die geltenden Vereinbarungen zulassen. Keine Einheiten sind an die
georgische Grenze zusätzlich vorgerückt“, sagte Abchasiens
Verteidigungsminister Merab Kischmaria am Dienstag zu RIA Novosti.
Die Agentur Novosti-Grusia hatte unter
Berufung auf georgische Behörden berichtete, zehn gepanzerte
Kampffahrzeuge und Heeressoldaten befänden sich im Wald nahe des Dorfes
Pitschori im abchasischen Gebiet Gal, das an das georgische Gebiet
Sugdidi grenzt.
25.11.2008
RIA Novosti
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Georgien provozierte
Russland zu Krieg - Georgischer Ex-Botschafter (Zusammenfassung) |
Tiflis, Die Behörden Georgiens sind
es gewesen, die mit dem August-Krieg begonnen hatten.
Das erklärte der frühere georgische
Botschafter in Russland, Erossi Kizmarischwili, am Dienstag in einer
Sitzung der Parlamentskommission für die Klärung der Umstände des
Fünf-Tage-Krieges vom vergangenen August. Die Sitzung wurde im
georgischen Fernsehen live übertragen.
Zugleich sagte der Ex-Botschafter, dass
Russland auf diesen Krieg gefasst und gut vorbereitet war. Beide Seiten
seien im Grunde genommen an diesem Krieg schuld. Kizmarischwili warf der
georgischen Führung vor, nicht alle Chancen für die Abwendung des
militärischen Konflikts mit Russland genutzt zu haben. "Vor dem
August-Konflikt war ein Großteil der Öffentlichkeit in Russland zu einer
Normalisierung der Beziehungen zu Georgien bereit. Es gab positive
Signale aus Moskau", wurde der Ex-Botschafter von der Nachrichtenagentur
Nowosti-Grusija zitiert.
Im Mai und Juni habe er mit
Vizeaußenminister Grigol Waschadse aktiv daran gearbeitet, den Grad der
Aggressivität auf beiden Seiten zu senken und eine Grundlage für den
Aufbau neuer Beziehungen zu Russland zu schaffen. Als Beleg dafür teilte
der Ex-Botschafter mit, dass im Sommer sogar von einer möglichen Visite
des Leiters der Kreml-Administration, Sergej Naryschkin, in Tiflis die
Rede war, der einen offiziellen Besuch von Präsident Dmitri Medwedew in
Georgien vorbereiten sollte.
"Vor dem Konflikt hatte ich Präsident
Michail Saakaschwili mehrmals aufgerufen, die diplomatische Mission in
Moskau wieder auf der Ebene eines Botschafters zu eröffnen. Aber das
Problem wurde nicht gelöst", sagte der Ex-Botschafter.
In der Sitzung wurde Kizmarischwili
vorgeworfen, die Führung in Tiflis im Laufe von Monaten nicht von
zunehmenden Spannungen in den georgisch-russischen Beziehungen und von
einer offenen Vorbereitung der russischen Behörden auf eine militärische
Aggression in Georgien in Kenntnis gesetzt zu haben.
Kommissionsvorsitzender Paata Dawitaja und einige andere Abgeordnete des
georgischen Parlaments wollen gegen Kizmarischwili Rechtsmittel einlegen
und eine gemeinsame Klage gegen ihn einreichen. Der Botschafter wurde im
September 2008 von Außenministerin Eka Tkeschelaschwili "wegen fehlender
Kompetenz" von seinen Pflichten entbunden.
Nach ihm vorliegenden Angaben habe die
georgische Führung eine "militärische Erstürmung (der südossetischen
Hauptstadt) Zchinwali" geplant, sagte Kizmrischwili in der Sitzung.
Dabei berief er sich auf ranghohe georgische Politiker, deren Namen er
nicht nennen wollte.
"Ich wurde auch davon in Kenntnis gesetzt,
dass die Absicht der georgischen Führung, eine Militäroperation gegen
Abchasien und Südossetien durchzuführen, von einigen westlichen Ländern
unterstützt wurde." Dabei sagte Kizmarischwili, dass ihm diese Angaben
weder von Präsident Michail Saakaschwili noch von Parlamentspräsident
David Bakradse noch von Verteidigungsminister David Kaseraschwili
bestätigt wurden.
In den nächsten zwei Tagen sollen
Verteidigungsminister Kaseraschwili und Innenminister Wano Merabischwili
sowie am 28. November Präsident Saakaschwili vor der Kommission
aussagen. Im Dezember will die Kommission ihre Schlussfolgerungen zu den
Ursachen des Krieges und zur Verantwortung von Amtsträgern
veröffentlichen.
25.11.2008
RIA Novosti
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Türkei fördert
islamische Religion in Abchasien |
Ankara, Die türkische Behörde für
religiöse Fragen ist in einen Dialog mit Abchasien nach dessen
Unabhängigkeitserklärung getreten.
Nach Angaben der Zeitung "Hürriyet" haben
der Chef der türkischen Religionsverwaltung, Ali Bardakoglu, und der
stellvertretende Mufti Abchasiens, Timur Dsyba, bei ihrem Treffen in
Ankara beschlossen, die Zusammenarbeit im Religionsbereich zu
entwickeln.
"Bei den Verhandlungen wurde vereinbart,
die Bedürfnisse Abchasiens nach moslemische Theologen sowie Orte des
Gottesdienstes zu erfüllen", schreibt die Zeitung. Es gehe vor allem um
die Entsendung von türkischen Geistlichen, die die abchasische Sprache
beherrschen, heißt es. Bei den Verhandlungen wurde auch eine türkische
Beteiligung am Bau von Moscheen in Abchasien beschlossen.
21.11.2008
RIA Novosti
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An georgisch-abchasischer Grenze wird wieder
geschossen |
Moskau/Tiflis, Vier Tage nach einem Zusammenstoß, bei dem ein
georgischer Polizist getötet worden ist, wurde an der Grenze zwischen
Georgien und Abchasien erneut geschossen.
Nach Angaben des georgischen Innenministeriums waren zwei
Schützenpanzer am frühen Donnerstagmorgen von Abchasien kommend auf das
georgische Territorium eingedrungen und hatten einen georgischen
Polizeiposten beschossen. Tiflis warf Moskau vor, hinter der Attacke zu
stehen.
Nach Darstellung der abchasische Seite hatte das abchasische Militär
an der Grenze eine 15-köpfige Gruppe georgischer Diversanten aufgespürt
und unter Beschuss genommen. Dabei seien drei von ihnen getötet worden.
Daraufhin hätten georgische Polizisten das Feuer eröffnet, teilte der
abchasische Verteidigungsminister Merab Kischmarija mit. "Auf meinen
Befehl gaben drei unserer Schützenpanzer Warnschüsse ab, wonach die
Georgier das Feuer einstellten."
Kischmarija wies Behauptungen der georgischen Seite zurück, dass zu
dem Zeitpunkt der Schießerei über dem georgischen Polizeiposten zwei
russische Hubschrauber gekreist hätten.
20.11.2008
RIA Novosti
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Frankreich sieht zweite Verhandlungsrunde zu
Kaukasus-Konflikt als Erfolg |
Paris, Das Außenamt des EU-Vorsitzlandes Frankreich hat die zweite
Diskussionsrunde zum Südkaukasus als ermutigende Etappe für die
Krisenregelung bezeichnet.
Das geht aus einem Kommunique des Ressorts hervor, das am Donnerstag
auf einer Pressekonferenz in Paris veröffentlicht wurde.
Die jüngste Diskussionsrunde fand am Mittwoch in Genf unter dem
Co-Vorsitz der Uno, der EU und der Organisation für Sicherheit und
Zusammenarbeit in Europa (OSZE) statt.
Laut dem Dokument haben sich die Konfliktseiten erstmals direkt
getroffen und Schlüsselfragen der Sicherheit, der Stabilität und der
Situation der Flüchtlinge erörtert.
Die Teilnehmer des Treffens hätten vereinbart, den Dialog bezüglich
einer Reihe von wichtigen Fragen fortzusetzen, unter anderem über einen
Frühwarnmechanismus für Zwischenfälle.
Die erste Diskussionsrunde fand am 15. Oktober in Genf statt und
wurde faktisch sabotiert, da die georgische Delegation es ablehnte, sich
mit den Vertretern Südossetiens und Abchasiens an einen
Verhandlungstisch zu setzen.
Die Durchführung von Diskussionen zur Lösung der Krise im Kaukasus
ist kein Bestandteil des Friedensplans, den die Präsidenten Russlands
und Frankreichs, Dmitri Medwedew und Nicolas Sarkozy, vereinbart haben.
Die EU-Beobachtermission in Georgien hatte am 1. Oktober offiziell
ihre Tätigkeit aufgenommen. Europäische Beobachter sind in den Städten
Tiflis, Gori, Sugdidi und im Hafen von Poti stationiert. Sie befinden
sich alle in beträchtlicher Entfernung zum Brennpunkt des
georgisch-südossetischen Konfliktes im August - der südossetischen
Hauptstadt Zchinwal.
Die Stationierung der EU-Beobachter ist durch den Friedensplan
Medwedew-Sarkozy vorgesehen. Zu ihren Aufgaben gehört die Gewährleistung
der Sicherheit an den Grenzen zu Abchasien und Südossetien.
Georgien hatte in der Nacht zum 8. August
Truppen nach Südossetien geschickt, um diese zurückzuerobern. Der Angriff,
bei dem die südossetische Hauptstadt Zchinwal weitgehend zerstört
wurde, kostete hunderte Zivilisten das Leben. Zehntausende Südosseten
mussten nach Russland fliehen.
Daraufhin schickte Russland, das langjähriger Garant der Waffenruhe
im Konflikt war, Truppen in die Region, um die georgische Armee zu
verdrängen. Am 26. August erkannte Russland Südossetien und Abchasien
als unabhängige Staaten an.
Die zweite Verhandlungsrunde fand in Genf im Format von zwei
Arbeitsgruppen statt, an deren Sitzungen Vertreter der Uno, der EU, der
OSZE, Russlands, der USA, Georgiens, Abchasiens und Südossetiens
teilnahmen.
Die dritte Verhandlungsrunde ist für den 17./18. Dezember in Genf
geplant.
20.11.2008
RIA Novosti
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KOMMENTAR: Kaukasus in Genf: Was will Georgien
eigentlich? |
Moskau, Andrej Fedjaschin, Die UNO,
die EU, die OSZE, die USA, Russland, Georgien, Abchasien und Südossetien
haben sich bei den zweiten Kaukasus-Gesprächen ertragen.
Das Ergebnis der Konsultationen vom 18. bis 19. November in Genf: die
Durchführung einer dritten Konsultationsrunde vom 17. bis 18. Dezember.
Das ist schon ein großer Fortschritt. Die erste Runde am 15. Oktober
scheiterte, ohne begonnen zu haben, weil die Georgier die ossetische und
die abchasische Delegation nicht zu sehen wünschten. Im Gegenzug wollten
die Abchasen und Osseten nicht, dass sie bei den Gesprächen außen vor
blieben.
Jetzt haben die oben aufgezählten "großen Abbreviaturen" die Sache so
gedeichselt, dass die Diskussion auf der Konferenz, die langwierig und
zugleich wenig produktiv zu sein verspricht, gleichsam keine Diskussion
sei, sondern so eine informelle, zu nichts verpflichtende Begegnung.
Ein Vertreter der Europäischen Union, der die ehemaligen Seiten des
vergangenen Konflikts beaufsichtigt, erklärte, dass "das informelle
Herangehen vorgezogen wurde, um keine Empfindlichkeiten zu verletzen",
und dass es "jeder Delegation freistand, nach Wunsch jedermann
aufzunehmen".
Nun, ein solches Herangehen an Fragen der Gewährleistung der
Sicherheit (erste Arbeitsgruppe auf der Konferenz) und die Probleme der
Flüchtlinge (zweite Gruppe) ist nicht eben ernst zu bezeichnen. Aber in
der Situation, die um die und auf der Konferenz entstand, konnte etwas
Vernünftigeres einfach nicht erfunden werden.
Überhaupt erweckt diese ganze Konferenz unangenehme Gedanken an die
Zweckmäßigkeit ihrer Durchführung im Allgemeinen (zumindest in dieser
Etappe) und in Genf im Besonderen. Die Einsegnung Genfs zum zeitweiligen
Ort der Konferenz ist natürlich mit der Schwäche aller Diplomaten für
diese nette Stadt zu erklären. Einige Verhandlungen währen hier jahre-,
ja sogar jahrzehntelang: Während der Genfer Abrüstungsverhandlungen
wuchsen drei Generationen sowjetischer Diplomaten heran.
Doch rein praktisch gesehen hätte die Rückkehr der Flüchtlinge auch
irgendwo näher zum Kaukasus besprochen werden können. Seine übersehbare
Umgebung bietet neutrale Orte genug, wo man sich damit beschäftigen
könnte.
Fragen der Stabilität und Sicherheit in der Region sind natürlich
etwas ganz anderes, wenn Genf auch hierbei an offensichtliche
Frühzeitigkeit denken lässt. Überhaupt flößt der Anblick dessen, was im
Palais des Nations geschieht, den Gedanken ein, dass unsere Diplomaten
ein beneidenswertes Verantwortungsgefühl haben.
Diplomaten sind da, doch wenn man sich daran erinnert, wer und was
alles "zum Konflikt" sagte, haben sie nichts zu besprechen. Mehr noch:
Es schadet, davon zu sprechen, was erörtert werden könnte und müsste.
Unangebrachte Gedanken fallen einem ein, wenn man sich an die neueste
Erklärung von Präsident Dmitri Medwedew auf dem Washingtoner G20-Gipfel
erinnerte.
Am 15. November sagte Medwedew im Council on Foreign Relations in
Washington: "Wir sind bereit, Beziehungen auch zu Georgien aufzubauen -
aber nicht zu dem heutigen Regime. Denn unsere Position heißt: Sie haben
ein Verbrechen begangen. Und das ist die 'rote Linie', über die wir
nicht hinausgehen können."
Nach diesen Worten würde ich meinerseits mich davor hüten, etwas
halbwegs Vernünftiges von den jetzigen Verhandlungsphasen zu erwarten,
solange Georgien dazu Vertreter des "herrschenden Regimes" im Range von
stellvertretenden Außenministern entsendet (Leiter der georgischen
Delegation ist Georgiens Vizeaußenminister Giga Bokeria, unsere
Delegation wird von Vizeaußenamtschef Grigori Karassin geleitet).
Jemanden anders nach Genf zu entsenden, geht nicht, so dass jede
ernste Diskussion mit ihnen ein "Übertritt der roten Linie" wäre. Zudem
ist Saakaschwili selbst, wie sich etwas früher Medwedew ausgedrückt hat,
eine "politische Leiche". Welche Verhandlungen sind mit Abgesandten
eines solchen Staatschefs zu führen? Absurd.
Saakaschwili selbst bestätigt diese Diagnose allerdings nicht. Doch
tut er das in Bezug auf eine andere Diagnose, die nicht minder, ja sogar
noch deprimierender ist. In den letzten Wochen ist Saakaschwilis
Comeback in den westlichen Medien zu beobachten. Das ist eine direkte
Folge einer ganzen Reihe von Publikationen und Fernsehfilmen in
Großbritannien und den USA. In diesen Ländern beginnt ein Umdenken zu
den Ursachen des Kaukasus-Kriegs und die Einsicht, wer seine
Hauptschuldigen sind.
Der Westen sieht nun klarer, allmählich versteht er, dass dieser
Georgier nicht unschuldig sind. Bekanntlich traten zuerst BBC und dann
auch die "New York Times" mit Enthüllungen hervor. In Tiflis erklärte
man das aufgrund Russlands Betreiben, und ging an die zweite Runde der
Öffentlichkeitskampagne. Ihr Anführer war Saakaschwili persönlich.
Während die EU, die UNO und die OSZE in Genf peinlich bemüht waren,
die Berührung von "Empfindlichkeiten" zu vermeiden, legte sich der
georgische Präsident im spanischen Valencia ins Zeug, um sie aktiv zu
unterdrücken.
Am Tag des Beginns der zweiten Gesprächsrunde in Genf hielt
Saakaschwili in Valencia auf der 54. Tagung der Parlamentarischen
Versammlung der Nato eine Rede. Die Parlamentarische Versammlung
empfiehl übrigens der Nato die Wiederaufnahme aller Beziehungen zu
Russland. Saakaschwili bezeichnete das als einen schweren Fehler: Wenn
Europa Russland alles nachsehe, werde es "viele kleine Georgiens"
erleben, die Invasion sei "Monate, sogar Jahre vorher" vorbereitet
worden.
Schließlich sagte Saakaschwili, in Südossetien seien "3000 (in
Worten: dreitausend!) Panzer aus Russland eingedrungen". Wie mir
Experten erläuterten, ist die zahlenmäßige Stärke einer Panzerarmee in
Russland derzeit überhaupt nicht festgelegt. In den Kriegsjahren aber
galt eine Einheit mit 700 Panzer als eine Panzerarmee. Saakaschwili
zufolge waren also über vier russische Panzerarmeen nach Georgien
gerollt. Eine solche Panzer-Armada hätte selbst einen General Guderian
in Angst und Schrecken versetzen können.
Bei all meiner Sympathie für das georgische Volk - ist Saakaschwili
noch ein Symptom? Oder vielleicht schon eine Diagnose?
Die Meinung des Verfassers muss nicht mit der von RIA Novosti
übereinstimmen.
20.11.2008
RIA Novosti
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Nach Kaukasus-Krieg: Gesprächspartner begrüßen
Fortschritt bei Genfer Diskussion (Zusammenfassung) |
Genf/Moskau/Washington,
Die Regierung in Moskau hat die zweite
Diskussionsrunde zum Kaukasus-Konflikt in Genf positiv bewertet:
Hauptsache, dass Abchasien und Südossetien als Gesprächspartner
akzeptiert worden seien, hieß es in der russischen Hauptstadt.
Neben Diplomaten aus Georgien, Abchasien und Südossetien nahmen am
Mittwoch Vertreter Russlands, der USA, der EU, der Organisation für
Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) und der UN an der
Diskussion teil. "Es ist prinzipiell wichtig, dass die drei kaukasischen
Staaten dabei gleichermaßen vertreten waren", sagte Russlands
Vizeaußenminister Grigori Karassin. "Die bei der ersten Diskussionsrunde
künstlich geschaffenen organisatorischen und Protokollschwierigkeiten
konnten somit überwinden werden", hieß es.
Die erste Gesprächsrunde am 15. September war praktisch gescheitert,
weil sich die georgische Delegation nicht an den Verhandlungstisch mit
Abchasiens und Südossetiens Vertretern setzen wollte. Nun werde Georgien
den aktuellen Stand der Dinge aber akzeptieren müssen, betonte der
russische Außenminister Sergej Lawrow.
"Das georgische Volk, das wir sehr respektieren, war immer an Frieden
und Freundschaft mit Russland und anderen Völkern im Kaukasus
interessiert. Die georgische Führung sollte sich nicht von
geopolitischen Projekten, sondern von den Bestrebungen ihres Volkes
leiten lassen. Die Genfer Diskussionen können dazu beitragen, falls die
neuen Realitäten akzeptiert werden: Russland sichert künftig Südossetien
und Abchasien vor neuen Provokationen ab", so Lawrow.
"Wir konnten gemeinsame Interessenbereiche feststellen, zu denen das
Gespräch fortgesetzt werden kann", teilte der EU-Sonderbeauftragte
Pierre Morel mit.
Die abchasische Führung in Suchum bezeichnete die
Kaukasus-Diskussionen in Genf als einen "ersten konstruktiven Dialog
nach dem Südossetien-Krieg". "Die Gespräche verliefen normal ... Wir
tauschen Gedanken und Ideen aus", sagte Abchasiens Vizeaußenminister
Maxim Gundschia in einem Telefongespräch mit RIA Novosti aus Genf.
"Wichtig ist, dass es sich um einen Dialog nicht nur zwischen den
Konfliktparteien, sondern auch zwischen allen interessierten Seiten
war."
Gundschia teilte mit, dass bei der für den 17./18. Dezember geplanten
dritten Runde ebenfalls zwei wichtige Fragen zur Sprache gebracht werden
- Gewährleistung der Sicherheit in der Region und Probleme der
Heimführung von Flüchtlingen.
Auch das US-State Department bezeichnete die Genfer Gespräche als
einen "positiven Schritt". "Ich denke, das sei ein erster Schritt
gewesen. Ich würde die Diskussion als Anfangsphase der Verhandlungen
betrachten", sagte Außenamtssprecher Sean McCormack. Dabei meinte er
wohl, dass die erste Verhandlungsrunde Mitte September im Grunde
genommen gescheitert war.
19.11.2008 RIA
Novosti
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Sicherheit im Kaukasus: Internationale
Diskussionen treten in Hauptetappe ein |
Genf, Die Hauptetappe der internationalen
Diskussionen über die Sicherheit und Stabilität in Transkaukasien nach
dem Krieg in Südossetien beginnt am Mittwochmorgen in Genf.
Im Mittelpunkt der Gespräche hinter verschlossenen Türen stehen laut
Informationen aus diplomatischen Kreisen die Sicherheit und Stabilität
in der Region sowie das Thema der Flüchtlinge.
Es wird erwartet, dass die Kovorsitzenden, Vertreter der UNO, der EU
und der OSZE, um 15 Uhr Ortszeit eine Pressekonferenz geben. Der
russische Unterhändler, Vizeaußenminister Grigori Karassin, und
Vertreter von Südossetien und Abchasien, treffen sich etwa eine Stunde
später zu einem Pressegespräch.
Am Vortag fanden informelle Treffen statt, jedoch kommentierte keine
der Seiten die vorläufigen Ergebnisse der Konsultationen.
Die erste Runde der Diskussionen wurde am 15. Oktober durchgeführt
und scheiterte praktisch an dem Unwillen der georgischen Seite, an einem
Verhandlungstisch mit Vertretern von Abchasien und Südossetien zu
sitzen.
19.11.2008 RIA
Novosti
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Errichtung russischer Militärbasen in
Abchasien und Südossetien bis 2011 abgeschlossen |
Moskau, Die Einrichtung der
russischen Militärstützpunkte in Abchasien und Südossetien, die nach der
georgischen Aggression in diesem August beschlossen worden war, wird bis
2011 abgeschlossen.
Das teilte der russische Generalstabschef Nikolai Makarow am Mittwoch
in einem Gespräch mit russischen Medien mit. Nach seinen Worten befinden
sich in Abchasien und Südossetien bereits jeweils 3700 Soldaten und
Offiziere. Die beiden Stützpunkte würden nach dem neusten Stand der
Technik ausgestattet.
Die Militärbasis in Abchasien werde in Gudauta eingerichtet. In
Südossetien werden die russischen Soldaten in Dschaba und Zchinwal
stationiert werden.
19.11.2008 RIA
Novosti
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Kaukasus-Konflikte: Wieder Eklat bei Genfer
Gesprächen? - "Kommersant" |
Moskau, Die zweite Runde der Genfer Gespräche über Abchasien und
Südossetien berechtigt auf den ersten Blick nicht einmal zu einem
vorsichtigen Optimismus, schreibt die russische Zeitung "Kommersant" am
Dienstag.
Dazu sind die grundlegenden Differenzen zwischen Russland und
Georgien viel zu offensichtlich, so Sergej Markedonow, Leiter der
Abteilung Probleme der zwischennationalen Beziehungen am Institut für
politische und militärische Analyse (Moskau).
In seinem Beitrag schreibt Markedonow: Selbst im Falle künftiger
radikaler Veränderungen an Georgiens Spitze werden sich die heutigen
Trends nicht sehr stark verändern. Wer Michail Saakaschwili auch immer
ablösen würde, wird er "den Weg der Versöhnung" mit Moskau nicht gehen.
Illusorisch sind auch die Hoffnungen, der Kreml werde die Anerkennung
Abchasiens und Südossetiens annullieren.
In diesem Zusammenhang stellt sich die logische Frage: Sind die
Genfer Verhandlungen überhaupt noch zweckmäßig? Es gilt, zu verstehen,
welche Probleme in ihrer dritten, vierten oder wenigstens 25. Runde
gelöst werden können. Sieht man von Emotionen ab, so wird klar: Neben
dem Rechtsstatus der "rebellischen" Republiken erfordert zum Beispiel
die Gewaltfrage in beiden "heißen Stellen" eine unaufschiebbare Lösung.
Die Rede ist von den Terror-, Diversions- und Partisanenaktivitäten
im abchasischen Gal-Region und im südossetischen Leninogorsk-Region.
Schon demnächst könnte, ohne die Festlegung des Status von Abchasien und
Südossetien, etwas in Bewegung dazu geraten, was Anfang November in
Moskau in einer Deklaration über Berg-Karabach festgehalten wurde. Die
Rede ist vom Prinzip der Lösung jedes Konflikts mit ausschließlich
politischen Mitteln und ohne Gewalt.
Diesen Grundsatz versuchte Moskau binnen vier Jahren erfolglos bei
Tiflis zu erreichen. Die Genfer Gespräche geben die Chance, einen
entsprechenden Beschluss mit Hilfe der westlichen Vermittler
"durchzudrücken".
Eine zweite Frage wäre die Erörterung der internationalen Präsenz in
den Konflikt- und in deren Pufferzonen. Nach dem Fünftagekrieg im
Kaukasus ist die Internationalisierung beider Konflikte Wirklichkeit
geworden. In diesem Zusammenhang ist es für Moskau wichtig, ein für
Russland vorteilhaftes Format einer solchen Präsenz zu sichern. Ohne
diese Präsenz ist sowieso nicht auszukommen, zudem liegt das nicht in
Russlands Interesse. Durchaus real dagegen erscheint es, im Zuge der
Verhandlungen eine optimale Kombination von russischen Interessen mit
internationaler Präsenz zu erreichen.
Somit können die möglichen Pluspunkte für Moskau bei den
Verhandlungen in Genf vor allem mit der Aktivierung eines pragmatischen
Dialogs nicht so sehr mit Georgien wie vielmehr mit der Europäischen
Union verbunden sein.
Schon allein die Teilnahme von Vertretern Abchasiens und Südossetiens
an den Verhandlungen, und seien es nur Experten, zeugt von einer
teilweisen Legitimierung beider Republiken: wenn nicht als einzelner
Staaten, so doch als politischer Einheiten, ohne die die Konflikte nicht
zu lösen sind. Aber die Erörterung des Status des Kosovo begann ja
ähnlich: Pristina entstand nicht über Nacht.
Alles in allem bekommt Moskau die Chance, in Genf mit Europa
zahlreiche Fragen der Sicherheit im Kaukasus sozusagen unter vier Augen
zu besprechen, ohne sich von Streitereien mit Georgien ablenken zu
müssen. Zudem hat Moskau heute mit Tiflis faktisch nichts zu besprechen.
18.11.2008
Kommersant
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EU-Beobachter wurden Zeugen von Gefecht an
georgisch-abchasischer Grenze |
Suchum, Die in Georgien stationierten EU-Beobachter waren beim
Schusswechsel an der Grenze zu Abchasien am Samstag zugegen gewesen, als
georgische Diversanten versucht hatten, die Grenze zu Abchasien zu
übertreten.
Das teilte Ruslan Kischmarija, Beauftragter des abchasischen
Präsidenten in der Grenzregion Gal, am Montag in Suchum mit.
Am Samstagmittag waren abchasische Grenzer bei einer Patrouille nahe
der Ortschaft Saberio auf sechs bewaffnete Georgier gestoßen. Beim
Schusswechsel wurde einer der Diversanten getötet. Wie es sich
herausstellte, handelte es bei ihm um einen Mitarbeiter der georgischen
Polizei aus der Stadt Sugdidi.
Rund drei Stunden später versuchte die georgische Diversionsgruppe
erneut, die Grenze zu durchbrechen. Diesmal seien EU-Beobachter dabei
gewesen, die sich offensichtlich von den früheren Schüssen alarmiert
worden waren, sagte Kischmarija. Die Georgier hätten diesmal als erste
das Feuer eröffnet. Nach den Erwiderungsschüssen der abchasischen
Grenzer mussten sie sich gemeinsam mit den EU-Beobachtern ins georgische
Gebiet zurückziehen.
Die EU-Beobachter waren nach dem Angriff der georgischen Armee auf
Südossetien vom August in Georgien stationiert worden, um
für Sicherheit an der südossetischen und der abchasischen Grenze zu
sorgen.
17.11.2008 RIA
Novosti
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Abchasiens Parlament macht Weg für russische
Militärbasen frei |
Suchum, Abchasiens Parlament hat
erlaubt, Grundstücke um Gudauta dem russischen Verteidigungsministerium
zur Verfügung zu stellen.
Wie Parlamentssprecherin Astanda Tabagua zu RIA Novosti sagte, wurde
dieser Regierungsvorschlag am Montag von den Abgeordneten gebilligt.
Russlands Generalstabchef Nikolai Makarow hatte im Oktober
mitgeteilt, im Rahmen der abgeschlossenen Freundschaftsverträge werde
Russland in Abchasien und Südossetien zwei Militärstützpunkte mit
jeweils 3.700 Soldaten einrichten. Ein russischer Militärbeamter sagte
zu RIA Novosti, die Basen entstünden bereits 2009 in Zchinwal
(Südossetien) und Gudauta (Abchasien).
17.11.2008 RIA
Novosti
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Schusswechsel an georgisch-abchasischer Grenze |
Suchum, Im abchasischen Gebiet Gal ist es am Samstag zu einem
Schusswechsel zwischen den dortigen Grenzsoldaten und mutmaßlichen
georgischen Saboteuren gekommen.
Wie der lokale Polizeichef Laurens Koghonia am Samstag mitteilte,
haben abchasische Grenzsoldaten ungefähr um 13.00 Uhr Ortszeit eine
sechsköpfige bewaffnete Gruppe nahe der Ortschaft Saberio entdeckt.
„Es kam zu einem Schusswechsel. Nach einigen Angaben gab es einen
Toten auf georgischer Seite“, hieß es.
Die georgische Gruppe habe danach das abchasische Territorium
verlassen.
15.11.2008 RIA
Novosti
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Abchasien zum Genfer
Treffen zur Sicherheit im Kaukasus offiziell eingeladen |
Suchum, Eine Delegation von
Abchasien, deren Unabhängigkeit Russland nach der georgischen Aggression
in Südossetien im August anerkannt hatte, ist zu dem Treffen zur
Sicherheit im Kaukasus am 18. November in Genf offiziell eingeladen
worden.
Das teilte der abchasische Außenminister
Sergej Schamba am Freitag mit.
Das erste Treffen zu Problemen der
Sicherheit und Stabilität in Transkaukasien fand am 15. Oktober in Genf
statt und wurde faktisch zum Scheitern gebracht. Die georgische
Delegation weigerte sich damals, mit Vertretern von Südossetien und
Abchasien an einem Verhandlungstisch zu sitzen.
Die russische Seite unterstrich mehrmals,
dass die Durchführung einer solchen Diskussion ohne Beteiligung
Abchasiens sinnlos sei.
"Abchasien hat eine offizielle Einladung
von den Organisatoren der Diskussion in Genf als eine Seite bekommen,
die am Prozess beteiligt ist", sagte Schamba.
Der Delegation gehören der
stellvertretende Außenminister Maxim Gundschija, der Berater des
abchasischen Präsidenten für Außenpolitik, Wjatscheslaw Tschirikba, und
der Vorstandsmitglied des Weltkongresses des Abchasisch-Abasinischen
Volkes, Zeki Kapba, an.
Russland erkannte die Unabhängigkeit von
Südossetien und Abchasien am 26. August des laufenden Jahres an. Dem
gingen der Überfall der georgischen Truppen auf Südossetien am 8. August
und als Antwort die darauf folgende Operation Russlands zur Zwingung
Georgiens zum Frieden voraus.
14.11.2008
RIA Novosti
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Russland anerkennt
heutige Grenzen Georgiens voll |
Nizza, Russland anerkennt die
heutigen Grenzen Georgiens - aber ohne Südossetien und Abchasien. Wie
Dmitri Medwedew zum Abschluss des EU-Russland-Gipfels erklärte,
anerkennt Russland "die territoriale Integrität Georgiens unter
Berücksichtigung der Unabhängigkeit Südossetiens und Abchasiens
vollständig". Beide Republiken wurden offziell zur Konferenz in Genf
eingeladen.
Mit der
Erklärung Medwedews hat Russland eine
Garantieerklärung für die jetzigen Grenzen Georgiens nach dem
Augustkrieg abgegeben.
Die beiden
Kaukasusrepubliken werden auf der internationalen Kaukasuskonferenz in
Genf offiziell vertreten sein, berichten russische Medien. Moskau habe
darauf bestanden, dass sie als vollwertige Konferenzteilnehmer an den
Diskussionen beteiligt werden.
In einem Interview hatte Dmitri Medwedew
vor dem EU-Russlandgipfel bereits unterstrichen, dass es für Russland
kein Zurück bei der Anerkennung der Unabhängigkeit von
Abchasien und
Südossetien geben kann. "Mit so etwas spielt man nicht", hatte
Medwedew gesagt.
Russland hatte die Unabhängigkeit der
ehemaligen Autonomen Gebiete im Rahmen der Sowjetrepublik Georgien am
26.August ausgesprochen.
Am heutigen Freitag wurde der 59-jährige
Igor Achba zum Botschafter Abchasiens
in Moskau ernannt. Erster Botschafter Russlands in Suchum ist
seit Ende Oktober Semjon Grigorjew, russischer Botschafter in Zchinwal
Elbrus Kargijew.
Bisher hat ausser Russland nur
Nicaragua die staatliche
Unabhängigkeit der beiden Kaukasusrepubliken anerkannt.
Somalien will in Kürze diplomatische
Beziehungen aufnehmen. Weißrusslands
Präsident Alexander Lukaschenko hat erklärt, das neugewählte Parlament
in Minsk werde sich mit der Frage befassen.
14.11.2008
Russland Aktuell
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Chef der
PACE-Kommission für Flüchtlinge reist nach Südossetien und Abchasien |
Moskau,
Corien Jonker, Vorsitzender der für Migration und Flüchtlinge
zuständigen Kommission der Parlamentarischen Versammlung des Europarats
(PACE), will vom 16. bis 21. November Abchasien und Südossetien
besuchen, um sich über die Hintergründe des Kaukasus-Krieges vom August
zu informieren.
Das teilte ein PACE-Sprecher am Freitag
RIA Novosti mit. Nach seinen Worten erfolgt der Besuch entsprechend
einer Resolution zu den Beziehungen zwischen Russland und Georgien, die
die PACE auf ihrer Oktober-Tagung verabschiedet hatte.
In dieser Resolution rief die PACE
Russland auf, seine Entscheidung über die Anerkennung von Abchasien und
Südossetien zu annullieren. Zudem warf sie Moskau
Menschenrechtsverletzungen sowie Verstöße gegen das humanitäre Recht in
den beiden Konfliktregionen vor. Im Hinblick auf den Konflikt in
Südossetien zog die PACE Russlands Recht in Zweifel, seine Bürger im
Ausland zu verteidigen.
In der Nacht zum 8. August war die
georgische Armee in Südossetien einmarschiert und hatte deren Hauptstadt
Zchinwal weitgehend zerstört. Nach südossetischen Angaben wurden dabei
über 1500 Menschen getötet, mehr als 30,000 mussten nach Russland
fliehen. Zudem wurden 66 russische Friedenssoldaten Region von den
georgischen Truppen getötet.
Zum Schutz der Südosseten, von denen viele
die russische Staatsbürgerschaft besitzen, schickte Russland, das
langjähriger Garant der Waffenruhe im Konflikt war, Truppen in die
Region, um die georgischen Einheiten aus Südossetien zu drängen. Am 26.
August erkannte Russland Südossetien sowie den anderen kaukasischen
De-facto-Staat Abchasien offiziell an.
Mit seinem Vorgehen zog Moskau scharfe
Kritik des Westens auf sich. Einige Abgeordnete im Europarat forderten,
Russland aus diesem Gremium auszuschließen.
14.11.2008
RIA Novosti
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Abchasien stimmt
russischem Marinestützpunkt grundsätzlich zu |
Moskau,
Abchasien stimmt dem russischen Marinestützpunkt auf seinem Territorium
grundsätzlich zu. Die Details sollen bei Verhandlungen vereinbart
werden, die bereits geführt werden.
Das sagte der abchasische Außenminister
Sergej Schamba am Donnerstag. Nach seinen Worten hatte Abchasien
Russland bereits seine Hafenstadt Otschamtschira als Basis für die
russische Marine angeboten.
Abchasien lege auf Sicherheit großen Wert,
sagte Schamba. "In diesem Sinne sind wir bereit, mit Russlands in allen
Richtungen zusammenzuarbeiten."
Kurz davor hatte Wladimir Komojedow,
russischer Parlamentsabgeordneter und Ex-Chef der Schwarzmeerflotte,
mitgeteilt, dass Moskau die Einrichtung einer Marinebasis in Abchasien
in Erwägung ziehe.
Vor einigen Tagen hatte das russische
Verteidigungsministerium zudem angekündigt, 2009 Heeresstützpunkte in
Gudauta (Abchasien) und Zchinwal (Südossetien) zu bauen.
13.11.2008
RIA Novosti
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Kreml erwägt
offenbar Gründung von Marinebasis in Abchasien |
Moskau,
Die russische Führung zieht die Einrichtung einer Marinebasis in
Abchasien in Erwägung, teilte Wladimir Komojedow, Abgeordneter und
Ex-Chef der Schwarzmeerflotte, mit.
Die Option „in Bezug auf Abchasien wird
erörtert“, antwortete Komojedow am Donnerstag auf die Frage, ob die
Gründung einer Marinebasis in Otschamtschira in Frage komme.
Vor einigen Tagen hatte das russische
Verteidigungsministerium mitgeteilt, Russland wolle 2009
Militärstützpunkte in Gudauta (Abchasien) und Zchinwal (Südossetien)
gründen. Das sind aber keine Marinebasen.
Abchasiens Präsident Sergej Bagapsch hatte
kürzlich gesagt, im Hafen von Otschamtschira werde voraussichtlich nur
eine „kleine Gruppe von Schiffen“ stationiert.
Die Stationierung russischer Truppen in
Abchasien und Südossetien war nach der Anerkennung der beiden Republiken
durch den Kreml angekündigt worden.
13.11.2008
RIA Novosti
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Medwedew hält an
Anerkennung Südossetiens und Abchasiens fest |
Moskau,
Russlands Anerkennung der Unabhängigkeit Südossetiens und Abchasiens ist
endgültig und unumkehrbar.
Das sagte Russlands Präsident Dmitri
Medwedew in einem Interview für "Le Figaro"im Vorfeld des
Russland-EU-Gipfels in Nizza.
"Unsere Entscheidung ist endgültig und
unumkehrbar. Mit so etwas macht man keine Scherze. Wir haben zwei neue
Subjekte des Völkerrechts anerkannt. Vom Standpunkt der internationalen
Doktrin aus gesehen, existieren diese beiden Subjekte."
Darauf angesprochen, ob Russland vorhat,
seine Truppen in Südossetien und Abchasien zu verringern, verwies
Medwedew darauf, dass für diese Kontingente selbst im
Medwedew-Sarkozy-Plan keine Regelungen vorgesehen sind. "Die heutige
Situation wird von unseren bilateralen Verträgen mit diesen beiden neuen
Subjekten des Völkerrechts geregelt", hieß es. "Die zahlenmäßige Stärke
dieses Kontingents wird von bilateralen Abkommen Russlands mit Abchasien
und mit Südossetien festgelegt", betonte er.
"Wir werden selbst bestimmen, welches
Kontingent dort notwendig ist, wie es dort untergebracht wird und welche
Militärstützpunkte es dort geben wird. All das wird im Interesse des
Schutzes der beiden neuen Subjekte des Völkerrechts und des Schutzes der
dort lebenden Menschen sowie zur Verhinderung einer humanitären
Katastrophe unternommen."
13.11.2008
RIA Novosti
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Slowakischer
Ex-Premier Carnogursky warnt Europa vor Aufnahme Georgiens und der
Ukraine in die NATO |
Bratislava, Die Aufnahme Georgiens
und der Ukraine in die nordatlantische Allianz wäre nach Ansicht des
slowakischen Ex-Regierungschefs Jan Carnogursky ein Abenteuer für ganz
Europa.
"Als NATO-Mitglieder würden Georgien und
die Ukraine das Recht auf den Schutz durch die Allianz bei einem
Überfall erhalten. Was Georgien betrifft, erhebt sich die Frage: Was für
ein Georgien wird in die Allianz aufgenommen, mit oder ohne Abchasien
und Südossetien, die bereits zu unabhängigen Staaten geworden sind",
sagte der bekannte Politiker am Mittwoch in einem RIA-Novosti-Gespräch
in Bratislava.
"In nächster Zeit wird Russland seine
Truppenkontingente und Militärstützpunkte in Abchasien und Südossetien
stationieren. Es wäre absurd zu denken, dass Russland vor der Aufnahme
Georgiens in die NATO zurückschreckt und seine Truppen aus diesen beiden
Staaten abzieht ... (Georgiens) Präsident Michail Saakaschwili soll auch
nicht damit rechnen, dass zum Beispiel slowakische Soldaten, die
möglicherweise ihren Einsatz in Afghanistan bald beenden, nach Georgien
umdisloziert werden."
Carnogursky erinnerte daran, dass sich das
Volk Südossetiens seit 1990 bei vier Referenden für die Abspaltung von
Georgien ausgesprochen hatte. Und es gehöre ganz und gar nicht zur
Aufgabe der NATO, den Willen des ossetischen Volkes zu brechen.
"Das gleiche betrifft auch die Ukraine.
Seit zwei Jahrzehnten hören wir, dass die NATO eine militärische Allianz
ist, die die Demokratie schützt. Aber alle Umfragen in der Ukraine,
darunter auch die von den Amerikanern bezahlten, führen vor Augen, dass
mehr als 60 Prozent der Landesbevölkerung gegen einen NATO-Beitritt sind
... Die Ukraine bleibt immer noch ein Land mit starker innerer
Instabilität. Seit der orangenen Revolution vor drei Jahren werden im
Land bald bereits die dritten vorgezogenen Wahlen ausgetragen."
Es liege klar auf der Hand, dass Kiew von
den Amerikanern in die Allianz gedrängt werde. Die Einbeziehung der
Ukraine in die NATO sei ein zynisches Spiel, vor allem ein Spiel mit dem
ukrainischen Volk. Die Ukraine braucht mindestens ein 50 Jahre langes
von geopolischen Spielen freies Leben, um sich zu stärken. Das
Hineinzerren der Ukraine in die NATO bringt dem Land keinen Nutzen,
steht aber im Einklang mit Vorstellungen gewisser amerikanischer Kreise
von einer neuen geopolitischen Weltordnung", fuhr der Ex-Premier fort.
Bereits heute werde auf die Gefahr einer
Spaltung der Ukraine hingewiesen. "Und wenn sich die Ukraine als
NATO-Mitglied spalten würde, müssten sich dann Soldaten der anderen
NATO-Staaten für ihre Wiedervereinigung kümmern?"
Nach Carnogurskys Ansicht werden Vertreter
vieler europäischer Länder zu dem für Dezember geplanten NATO-Treffen
mit der Überzeugung reisen, dass weder Tiflis noch Kiew für eine
Aufnahme reif sind. "Die Stimme eines jeden Landes gegen die Aufnahme
Georgiens und der Ukraine in die NATO ... würde Europa Erleichterung
bringen. Jetzt geht es darum, wer genug Mut hat, sich öffentlich zu
dieser selbstverständlichen Realität zu bekennen. Die besten
Möglichkeiten hat dabei die Slowakei. Eine solche Position würde das
Ansehen Bratislavas in den Augen Moskaus festigen und das Misstrauen
Russlands gegenüber der EU zerstreuen."
Der Anwalt Jan Carnogursky ist als
Dissident aus der Zeit der "samtenen" Revolution in der Tschechoslowakei
von 1989 bekannt. 1989/1990 war er Erster stellvertretender Vorsitzender
der tschechoslowakischen Regierung sowie 1991/1992 Ministerpräsident und
1998/2002 Justizminister der Slowakei.
12.11.2008
RIA Novosti
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Russlands Oberhaus
ratifiziert Freundschaftsverträge mit Südossetien und Abchasien |
Moskau,
Russlands Föderationsrat (Parlamentsoberhaus) hat am Mittwoch die
Verträge mit Abchasien und Südossetien über Freundschaft, Zusammenarbeit
und gegenseitige Hilfe ratifiziert.
Wie Wassili Lichatschow Vizechef des Auswärtigen Ausschusses des
russischen Parlamentsoberhauses, am Mittwoch in einer Sitzung
feststellte, widerspiegeln diese Dokumente den Wunsch der Staaten, ihre
Freundschaftsbeziehungen zu festigen, die Zusammenarbeit in Politik und
Wirtschaft sowie im militärtechnischen und im humanitären Bereich zu
entwickeln.
"In den Dokumenten vereinbarten die Seiten eine enge Zusammenarbeit in
der Außenpolitik und ein Zusammenwirken bei der Festigung des Friedens,
der Steigerung der Stabilität und der Sicherheit in Transkaukasien sowie
beim Schutz der Souveränität, der territorialen Integrität und der
Gewährleistung der Sicherheit Russlands, Abchasiens und Südossetiens",
hieß es.
Die Gesetze über die Ratifizierung der Verträge werden nun dem
Präsidenten Russlands zur Unterzeichnung vorgelegt.
12.11.2008
RIA Novosti
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Libanon kooperiert
mit Abchasien und Südossetien - "RBC Daily" |
Moskau, Der
Chef der libanesischen Parlamentsmehrheit, Saad Hariri, hat die
Bereitschaft seines Landes verkündet, Kontakte mit Abchasien und
Südossetien aufzunehmen.
Das schreibt die Zeitung "RBC Daily" am
Dienstag.
Ihm zufolge haben die libanesischen
Wirtschaftskreise nicht vor, eine offizielle Anerkennung der
Unabhängigkeit dieser beiden Republiken seitens der Staatsführung
abzuwarten. In diesem Zusammenhang würden demnächst Delegationen mit
Wirtschaftsexperten aus Beirut nach Suchum und Zchinwal kommen.
Experten zufolge werden möglicherweise
einige weitere Staaten dem Beispiel des Libanons folgen. Es ist
bezeichnend, dass ausgerechnet Saad Hariri als Chef der prowestlichen
Parlamentsmehrheit die Bereitschaft seines Landes kundtat, mit Abchasien
und Südossetien zu kooperieren.
Wahrscheinlich steht die Wendung der
libanesischen Politikelite in Richtung Moskau in Zusammenhang mit den
Vereinbarungen, die am vergangenen Freitag bei Gesprächen zwischen
Hariri und dem russischen Regierungschef Wladimir Putin erzielt wurden,
der seinem Gast Unterstützung beim Wiederaufbau der wirtschaftlichen und
politischen Stabilität im Libanon versprach.
Zudem vereinbarten die Seiten Lieferungen
von Erzeugnissen des russischen Militär-Industrie-Komplexes. Die Details
dieses Geschäfts wird der libanesische Verteidigungsminister in der
nächsten Zeit erörtern, dessen Moskau-Besuch bereits geplant wird.
"Der Libanon ist ein freier Akteur, der
durch keinerlei Verpflichtungen an den Westen gebunden ist. Hariri
spricht bislang nur von einer wirtschaftlichen Zusammenarbeit. Es
scheint, dass die Finanzstrukturen, deren Einfluss im Libanon groß ist,
einen Nutzen in der Arbeit auf dem Territorium der beiden Republiken
gesehen haben", sagte der wissenschaftliche Mitarbeiter des Instituts
für Ost-Studien der Russischen Akademie der Wissenschaften, Baderchan
Fassich.
Die Initiative des Libanons spiegelt die
in der vergangenen Zeit aufgekommene Tendenz zur Neubetrachtung des
Südossetien-Krieges durch die Weltgemeinschaft wider.
Die westlichen Medien und Politiker, die
zunächst auf der Seite von Georgien standen, gehen zunehmend auf Distanz
zu einer einseitigen Herangehensweise und machen Georgien für die
Aggression verantwortlich.
"Europa hat die Unangemessenheit seiner
gegen Russland vorgebrachten Anschuldigungen erkannt, der Westen hat
bislang jedoch nicht die Kraft, das offen zuzugeben. Deshalb werden
Signale durch prowestliche Politiker aus Drittländern gesandt, wie Saad
Hariri, wobei dies am Vortag des Russland-EU-Gipfels in Nizza
geschieht", äußerte der Leiter des Zentrums für politische Information,
Alexej Muchin.
Der Politologe schließt nicht aus, dass
auch andere Länder in naher Zukunft dem Beispiel Libanons folgen
könnten: "Es gibt hier zwei Motive: eine Reihe von Staaten tut das im
Hinblick auf wirtschaftliche Präferenzen seitens Russlands und andere,
um den USA und der Nato eins auszuwischen".
Muchin zufolge ist es "am
wahrscheinlichsten, solche Schritte von Nordkorea, Iran, Venezuela und
Bolivien zu erwarten, wobei die beiden letzteren Länder davon ausgehen
werden, welche Position der neue US-Präsident Barack Obama in Bezug auf
sie einnehmen wird".
11.11.2008
RIA Novosti
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Libanon
stellt Kontakte zu Südossetien und Abchasien her und bezieht Waffen aus
Russland |
Moskau, Der
Libanon will Kontakte mit Südossetien und Abchasien herstellen und die
Anerkennung der Unabhängigkeit der beiden Republiken erörtern.
Das teilte Saad Hariri, Chef der
Parlamentsmehrheit im Libanon, in einem am Montag in der russischen
Tageszeitung "Wremja Nowostej" veröffentlichten Interview mit.
"Die Frage der Anerkennung wird auf hoher
Staatsebene behandelt", sagte der Politiker. "Kontakte mit Südossetien
und Abchasien werden wir aber schon jetzt herstellen. So werden
Delegationen unserer Geschäftsleute dorthin entsandt."
Wie Hariri betonte, gehört Russland zu den
Staaten, die die Prinzipien einer friedlichen Regelung von Konflikte
vertreten. In Südossetien sah sich Russland jedoch gezwungen, Schritte
zum Schutz seiner Bürger und der dortigen Bevölkerung zu unternehmen.
Nach seinen Verhandlungen mit Hariri am
Freitag hatte Russlands Premier Wladimir Putin erklärt, Moskau sei
bereit, dem Libanon wirtschaftliche und politische Unterstützung zu
erweisen, damit sich die Situation in dem Nahost-Land normalisiert.
Darauf angesprochen, um welche Hilfe es konkret geht, teilte Hariri mit,
dass es unter anderem um russische Lieferungen von Militärtechnik ginge.
Konkreter werde der libanesische
Verteidigungsminister diese Fragen behandeln, der im November bzw.
Anfang Dezember nach Moskau reisen soll, sagte Hariri.
Im Mai hatten die libanesischen
Oppositionsführer, die sich auf Syrien stützen, und der prowestlich
orientierten parlamentarischen Mehrheit im Libanon eine Aussöhnung
erreicht und der anderthalb Jahre langen politischen Krise im Lande ein
Ende gesetzt. Geeinigt hatten sich die Konfliktparteien auf die Wahl
Michel Souleimans zum Präsidenten, während die Opposition zudem ein
Stimmrecht in der Einheitsregierung bekam. Zugleich ist die Situation
nach Ansicht von Experten noch nicht vollständig geregelt.
10.11.2008
RIA Novosti
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Vertreter
von EU, UNO und OSZE zu Besuch in Abchasien |
Suchum,
Eine Delegation aus Vertretern der Europäischen Union, der UNO und der
Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) trifft
am Montag in der kaukasischen Republik Abchasien ein.
Wie das abchasische Außenministerium
weiter mitteilte, seien Treffen mit dem abchasischen Präsidenten Sergej
Bagapsch und dem Außenminister Sergej Schamba mit den internationalen
Vertretern geplant.
Russland hatte das Autonomiegebiet in den
Grenzen Georgiens nach dem Kaukasus-Konflikt als unabhängigen Staat
anerkannt.
10.11.2008
RIA Novosti
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TV-Kanal BBC
zeigt objektive Version der Ereignisse in Südossetien |
Paris,
Der Korrespondent des TV-Kanals BBC Tim Whewell hat der ganzen Welt in
seiner Dokumentarreportage aus Südossetien gezeigt, dass Georgien in
Zchinwal wahllos Gewalt angewendet hatte. Das führte zum Massentod
friedlicher Einwohner, die sich solange selbständig verteidigten, bis
die russischen Truppen kamen.
Der Journalist, dessen Film am Freitag im
BBC-TV-Kanal World News gezeigt wurde, bekam als erster Korrespondent
des westlichen Fernsehens einen freien Zugang in die Republik und
versuchte zu klären, wer den Krieg entfesselt und warum er zu derart
großen Opfern und Zerstörungen geführt hat.
Die Rundfunkversion der Reportage Whewells
wurde im BBC-Radio 4 am 28. Oktober gesendet.
Georgien reagierte am Tag darauf und
leugnete die Anschuldigungen der Kriegsverbrechen gegen die Einwohner
Südossetiens.
„Die Georgier behaupten, dass die Osseten
mit Unterstützung durch Russland Zchinwal als Stützpunkt für häufige
Überfälle auf umliegende georgische Dörfer genutzt haben“, sagt der
Journalist. Ihm zufolge diente das Georgien als Rechtfertigung für den
Überfall auf Südossetien am 7. August.
Wahrscheinlich wurden die Einwohner von
Zchinwal erstmals in westlichen Chroniken zu Helden, die die Ereignisse
mit eigenen Augen gesehen haben, die von den Massenmedien verschwiegen
werden.
„Die georgischen Truppen haben die Stadt
am 7. August überfallen und im Laufe von zwei Tagen Tod und Zerstörung
gebracht. Hauptsächlich in den Wohnvierteln. Für die Osseten ist das ein
Verbrechen gegen die Menschheit, vor dem die Welt die Augen verschlossen
hat“, sagt der Filmautor.
Whewell prüft auch die georgische Version,
wonach die russischen Truppen in den Rokski-Tunnel 20 Stunden vor dem
Überfall Georgiens auf Südossetien am 7. August eingezogen waren.
Laut ihm hält auch die Version keiner
Kritik stand, dass die russische Invasion in Georgien eine im Voraus
geplante Aktion gewesen war.
Georgien hat vom 8. bis zum 12. August
eine militärische Operation in Südossetien durchgeführt.
Damals zerstörten die georgischen Truppen
praktisch vollständig die Hauptstadt der Republik, Zchinwal, viele
Ortschaften und töteten nach Angaben der südossetischen Behörden etwa
1500 friedliche Einwohner. In Tiflis plante man auch eine massierte
Aggression gegen Abchasien.
Russland führte seine Truppen in
Südossetien zum Schutz der dort lebenden russischen Bürger ein. Der
Küste Abchasiens näherten sich Schiffe der russischen Schwarzmeerflotte
zur Verhinderung einer Aggression und zum Schutz der friedlichen
Bevölkerung, darunter der russischen Bürger, die sich damals in der
Republik erholten.
Am 12. August gab Russland den Abschluss
der Operation zur Zwingung Georgiens zum Frieden bekannt und erklärte am
22. August, dass es den Truppenabzug vollständig abgeschlossen habe.
Als Antwort auf die Bitte der Einwohner
Südossetiens und Abchasiens erkannte Russland am 26. August die
Unabhängigkeit dieser Republiken an.
08.11.2008
RIA Novosti
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Russische
Militärbasen entstehen 2009 in Zchinwal und Gudauta |
Moskau,
Das russische Verteidigungsministerium hat über die Standorte seiner
geplanten Stützpunkte in Abchasien und Südossetien entschieden.
„Russische Militärstützpunkte sollen 2009
in Zchinwal (Südossetien) und Gudauta (Abchasien) eingerichtet werden“,
sagte ein Beamter des russischen Verteidigungsministeriums am Freitag zu
RIA Novosti.
Wie Generalstabchef Nikolai Makarow zuvor
mitgeteilt hatte, sollen je 3.700 Soldaten in den beiden Republiken
stationiert werden.
Die Stationierung russischer Soldaten
wurde durch die jüngst unterzeichneten Freundschafts- und
Kooperationsverträge zwischen Russland und den beiden Republiken
ermöglicht. Der Kreml hatte Abchasien und Südossetien nach dem
Kaukasus-Krieg im August als unabhängige Staaten anerkannt.
07.11.2008
RIA Novosti
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Russland trifft
Sicherheitsvorkehrungen gegen illegalen Waffentransport aus Abchasien |
Krasnodar, Angesichts der Gefahr
eines illegalen Waffentransportes nach Russland haben die russischen
Grenztruppen verstärkte Sicherheitsmaßnahmen an den Grenzübergängen zu
Abchasien getroffen.
Das teilte der Sprecher des regionalen
Küstenschutzamtes am Mittwoch RIA Novosti mit.
„Im Zusammenhang mit der saisonbedingten
massenhaften Einfuhr von Zitrusfrüchten und anderem Obst von Abchasien
nach Russland schließt die Grenzschutzbehörde einen illegalen Transport
von als Obstfracht getarnten Waffen und Munition nicht aus. Um solche
Rechtsverletzungen zu verhindern, sind verschärfte Passagier- und
Güterkontrollen an den Grenzübergängen zwischen Russland und Abchasien
angeordnet worden“, sagte der Gesprächspartner der Agentur.
Er teilte auch mit, dass die
Grenzschutzbehörde die Einsatzbereitschaft der unterstellten Einheiten
unter Winterverhältnissen überprüft habe.
05.11.2008
RIA Novosti
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Medwedew: Russland
wird keinen Rückzieher im Kaukasus machen |
Moskau,
Trotz dem Druck wird Russland laut Präsident Dmitri Medwedew im Kaukasus
keinen Rückzieher machen.
"Wir werden im Kaukasus nicht
zurückweichen. Wir werden die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise
überwinden und noch stärker werden", sagte der Präsident am Mittwoch in
seiner ersten Jahresbotschaft vor dem Parlament in Moskau.
Russland hatte in diesem August Abchasien
und Südossetien als unabhängige Staaten anerkannt. Dieser Entscheidung
war ein nächtlicher Überfall der georgischen Armee auf Südossetien mit
mehr als 1500 Toten vorausgegangen, der nur mit Hilfe der russischen
Truppen abgewehrt werden konnte.
"Es gibt Dinge, um die man kämpfen und
siegen muss. Es handelt sich darum, was wir alle schätzen, ohne was wir
und unser Land nicht vorstellbar wären", äußerte Medwedew.
05.11.2008
RIA Novosti
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Russland baut in
Abchasien medizinisches Zentrum |
Suchum, Das russische
Gesundheitsministerium will in Abchasien ein medizinisches Zentrum
errichten.
Wie der abchasische Premierminister
Alexander Ankuab am Montag RIA Novosti mitteilte, nimmt Russland für das
Projekt ein 3,8 Hektar großes Grundstück in der Siedlung Agudsera für 49
Jahre in Pacht.
Das Zentrum, in dem gleichzeitig 150
Patienten behandelt werden können, soll bis 2011 errichtet werden. Es
wird sich auf schwierige Krankheiten wie Krebs spezialisieren. In der
Klinik werden größtenteils russische Ärzte arbeiten.
Laut Ankuab gebe es in der
Kaukasus-Republik derzeit keine solche Klinik. Viele Abchasen müssten
ins Ausland zur Behandlung reisen.
03.11.2008
RIA Novosti
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